>2< Abschied nehmen

5 1 0
                                    

Es sind schon mehrere Wochen vergangen, wir haben schon einige Anrufe vom Krankenhaus bekommen, unsere Mutter sei verstorben. Es war komisch, denn ich fühlte nichts, rein gar nichts..

Vielleicht war sie schon für mich tot, als ich sie das erste Mal im Krankenhaus vor mir liegen sah. So war es, sie war schon lebend tot, wenn auch nur von innen.

Wäre das jetzt nicht genug, stehen irgendwelche Person vom Jugendschutz, jeden Tag vor unserer Tür.

Für mich gibt es die Lösung bei meiner Freundin unterzukommen, aber für Philia gilt nicht dasselbe, da meine Freundin eine Trinkerin ist, da will ich sie nicht unterbringen. Sie muss ins Heim, aber ich werde sie da noch früh genug rausholen.

"Nah, hast du schon deine Lieblingssachen eingepackt?", fragte ich Philia, daraufhin nickte sie traurig.

Ich schaute sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Komm her" Ruhig umarmte ich sie "Mach dir keine Sorgen, ich werde dich wieder zu mir holen.. verstanden?" "Ja", murmelte sie traurig. "Und jetzt zieh nicht so eine Schnute! Komm mit, ich mach deine Haare noch schön.", sagte ich.

Daraufhin kam sie hinter mir her getorkelt. "So hier, komm, setz dich hier hin." Ich deutete auf den kleinen Stuhl, den ich vor den Badezimmerspiegel hingestellt hatte.

Ich machte meiner kleinen Schwester einen geflochtenen Zopf, zwischendurch hat es auch an der Tür geklingelt, das Taxi war da. Ich werde meine Schwester zum Kinderheim begleiten und danach fahre ich zurück nach Hause und warte auf meine Freundin.

"Trau dich, komm her, Philia." Ich nahm ihre Hand und ging mit ihr ins Taxi. Die ganze Fahrt über war sie still, sie ist nicht dumm, sie wusste was los war.

Angekommen stiegen wir beide aus, zwei Frauen warteten schon auf uns draußen. Ein letztes Mal nahm ich Philias warme Hand und umarmte sie. "Pass auf dich auf und hab keine Angst, ich verspreche dir du wirst da schon nicht gefressen. Und vermiss mich bitte nicht zu sehr.", sagte ich zu ihr leise und drückte sie sanft noch ein mal an mich, bevor ich sie endgültig losließ.

Letztendlich überließ ich sie schweres Herzens an die beiden Frauen und stieg wieder ins Taxi.

"Und?", fragte der halb glatzköpfige Taxifahrer. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Was und?", fragte ich verwirrt nach. "War es ein schwerer Abschied?" "Na ja.. ja", stammelte ich.

Zu Hause angekommen, was bald nicht mehr mein Zuhause war, zahlte ich den Taxifahrer und verabschiedete mich. Meine Stimmung war ganz tief unten.

Drinnen, packte ich meine Sachen weiter, gefühlt mehr als die Hälfte wahren Mal- und Zeichensachen.

Schnell band ich meine braunen glatten Haare zu einem Zopf, nachdem ich meinen Koffer bereit vor die Tür gestellt habe.

Es vergingen ein paar Minuten des Wartens, aber nun war sie da, keine Minute zu spät. Schleunigst schloss ich die Haustür ab und ging zu meiner Freundin, die ihr Auto direkt vor mir geparkt hatte.

"Nahhh, süße wie geht's dir?", fing sie an. Nicht schon wieder, dachte ich mir. "Hmm ja ja, alles klar und bei dir?", fragte ich sie "MIRRR??? Achhhh alles gut hehe!" Ihre langen wilden lockigen Haare vielen ihr immer wieder in ihr farbiges Gesicht.

"Komm, Kommmmm! Steig ein, ich pack dein Koffer schon rein!" Ich lächelte leicht, sie strahlt immer so..

Dankbar stieg ich ins Auto, auf den Beifahrersitz und machte es mir gemütlich, wobei ich direkt von dem Zigarettengeruch husten musste. Nifa, meine Freundin, nahm glücklich neben mir platz.

"Und wie geht's Loreen?", fragte sie, was mir direkt einen Stich ins Herz versetzte. "Nifa, meine Mutter" Ich machte eine kurze Pause. "Sie lebt nicht mehr." Erschrocken sah mich Nifa an. "Tut mir l-" "Nein.. Nein, alles gut.", unterbrach ich sie, bei ihrer Entschuldigung.

Startklar fuhr Nifa los, ich bin immer wieder überrascht, wie sie mit ihren High Heels fahren kann, aber na ja, es funktioniert einwandfrei, das muss man ihr echt lassen.

Nifa ist 7 Jahre älter als ich, um ehrlich zu sein, sehe ich sie etwas als Mutterersatz.

"Willste nh Snack??", fragte mich Nifa "Nimm dir einfach welche von hinten, ich habe Pringles, Popcorn, Nimm Zwei ,ACH und sogar Eis, aber das is leider schon geschmolzen.", bitete sie mich immer weiter an. "Ach, ich glaube lieber nicht, vielleicht später, hehe.", versuchte ich sie nicht ganz zu enttäuschen.

Bei ihr, stiegen wir gemütlich aus, Nifa reichte mir meine Sachen entgegen, wobei ich einen Blick auf ihrer roten verkratzten Nagellack warf. Sie gab mir noch meinen Koffer und danach öffnete sie ihre Haustür, innen drin stank es noch viel mehr nach Rauch.

Nun stand ich da im grün gestrichenen Flur. "Komm, ich zeig dir dein Zimmer, ich hab schon alles hergerichtet!" Energiegeladen zog sie mich hinter ihr her, bis zu dem besagten Zimmer.

"Hier lebte einst mein Opa, der hats dann aber doch nicht mehr gepackt.", meinte Nifa locker "Nifa!", sagte ich empört, "Was dennnn? hehehe" Ich atmete verzweifelt aus. "Ach egal, danke für das Zimmer, das ist sehr, sehr lieb von." "Ach kein Problem, richte dich ein, ich geh in der Zwischenzeit Essen hohlen.

Bei Nifa fühle ich mich wohl, hinter mir schloss ich die Tür und begang meine Sache auszupacken und in den Schrank zu tun.

Bis gleich Nifa.

Das Leben einer Künstlerin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt