1.Shiratorizawa

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Hey hey hey! Vielen Dank fürs Lesen:) Das erste Kapitel ist eine kurze Einleitung, dann geht es richtig los.

Ich zog die rote Sportjacke leise an und warf einen Blick auf die Uhr, die im Wohnzimmer aufgehängt war. 5:30.

"Tetsurō, jetzt mach mal!" flüsterte ich, um meinen Vater nicht aufzuwecken.
"Hetz mich nicht!" jammerte mein älterer Bruder und zog sich endlich die Schuhe an.
Ungeduldig öffnete ich die Türe und fing bereits an zu joggen, da er mich sowieso schnell einholen würde. Jeden Morgen joggten wir dieselbe Strecke, jeden Morgen hielten wir bei Kenmas Haus an, um zu sehen, ob er wieder die ganze Nacht durchgezockt hat, jeden Morgen hielten wir bei einem kleinen Geschäft in Tokyo an, um uns frisches Gebäck zu holen. Ich liebte es, obwohl mir das Atmen wegen meinem Asthma manchmal etwas schwer fiel.

Mein Bruder hatte mich schon lange eingeholt und joggtte schweigend neben mir. Die Sonne begann langsam aufzugehen und erhellte uns den Weg den wir nehmen mussten.

"Was ist los?" seine tiefe Stimme zog mich aus meinen Gedanken. Eigenlich laberte ich ihn jeden Morgen mit Neuigkeiten und Tea voll, doch heute war es anderst. Ein mulmliges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.

"Nichts. Ich bin nur müde." log ich.
Natürlich musterte er mich aufällig, doch entschied sich die Konversation an dieser Stelle zu beenden. Wie sollte ich ihm den sagen, dass ich nicht mehr an die Nekoma Oberschule gehen will.

"Dann hör auf die Nacht mit Kenma durchzuzocken." Kuroo rollte seine Augen und begann ein wenig schneller zu joggen, da vor uns schon Kenmas Haus zu sehen war.
Ich schwieg. Aber wie soll ich ihm sagen, dass ich nicht gezockt habe sondern für die Aufnahmeprüfungen gelernt habe. Wie soll ich ihm erklären, dass ich bestanden habe und auf die Shiratorizawa wechseln werde. Wir sind doch ein Duo.

Ich hielt an und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Mein Blick wanderte zu Kenmas Fenster, als wir bei seinem Haus angekommen sind.

"Er ist nicht wach. Das ist ja mal was Neues." schmunzelte Kuroo und begann wieder zu joggen, worauf ich ihm mit schlechter Laune folge.

Die Sonne ist bereits aufgegangen und lies die Wiesen in hellen Grüntönen erblühen. Eine kühle Brise strich durch die wenigen Bäume in der Stadt, gefolgt von einem leisen Rascheln. Der Duft war von blühenden Blumen und Gras erfüllt und zauberte mir für einen kurzen Moment ein Lächeln ins Gesicht.

Kuroo streckte mir ein warmes Brötchen entgegen und sass sich auf die rote Bank auf der wir immer sassen. Hungrig biss er hinen, während ich mein Frühstück nachdenklich anstarrte.

"Bald findet der Vorentscheid für die Nationalmeisterschaften statt." begann Kuroo mit vollem Mund. "Habt ihr Mädchen den genug trainiert?"
Ungewollt ballten sich meine Hände zu Fäusten. "Denen ist das doch scheiss egal. Sie kommen nicht einmal ins Training." zischte ich genevt und biss wütend in mein Brötchen, welches mir nichts getan hat.

Kuroo wusste wie sehr mich diese Faulheit aufregte. Wie er wollte ich auch Mittelblocker sein, doch mit meinen 168cm war ich im Nachteil. Ich trainierte also so viel ich konnte meine Sprungkraft, doch um ein guter Mittelblocker zu sein braucht es mehr als das. Aber wie kann ich besser werden, wenn es niemanden im Team gibt, der jemanden unterstützt.

Ich atmete leise aus. "Noch vor den Sommerferien werde ich auf die Shiratorizawa gehen."
Keine Antwort. Mein Herz hörte auf zu schlagen bis Kuroo sich leicht räusperte: "Aber was redest du den da? Du wirst nach den Sommerferien in die zweite Klasse kommen und ich in die dritte. Warum solltest du jetzt wechseln?"
"Ich habe gehört, dass das Mädchen Volelyballteam dort sehr gut ist." antwortete ich mit einem gesenken Blick.
Ist er wütend auf mich? Enttäuscht, weil ich ihm wochenlang nichts gesagt habe und hinter sienem Rücken heimlich gelernt habe?

"Weisst du eigentlich wo Shiratorizawa ist?" fragte er, und ich erkannte an seiner Stimme, dass er gegen meine Entscheidung war. "Das ist in der Präfektur Miyagi! Das ist 5 Stunden mit dem Auto entfernt."
"Ich weiss. Deshalb werde ich bei Oma bleiben." erklärte ich und wagte einen Blick auf die Seite. Er war nicht wütend, nein, er war traurig und enttäuscht. Schweigend stand er auf und warf die Verpackung von seinem Schokoladenbrot in den Mülleimer.

"Glückwunsch, nicht jeder schafft es auf die Shiratorizawa." flüsterte er traurig und begann ohne nach hinten zu schauen wieder zu joggen.

🏐🏐🏐

"NEEIINN, (Y/N)!!! WARUM GEHST DU WEG?! schrie Yamamoto und zahlreiche Tränen flossen seine Wangen herunter wie ein Wasserfall.

"Hey, lass meine Schwester in ruhe!" mischte sich Kuroo ein, packte Yamamoto am Kragen und zog ihn von mir weg. Ich lachte bei dem Anblick laut auf und wandte meinen Blick zu Yaku. Der gleichgrosse Libero zog mich in eine warme Umarmung und wünschte mir das Beste in Miyagi. Nach meinem nervigen Bruder und Kenma, war Yaku meine Lieblingsperson im Team.

Das Nekoma Team wurde in meinem ersten Jahr an der Nekoma Oberschule zu einer kleinen Familie. Ich wande mich zu Kuroo der mit verschränkten Armen vor dem Netzt stand und mich traurig musterte. Mit einem leisen seufzen lief ich zu ihm, worauf er mich schweigend in eine Umarmung zog.

Ich und Tetsurō verstanden uns immer gut. Er hatte immer meinen Rücken und ich seinen. Er ist sowas wie mein partner in crime.
"Schreibe mir jeden Tag. Gehe vor 22 Uhr nachhause. Hilf Grossmutter. Schlaf genug. Keine Jungs sonst bin ich in einer Stunde in Miyagi und pass auf dich auf." flüsterte Kuroo und liess langsam von mir los.
"Verstanden." antwortete ich mit einem Lächeln. Er verschränkte erneut die Arme und schaute beleidigt auf mich herab.
"Ich kann es nicht fassen, dass du mich hier mit Dad alleine lässt." jammerte er wie ein Baby.
Ich nahm meine Tasche mit meine Volleyballsachen und rollte spielerisch meine Augen. "Ich bin doch nur 5 Stunden von dir entfernt. Ich wandere nicht aus."

Ich schaute ein letzes mal zu dem Team, meinen Kamaraden und meinem Bruder bevor ich die Turnhalle verliess und in das schwarze Auto stieg.

My Guess Monster - Tendou x ReaderWhere stories live. Discover now