Alice - Are you serious?

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Daphne hatte gehörig übertrieben.
Die mehreren Pakete stellten sich als zwei Briefumschläge heraus.
Im ersten der beiden fand sie eine geschmacklose Liebeserklärung des älteren Schülers Zayn Avery, welche sie jedoch fast sofort wieder aus der Hand legte.
Dieser Junge war ein einziger Idiot, der vermutlich fast jedem Mädchen aus seinem Haus geschrieben hatte und tatsächlich hatte ihre Schwester exakt diesen Brief auch erhalten.
Dieser Junge versuchte auch alles, um irgendwie in ihre Familie zu kommen.
Darüber konnte sie einfach nur den Kopf schütteln.
Das war doch einfach nur lächerlich.
Auch der zweite Umschlag entpuppte sich nicht als irgendein hochgreifendes Geschenk oder dergleichen.
Aus diesem Brief purzelte nur eine kleine Notiz:

Heute um Mitternacht.
Im dritten Stock neben der Mädchentoilette.
Sei pünktlich.

F.

Da war es wieder.
Dieses mysteriöse F, welches vermutlich für Fred Weasley stand.
Das letzte Mal hatte er sich in dieser Form vor über drei Monaten gemeldet und ihr seine Liebe gestanden und dann hatte er ihr das Leben gerettet.
Sollte sie wirklich zu diesem Treffen gehen?
War es eine gute Idee?
Nun ja, sie konnte ihm dort ihre Meinung bezüglich seiner Blicke mitteilen.
Oder dieser Brief kam gar nicht von ihm.
Vielleicht bildete sie sich diese Verbindung auch nur ein.
Vielleicht gab es da gar nichts zu sehen.
Oder hinter F verbarg sich jemand anderes.
Vielleicht war es auch ein Trick, um sie aus der Reserve zu locken.
Das war zumindest die Meinung ihres Bruder, nach dem er den Zettel gelesen hatte.
Seiner Meinung nach sollte sie dort auf keinen Fall hingehen.
Wer weiß welcher Lehrer sie in diesem Moment abfangen und bestrafen würde.
Aber es gab da etwas, was sie wusste, wovon Henri keine Ahnung hatte.
Neben der Mädchentoiletten im dritten Schloss gab es einen Geheimgang und der war hier zweifelsohne der genannte Treffpunkt, aber wer außer ihr und Maybell hatte Kenntnis über ihn?
Potenziell jeder der mit ihr befreundet war und jeder, der den Gang selbst gefunden hatte, also faktisch gesehen jeder Schüler in dieser verdammten Schule.
Sie ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen, es war wirklich zum Verrücktwerden.

Der Schultag rauschte nur so an ihr vorbei und eh sie sich versah, war es abends und das Treffen rückte näher.
Mittlerweile hatte sie sich dazu entschieden es zu wagen.
Sie musste wissen, wer dort heute auf sie warten würde.
Sonst würde sie sich selbst immer dafür fertig machen, dass sie dem nicht nachgegangen war, sondern still und brav in ihrem Bett geschlafen hatte.
Das schlimmste Szenario dort einem Gryffindor zu begegnen war zwar gegeben, aber es gab doch auch noch andere Häuser und mehr Jahrgänge.
Bestimmt gab es an dieser Schule mehr Personen, deren Vor- oder Nachname mit F begann.
Und schon wieder war sie bei dieser verdammten Namensüberlegung.
Warum konnte sie nicht damit aufhören?
Das brachte absolut nichts.
Außer Kopfschmerzen und schlaflose Nächte.
Vielleicht konnte sie sich irgendwie ablenken.
Normalerweise wäre sie jetzt auf ihren Besen gestiegen, aber der befand sich nicht hier, sondern vermutlich im Keller ihres Anwesens und damit zuhause.
Weggesperrt von ihrem Vater, damit sie bloß nicht in die Nähe von diesem in seinen Augen Teufelsding kam.
Warum verstand er nicht, dass es für sie wichtig war?
Die letzten zwei Monate waren schwerer gewesen, als ihre Zeit davor.
Der kalte Wind in ihrem Haar und diese Freiheit, die man hoch oben über dem Boden spüren konnte.
Alles Dinge, die sie unfassbar vermisste.
Dort oben herrschte Frieden und die Probleme der Welt waren verschwunden, aber jetzt konnte sie sich ja nicht mal mehr einen der Schulbesen besorgen.
Die waren weggeschlossen und nur für Madame Hooch und die Vertrauensschüler zugänglich und weder die Lehrerin noch ihr Bruder oder ihre Schwester würden ihr den Zugang zu den Besen verschaffen.
Die Situation war also ausweglos.
Irgendwie musste sie es schaffen, dass keiner mehr daran glaubte, dass sie suizidgefährdet war, denn diese Tatsache war immer noch der absolute Wahnsinn.

Die Kinder der Rumtreiber - the dangerWhere stories live. Discover now