>4< Fangen wir an

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Der nächste Tag brach an, die Sonne schien mir direkt auf mein Gesicht. Ich will keine Zeit verschwenden und direkt mit dem zeichnen Anfangen.

Schnell stand ich auf und fühlte den kalten Boden unter meinen Füßen. Ich machte mich fertig und zog ich mich zügig an, dann gings auch schon zu Schuppen.

Ich schlug motiviert die Tür auf und wieder zu. "Hmmff, dann wollen wir mal anfangen!"

Ich tat meine Kopfhörer in meine Ohren und begann mich zu ordnen. Das Licht hörte einmalig auf über mir zu flackern, ich setzte mich im Schneidersitz, vor meinen improvisierten Tisch. Ich hatte schon seid längeren eine wirklich coole Idee, die ich auf einer Leinwand umsetzen wollte, dazu hatte ich auch schon eine passende Skizze.

Ich holte sie raus und stellte sie letztendlich vor mich uns meine Leinwand. Es war eine etwas komischere Idee von mir, es sollte eine Katze aus einem Ei rauskommen, ich wollte der Katze eine eher flüssige Form geben.

Meine Hand leitete mich, meine kreativen Gedanken, sagten mir, was ich zu tun hatte. Jede einzelne Bewegung war durchdacht. Wie die Farbtheorie perfekt durchgesetzt wurde. Die Sprache der Kunst schien ich für den Moment perfekt zu beherrschen.

Und so ging es immer weiter, es war perfekt.

Ich war so vertieft in mein Projekt, dass ich anscheinend das Mittagessen verpasst habe, aber wenigstens war mein Bild fertig. Die orange Katze in der Mitte des grade aufgeschlagenen Eies. Es gefiel meinen Augen, machte mich glücklich, es erfüllte mich.

Ich will weiter machen, ich will jede meiner Ideen umsetzen, die Zeit darf nicht verschwendet werden, mein Leben darf nicht verschwendet werden. Also ging ich direkt über ein neues Bild zu malen, diesmal mit Ölfarben, es wird lange dauern, bis es trocken ist. Es soll ein Meisterwerk werden. Ich zeichne diesmal eine Waldlandschaft.

Schon der Anfang bereitete mir wirkliche Kopfschmerzen, aber ich machte weiter. Jetzt oder nie, dachte ich.

Zwischendurch klaute ich mir einen Schokoriegel für den Hunger aus der Küche, danach machte ich weiter. Selbst wenn meine Gedanken gehetzt wahren, meine Bewegungen beim Zeichnen waren stets präzise. Ich habe einen kleinen Bach ins Bild gezeichnet, wegen diesem machte ich mir am meisten Sorgen, die Perspektive hab ich etwas vermasselt.

Die Zeit verging wie im Flug , ich war schon fast 6 Stunden am Zeichnen und machte nur kurze Pausen, Nifa war noch bei der Arbeit. Das Problem mit dem Bach habe ich auch wieder hinbekommen.

Zwischendurch nahm ich immer mal wieder meine Kopfhörer ab, oder öffnete die Tür, dann lauschte ich immer den Vögeln, der dachte darüber nach, was Philia jetzt grade wohl machen würde.

Die Anspannung, die sich in mir aufgebaut hatte, ließ immer weiter nach und ich überließ mich selbst immer mehr dem Malen, jedes Detail, was ich hinzufügte machte mich glücklich. Mittlerweile fühlte ich sogar die Gegend des Gemäldes, es hatte mich eingefangen, voll und ganz.

Und so verging die Zeit, bis ich endlich fertig wurde. Das war so eine Masche von mir, ich kann nicht aufhören, wenn ich schon angefangen habe. Jetzt muss das Gemälde nur noch trocknen. Ich schaute erwartend auf mein Handy, in ungefähr einer halben Stunde würde Nifa zurück sein.

Ich nahm meine Pinsel und Becher mit, um sie im Bad zu putzen, doch als ich reingehen wollte, war die Tür abgeschlossen.

"Hä" Ich zog nochmal kräftig an der Tür, das kann doch nicht wahr sein! Kein anderer als ich wanderte zu der Gießkanne, um dort meine Pinsel und Becher zu waschen und sie danach wieder zurück in den Schuppen zu bringen.

Voller Hoffnung rüttelte ich nochmal an der Tür, aber es passierte nicht und jetzt kommt das schlimmste, es fing an zu regnen. Dazu war es auch noch kalt, da es Herbst war. "Scheiße, was soll das?!" Nervös knabberte ich an meiner Wange von innen und versuchte mir was einfallen zu lassen. Nur eins kam dabei raus, und zwar in den Schuppen gehen und warten.

Es konnte keiner da sein, da das Licht von innen aus war, oder?

Ich flüchtete schnell in den Schuppen und hockte mich zwischen den ganzen Zeichenkram hin, ich hoffte inständig, dass es endlich aufhörte. Zudem hatte ich auch noch Angst, dass das ganze Dach vom Schuppen weg wehen würde, da starker Wind war.

Mir war unendlich kalt, ich biss fest zu und versuchte standhaft zu bleiben, meine Hände zitterten schon, wenn ich sie normal hochhalte. Mist, wann kommst du, Nifa?

Nervös ging ich im Kreis herum, um mich aufzuwärmen, während es die ganze Zeit ratterte und knarzte.

Vielleicht sollte ich zeichnen, es beruhigt mich bestimmt!

Also setzte ich mich hin, ich dachte mir, warum zeichne ich nicht, was mir in dem Moment am meisten Angst macht. Das wäre das ich erfriere und der Schuppen wegfliegt. Ich zeichnete es und Tatsache, es beruhigte mich, tatsächlich konzentrierte ich mich mehr auf das zeichnen, als auf den Sturm.

Da war meine Zeichnung fertig, ich tot auf dem Boden, während der Schuppen neben mir zusammengekracht lag, aber es schien die Sonne, da es nach jedem Sturm auch wieder Ruhe gab.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 27, 2023 ⏰

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