4 Verlorener Freund

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Tomioka nickte zögerlich, als er sich in der Umgebung umsah. Die Felswand wurde umgeben von einem Dichten Wald, als auf einmal ein blauer Schimmer an einen der Bäume unmittelbar neben ihm auftauchte. "Huh?" Tamako schien kurz verwundert, als sie merkte das eine Seele auftauchte. Dabei hatte sie keine gerufen. 

Giyuu erkannte wie sich aus dem blauen Schimmer ein Mensch bildete, während er versuchte zu erkennen um wen es sich handelte. Er hielt inne, als sich seine Augen leicht weiteten, während er seinen Augen in diesem Moment nicht wirklich trauen wollte. 

Die Dämonin legte den Kopf zur Seite als sie den Jungen mit den Pfirsichfarbenen Haaren ansah. Sie hatte ihn noch nie gesehen und wusste auch nicht wieso er hier plötzlich auftauchte. Es war üblich das sie die Seelen herrief, doch er schien von sich aus gekommen zu sein. Sie Blickte zwischen dem Hashira und dem Jungen hin und her, als sie sich fragte wieso er hier auftauchte, doch sie hielt es für besser erst einmal nichts dazu sagen, da sie spüren konnte das es Tomioka nahe zu gehen schien diesen Jungen zu sehen. 

"S...Sabito?" fragte der schwarzhaarige zögerlich, als er eindeutig Sabito sah. Wie sollte er ihn auch nicht erkennen? Aber wieso war er hier? Spielte diese Dämonin doch nur mit seiner Psyche? Was wenn das alles nur ein Trick war. Er sollte es als Hashira besser Wissen, doch er konnte sich nicht vom Fleck bewegen als er seinen alten Freund vor sich stehen sah mit einem leichten lächeln auf den Lippen. "Du bist wirklich stark geworden" fing der Geist von Sabito an zu sprechen, als er den Fluss überquert hatte und unmittelbar vor Giyuu stand. 

Der angesprochene schüttelte leicht den Kopf, als er immer noch nicht so recht glauben wollte das es wirklich er war der vor ihm stand. Das konnte nicht sein. "Ich wusste das du das Zeug dazu hast ein Hashira zu werden, ich bin froh das du es geschafft hast, auch wenn ich nicht dabei sein konnte" fuhr er fort, als Tomioka weiterhin nichts sagen konnte. Es war überfordernd. Er hätte niemals gedacht Sabito irgendwann wieder vor Augen sehen zu können. 

"Sag nicht das ich Stark bin..." murmelte der Hashira, als er auf den Boden blickte. Er wollte ihm nicht die Augen sehen, er konnte sich einfach nicht dazu überreden. "Du gibst dir immer noch die Schuld für etwas, dass du hättest nicht verhindern können. Es war meine Entscheidung und du solltest dich dafür nicht fertig machen" 

Die Lilahaarige beobachtete beide genau, hielt sich jedoch aus dem Gespräch heraus. Sie wusste sie hatte dort nichts mit zu reden und wollte ihnen die Zeit lassen zu sprechen. Also setzte sie sich stumm auf einen der Felsen während sie den Kopf auf ihre Knie legte. Er schien nicht begeistert zu sein den Jungen zu sehen, sie erkannte nur schmerz in seinen Augen. Sie seufzte leise, sollte er sich nicht freuen seinen alten Freund wieder zu sehen? 

Sie legte den Kopf leicht zur Seite, sie wusste nicht wie es sich anfühlte einen alten Freund zu sehen, immerhin durfte sie noch nie Erfahren wie es war Freunde zu haben. Konnte sie den Hashira als Freund bezeichnen? Immerhin unterhielt er sich jeden Abend mit ihr ... machte sie das zu Freunden? Sie wusste es nicht. Wie auch? Man hatte ihr all diese Dinge nie beigebracht und sie konnte nie lernen wie es war wenn man Freunde hatte. Deshalb konnte sie auch seine Emotionen nicht einschätzen, genauso wenig wie das merkwürdige Gefühl in ihrem Magen als sie sah wie traurig er zu sein schien. 

Es war ein merkwürdiges Kribbeln und der drang zu ihm zu gehen und zu sagen das alles gut war. War es Mitleid? Tamako biss frustriert auf ihre Unterlippe. Sie wollte endlich wissen wie sich die verschiedenen Gefühle bemerkbar machten, doch sie konnte nicht auseinander halten ob ein kribbeln etwas gutes oder schlechtes war, ob das ziehen in ihrem Herzen etwas gutes war oder ob es zeigte das etwas nicht stimmte. 

"Bring mich wieder hier weg" befahl Tomioka mit einem Mal, als er merkte das es ihm zu viel wurde. Sie spielte mit ihm, das konnte nicht echt sein. Sie musste in seinem Kopf herum gesucht haben und herausgefunden haben was damals passiert war. Er konnte und wollte sich es einfach nicht anders erklären. Zögerlich blickte die Dämonin zu ihm, als sie nicht wusste wieso er plötzlich gehen wollte. Also freute er sich doch nicht seinen Freund zu sehen? Hassten sie sich etwa? 

"Giyuu...das bildest du dir nicht ein" fing Sabito erneut an zu Sprechen, doch der angesprochene wollte nicht zuhören. Tamako hüpfte von dem Felsen, als sie mit einem Mal in die Finger schnipste und die grüne Wiese, der schöne Wald, die Felswand und der Wasserfall mit einem Mal verschwanden, samt dem verstorbenen Jungen. 

Die Dämonin wollte grade etwas sagen, als sie wieder in dem dunklen Wald auftauchten, als sie einen Windhauch spürte und ihre Haare leicht nach hinten wehten, als sie die Spitze seines Katanas an ihrem Hals spürte. "Wieso hast du in meinen Erinnerungen herum gesucht?" fragte er mit seiner kalten Stimme. Vorher hatte er nicht mit ihr so gesprochen...

"Was meinst du? Ich habe nichts getan..." Die junge Frau sah ihn irritiert an, als sie immer noch nicht wusste was er hatte. "Ich wollte dir nur meine eigene Dimension zeigen....dieser Junge kam von selbst, ich habe nichts damit zu tun!" versuchte sie zu erklären. "Tsk..." er sah sie abwertend an, als er seinen Katana zurück steckte. Er erinnerte sich an den Befehl seines Anführers, als er sie mit steinerner Miene ansah. "Wieso sollte ich einem Dämon glauben" waren seine letzten Worte bevor er verschwand. 

Seit her hatte sie den Hashira nicht mehr gesehen und nun stand sie einen Tag später hier im Wald...wartend das er kommen würde, denn sie verstand nicht was er hatte und dachte er hatte nur einen schlechten Tag, doch als die Sonne langsam auf ging wurde ihr bewusst das er nicht mehr kommen würde. 

Sie griff den Ast auf dem sie saß, als ihre Augen den Boden fixierte, während ihr griff immer stärker um den Ast wurde und die Adern an ihrem Hals sichtbar wurden. Ihre Zähne blitzten auf, als sie leise knurrte. Ein lautes knacken ertönte, bevor der Ast mit einem mal in tausende Teilchen zersprang und Tamakao auf dem Boden landete. 

Wütend traf ihre Faust auf den dicken Stamm des Baumes, als dieser erzitterte und auch dieser zersprang an der Stelle wo sie zuvor zugeschlagen hatte, bevor er den halt verlor und umkippte, wobei er den Baum neben sich ebenfalls mitriss. 

Der Boden bebte leicht bei dem Aufprall des Baumstamms, während die Dämonin schwer ein und ausatmete als sie die Wut immer noch nicht verlassen wollte. Wie konnte sie auch nur für einen Moment glauben das irgendjemand mit ihr wirklich Zeit verbringen wollte? Sie schaffte es stets nur andere zu vertreiben weil sie Angst vor ihr bekamen...Egal was sie tat oder wie sie sich verhielt, jedes Mal wenn sie dachte irgendwer würde sich wirklich für sie interessieren, verschwand diese Person aus ihrem Leben. 

"Es ist alles seine Schuld..." zischte sie, als sie versuchte ihren Hass zu zügeln. Hätte dieser verdammte Dämon sie nicht damals ebenfalls verwandelt...Dann könnte sie ein normales Menschenleben mit Freunden führen und niemand würde vor Angst oder Hass aus ihrem Leben verschwinden. Sie spürte wie die Leere langsam wieder kam, die die letzten 3 Wochen verschwunden war. Es war wie als würde ihr etwas mit einem Mal wieder ihr Licht nehmen und alles wieder in Dunkelheit hüllen. 

Sie schmunzelte leicht. Vielleicht hatte Muzan-sama recht. Sie war immer noch Naiv daran zu Glauben das sie irgendwann Freunde haben könnte. Ihre Menschliche Seite überwog ihre Dämonische weshalb sie immer noch das Bedürfniss nach nähe hatte, doch sie würde dieses Ziel nie erreichen, denn niemand wollte einen Dämon als Freund. Die Frau fing an mit ihren Zähnen zu knirschen, als sie die Hände zu Fäusten ballte. "Ich werde mich dafür rächen was du mit meinem Leben gemacht hast...Ich bin nicht wie die anderen Dämonen auch wenn du das noch nicht bemerkt hast....Kibutsuji Muzan"


Demon Slayer - Corrupted demonWhere stories live. Discover now