Teil 10

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Die Schritte stoppten und als Bob aus seinem Versteck den Wald absuchte, konnte er den Mann in Militär Ausrüstung sehen. Auf seinem Kopf war ein Helm, er hatte eine Brille über den Augen und ein Tuch, was er sich bis über die Nase gezogen hatte.

Seine Jacke war im Camouflage, genauso wie seine Hose und Schuhe. Die Schuhe hatten Stahlkappen an der Spitze und er hatte eine MP5 in der Hand. Eine Schnellfeuerwaffe, die die Amerikanische Polizei benutzte. An seiner Taille hingen mehrere Beutel, wo wahrscheinlich genau wie bei Bob Brote und Wasser drinnen waren.

Er stand mehrere Meter von ihm entfernt im Laub und sah sich um. Bob klammerte sich in die feuchte Erde und hoffte, dass er einfach weiter gehen würde.
"Ich kann dich riechen, Feigling." knurrte der Fremde bedrohlich. "Ich habe gedacht du würdest weniger feige sein. Den sportlichen hatte ich zuerst ausgewählt, aber ich habe gemerkt, dass er ja schon vor einer Ratte davonlaufen würde. Und der Dicke hätte sicherlich keine fünf Minuten bei der Jagd überlebt..." Er lachte gehässig. "Aber das du dich jetzt hier versteckst... Ich hatte mehr erwartet."

Bobs Herz machte einen Sprung vor Nervosität. Der Fremde wusste, dass er hier war! Er musste irgendwas machen. Wenn er jetzt hier liegen bleiben würde ohne ihn anzugreifen würde er sicherlich erschossen werden.

"Dein Parfüm riecht so unverwechselbar nach Tod..." stöhnte der Fremde und auf einmal blickte er genau auf die Grube, wo Bob versteckt lag. "Selbst unter all dem Dreck, rieche ich dich eindeutig!" Er lachte wieder und Bob gefror das Blut in seinen Adern. Langsam griff er nach der Pistole, die er in dem Rucksack hatte und zog sie in die Nähe seines Gesichts. Seine Faust griff hart um das Metall und er drückte den Hahn am Ende der Waffe runter und entriegelte sie somit.

Mit zitternden Hände zielte er den Lauf jetzt auf den Mann. Nie hätte er gedacht, dass wenn die Situation entstehen würde, dass er es wagen würde auf einen Menschen zu schießen, aber jetzt wollte er diesen Mann vor sich einfach nur Tod sehen, er wollte Peter und Justus wiedersehen und in dem Wohnwagen Nachts bis in die Früh an einem ihrer Fälle arbeiten.

Er nahm einen letzten zittrigen Atemzug, bevor er die Augen zu kniff und den Abzug drückte. Der Rückstoß schleuderte ihm die Waffe aus der Hand und seine Ohren piepsen durch den Lauten Knall, er blickte geschockt zu dem Mann rüber. Er stand noch immer auf seinen Füßen und fluchte Laut. Aus seinem rechten Arm trat eine ganze Menge Blut und die Waffe, die er davor noch in seinen Händen hatte lag jetzt auch auf dem Boden.

Die Blätter, die Bob vor der Sicht des Mannes geschützt hatten, hatten sich bewegt und Bob realisierte, dass er jetzt Handeln musste. Der Mann hatte seine Waffe verloren und das war Bobs beste Chance ihn anzugreifen. Er schnappte sich sein Messer aus seiner Hosentasche und rannte wie vom Teufel besessen auf den riesigen Mann zu.

Je näher er dem Fremden kam, desto lauter schlug sein Herz. Mit seiner rechten Hand holte er aus und setzte für seinen ersten Schwung mit dem Messer an. Gekonnt wich der Mann aus und fegte ihn mit einem Tritt von den Beinen. Seine Muskeln brannten und er war erschöpft, trotzdem stand er wieder auf. Diesmal beobachtete er die Bewegungen des Fremden genauer.

Er erkannte, dass er seine linke Faust ballte und rannte wieder auf ihn zu. Als der erwartete linke hieb kam, wich er aus und stach mit dem Messer in den Oberschenkel. Schmerzerfüllt schrie der Fremde auf und schubste Bob mit aller Kraft von ihm. Er konnte das Messer nicht mehr rechtzeitig aus dem Fleisch ziehen und es blieb stecken.

Unbewaffnet lag er auf dem Boden, der Fremde stapfte näher an ihn ran. Jetzt war es aus, dachte Bob sich und kniff die Augen zu, die Hände schützend vor seinem Gesicht.
"Stehen bleiben, hier ist die Polizei! Waffe fallen lassen!" neben ihm traten mehrere Polizisten, darunter auch Inspektor Cotta, aus dem Gebüsch. Bob konnte seinen Augen nicht trauen, er war gerettet. Justus und Peter hatten ihn gefunden!

Die drei ??? und der geheimnisvolle MannWhere stories live. Discover now