18. Verliebt?

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Ekaterina

Den Vormittag verbrachten wir wie gewohnt erstmal mit den Grundschritten vom Charleston. Dies brachte Timon und mich an unsere Grenzen. Der schnelle Tanz kann einem ganz schön was abverlangen. Es läuft aber soweit ganz gut, sodass wir nach unserer wohlverdienten Mittagspause mit der eigentlichen Choreo anfangen können. In der Mittagspause nehme ich mir wie vorgenommen Anja ran, um sie einzuweihen. Mein Tanzpartner geht gewohnt wie jede Pause raus, um Frischluft zu schnappen. „Auf was wartest du? Kommst du heute nicht mit raus?“, fragt er nun. „Ich komm gleich. Ich rufe noch kurz Mariia an um mich zu erkundigen, wie es ihr geht.“ Das sollte ich wirklich mal tun. Nach unserem Gespräch nach der letzen Liveshow  haben wir uns nicht mehr gesprochen. Heute dient es leider nur als Lüge, damit ich in Ruhe mit der Leitung unseres Kamerateams sprechen kann. „Dann geh ich alleine raus. Hoffentlich verlaufe ich mich nicht.“ Ich muss schmunzeln. Timon hat ungefähr so viel Orientierung wie eine Mülltonne.

„Anja? Hast du kurz einen Moment?“ „Klar. Was gibt’s so wichtiges?“ „Ja äh heute Morgen. Wir sind uns nicht zufällig begegnet. Ich wohne jetzt bei ihm.“ „What?“ Sie prustet das Wasser aus, was sie gerade trinken wollte. „Ja äh lange Geschichte. Kurz zusammengefasst: Mein Hotel hat was bei der Zimmerbuchung versemmelt und dann hätten sie kein Zimmer mehr frei. Deswegen werden wir jetzt jeden Morgen zusammen aufkreuzen, da er mich netterweise aufgenommen hat. Bitte sag es keinem“, bitte ich sie. „Man du kennst mich. Ich würde sowas nie verplappern. Aber jetzt mal Butter bei den Fischen. Ist das für euch auch in Ordnung? Sonst kannst du auch zu mir, wenn das nicht funktionieren sollte. Also beim Training harmoniert ihr ja. Aber nicht das es dann Mord und Totschlag gibt wenn ihr in Timons Wohnung seit“ „Ja das ist es ja. Ich weiß selbst nicht, wo wir stehen. Ich meine wir verstehen uns total gut.“ „Aaber?“ „Naja manchmal habe ich das Gefühl, dass wir uns ein bisschen zu gut verstehen. Weißt du, was ich mein?“ „Willst du mir damit sagen, das du verliebt bist?“ fragt Anja euphorisch. „Psst. Nicht so laut. Ja keine Ahnung. Meinst du, das könnte etwas ernstes werden?“ „Das kannst leider nur du beantworten“ „Ja danke. Ich hab doch keine Ahnung.“ „Jetzt mach dir keine Gedanken. Du gehst jetzt raus und suchst Timon, damit ihr weiter trainieren könnt. Ich halt meine Klappe und falls du quatschen willst, bin ich da.“ „Danke.“ Ich umarme sie und mache mich auf den Weg nach draußen.

Ich finde Timon in der Sonne an einem Baum gelehnt. Er telefoniert. Ich Stelle mich zu ihm. „Du hörmal. Ich muss jetzt Schluss machen. Wir trainieren weiter. Hab dich lieb Mama“, und er legt auf. „Du hättest auch noch weiter reden können. Ich wollte dich jetzt nicht hetzen.“ „Alles gut. Komm. Weiter geht’s“ „Wo kommt denn deine Motivation auf einmal her?“ „Hm. Keine Ahnung. Einfach so. Ich freu mich einfach. Charleston finde ich jetzt schon mega cool. Da kann man mal richtig seine gesamte Energie hinaus lassen.“ „Da muss ich dir Recht geben. Nicht umsonst ist das mein Lieblingstanz.“ „Oh echt? Hör auf mir Druck zu machen“ „Tschuldigung.“ Wir müssen beide Grinsen.

Tanzpartner?Where stories live. Discover now