Suddenly engaged with mr. antagonist ?!

Prolog: Und plötzlich war ich verlobt?

„Nakamura Rio. Heirate mich."

Mit diesen zwei Worten, die mehr wie ein Befehl als nach einem romantischen Antrag klangen, hatte er sie kalt erwischt. Ja... Damit hatte sie definitiv nicht gerechnet als er diesen Deal vorgeschlagen hatte. Kurz hoffte sie, dass sie noch im Flugzeug zurück nach Japan sitzen und schlafen würde und es nur ein schlechter Traum gewesen war, in dem sie sowas wie den Pakt mit Satans Brut eingegangen sei, doch die Verletzung an ihrem Fuß pochte so schmerzhaft und die aufkommende Müdigkeit aufgrund des Jetlags war so real, dass sie diesen Gedanken gleich wieder verwerfen musste.

Ein Zurück gab es leider auch nicht mehr.

Schweigend starrten sie ihr Gegenüber an, erwartete irgendeine Reaktion, die ihr vielleicht doch noch zeigen würde, dass sie sich gerade nur verhört hatte oder dass alles irgendeine Art Show sei in der alle Anwesenden eingeweiht waren. Doch die blaue Schatulle mit dem silbernen verzierten Ring in seinen Händen, die er ihr nun entgegen hielt, war eindeutig. Irrtum ausgeschlossen.

„Bitte, das ist ein Scherz. Wem, was oder warum habe ich da nur zugestimmt", flüsterte sie leise sich selbst zu, ein bitteres, kaum erkennbares Lächeln auf den Lippen. Um sie herum war es still geworden und sie spürte förmlich, wie die Blicke vieler ihr unbekannten Menschen auf ihr lagen. Erwartungsvoll und voller Freude.

Es gab eindeutig kein Zurück mehr.

Erneut hob sie den Blick und musterte ihr Gegenüber. Einen jungen Mann in ihrem Alter und lediglich ein Bekannter. Neun Jahre hatte sie ihn nicht gesehen, nicht ein einziges Mal. Und nicht einen einzigen Gedanken hatte sie in diesen neun Jahren an ihn verschwendet. Was natürlich nicht zuletzt der beachtlichen Entfernung zweier Meere und Kontinente, mehrere tausende Kilometer und acht Zeitstunden zwischen Japan und Großbritannien zu verdanken war. Das sie ihn trotzdem sofort wiedererkannt hatte oder nicht sofort umgekehrt war, nachdem sich ihre Blicke kreuzten und sie dieses absolut diabolisch charismatische Lächeln sah, obwohl ihr sofort bewusst wurde, dass diese Person innerhalb weniger Sekunden einen genauen Plan schmiedete, bereute sie auch schon in eben genau derselben Sekunde.

Mit einer Hand fuhr er sich durch sein glattes, orangefarbenes Haar. Aus seinen violettfarbenen Augen heraus konnte sie keine Emotionen ablesen. Sein aufgesetztes Lächeln war kalt und seine Ausstrahlung die eines Herrschers, der nur eine einzige Antwort zuließ. Er war einen guten Kopf größer als sie und trug einen dunkelgrauen Anzug, der perfekt zu seinem Image passte.

Ja, das war er. Gakushu Asano, einer ihrer größten Rivalen aus der Mittelschulzeit, und als würden genau in diesem Moment alle Erinnerungen an ihn zurückkehren, wurde ihr bewusst, dass er sich nicht verändert hatte. Doch sie hatte schon einmal gegen ihn gewonnen und bewiesen, dass sie mit ihm ebenbürtig war. Sie hatte keinen Grund, einzuknicken.

Deshalb beschloss sie, dieses Spiel mitzuspielen und ebenfalls von dieser Situation zu profitieren. Nur war ihr in dem Moment, in dem sie ihre Hand hob, noch nicht bewusst, wie sehr sie genau das würde. Sie lächelte überglücklich, Tränen füllten ihre Augen. Die Menschen um sie herum sogen scharf die Luft ein vor Spannung auf die folgende Antwort.

Doch nur er spürte die eiskalte, herausfordernde Aura, die sie plötzlich umgab und die ihn beinahe einen Schritt zurückweichen ließ.

„Ja, natürlich mein Schatz."

Dabei war sie vor weniger als 24 Stunden noch überzeugt davon, dass dies hier nicht ihre Geschichte werden würde. Wie sie sich doch geirrt hatte.