Kapitel 4 || der Fluchtversuch

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Macht und Frieden. Zwei unterschiedliche, aber eigentlich auch ganz ähnliche Sachen, nicht wahr? Denn auch mit Macht konnte man für Frieden sorgen, nur kommt es darauf an, wie man sie nutzt. Am Ende muss man sich immer für eines entscheiden, für eine böse Art von Macht und Ruhm oder für ein friedliches Leben, in dem man jedoch nicht viel bestimmen kann.

Zwischen diesen zwei Entscheidungen schwankte  Reva hin und her. War es das Böse wert, alles aufzugeben? Ihre Freunde, den Orden, ein tolles Leben in Hogwarts. All das würde sie dann nie wieder haben können.

Reva sah sich in ihrem Zimmer um. Und wie gehofft verzierte ein schwarzer Griff das ebenfalls schwarze, erstaunlich riesige Fenster. Mit einem letzen Blick aus der Tür griff sie nach ihrem Zauberstab und öffnete das Fenster. Als sie auf dem Fensterbrett stand, erkannte Reva die Lücke in ihrem nicht sehr durchdachten Plan. Malfoy Manor war verdammt hoch und ihr Zimmer befand sich in den eher oberen Stöcken. Es war sogar der dritte von vier Etagen.

Verzweifelt hielt sie sich so gut es ging fest  und wagte es gar nicht erst, nach unten zu sehen. Sie sah nach vorne und erblickte einen wohl nicht endenden Wald mit den größten Bäumen. Wie sie dort einen Weg in die Freiheit finden würde, wurde noch sehr lange überlegt, doch das eigentliche, worauf Reva sich konzentrieren sollte, war, wie sie eigentlich runter kommen sollte. Die Tatsache, dass sie noch lange in ihrem Zimmer in Malfoy Manor festsitzen würde, beunruhigte Reva sehr und sie dachte sehnlichst an den Orden, der sie vielleicht schon suchte. In dem Gebäude zu apparieren war auch nicht möglich, dafür haben der dunkle Lord und die Malfoy's schon gut genug gesorgt.

„Soll ich nicht noch etwas warten, bis Bella mir etwas mehr beibringt?", fragte sich Reva. Bellatrix konnte ihr doch bestimmt zeigen, wie die Todesser sich mithilfe von schwarzen Rauch in der Luft fortbewegen.

Rasch stieg sie wieder ab und schloss das Fenster. Unten angekommen saß die Lestrange wie erhofft am Tisch und unterhielt sich mit Draco.

„Ach, dass sich Reva auch mal wieder zeigt erfreut mich sehr. Na hoffentlich arbeitet sie brav an ihrem Plan, nicht wahr?", sagte Bellatrix kalt, ohne die angesprochene nur anzusehen. Das missfiel der Raydon nicht, ganz im Gegenteil, sie freute sich, dass Bella ihr ihre Emotionen nicht im Gesicht ablesen konnte.

Bella drehte sich zu ihr um und sah Reva somit direkt in ihre dunkelgrünen Augen. Ihre schwarzen verformten sich zu Schlitzen, die Reva intensiv musterten. „Komm mit.", befahl Bellatrix kühl und die Hogwarts Schülerin folgte ihr in das selbe Zimmer des vorherigen Tages. Auch wie ihr eigenes hatte dieses Zimmer ein großes Fenster, welches Bellatrix gerade öffnete. Reva's Herz machte einen Sprung, denn sie ahnte, was ihre Großtante vorhatte, das, was sie selber so gerne lernen wollte.

„Nun, spring runter, Raydon. Denk an Dunkelheit, Grausamkeit und das Gefühl zu fliegen. Das wird schon reichen."

Reva kletterte auf das Fensterbrett und schloss die Augen. Sie dachte an alles, was Bella ihr angewiesen hatte. Als diese zu ungeduldig wurde, riss Bellatrix' Hand Reva von den Füßen und sie fiel. Kurz vor dem Sturz in den Tod fühlte die Raydon sich plötzlich ungewöhnlich leicht, als würde sie schweben. Sie sah neben ihr schwarze Rauchwolken und realisierte, was passiert war. Sie WAR die Rauchwolke.

Auch bemerkte das Mädchen, dass ihre Sicht viel besser war. Hinter ihr bemerkte sie Bella, dass es wirklich sie war sagte ihr nur ihr Gefühl und die Kälte die immer näher kam.
„Üb noch ein wenig. Ich gehe jetzt."
Mit diesen Worten flog sie davon und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Reva wollte vor Freude fast schreien. Bellatrix war weg und sie sah diesen wohl ewig langen Wald vor ihr, der nur drauf wartete, dass man ihn durchquerte.

Schnell flog sie nach unten, fliegend würde sie zu viel Aufmerksamkeit erregen und somit vielleicht gefunden werden. Als ihre Füße den Boden berührten und sie sich somit zurück in einen Menschen verwandelte, fühlte das Mädchen sich furchtbar schwer. Wieder begann sie an ihrem Plan zu zweifeln. Wie würde sie ohne jegliche Ausrüstungsgegenstände, dass einzige, was sie besaß, war ihr Zauberstab und ihren Gringotts Schlüssel.

Ohne weiter zu überlegen rannte sie los, glücklich war sie darüber, dass due Bäume sie vor der prallen Sonne schützten. Einige Male kletterte Reva auch auf einen Baum, um zu sehen wie weit sie schon war. Schon etwas erschöpfter schritt sie weiter, doch ein lauter Aufschrei lies sie zusammenzucken. Wer das sein mochte, wusste sie nicht, doch das es nichts gutes hieß, war für sie klar.

Über die Schreie machte sie sich due nächste Viertelstunde keine Sorgen mehr; es bereitete ihr Sorgen, wo sie schlafen könnte, denn die Sonne ging langsam unter. Trotz der Unsicherheit ging sie vorsichtig, über nichts zu stolpern, weiter und versuchte sich ein wenig mehr zu beeilen.

Doch als sie ein weiteres Heulen hörte, schrak sie noch heftiger zusammen als vorher- sie wusste, wer sich noch in diesem Wald befand und sich auch gleich zeigen würde.

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⏰ Last updated: Jun 12, 2023 ⏰

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𝐑𝐄𝐕𝐀 || 𝓓𝓪𝓻𝓴 𝓞𝓻𝓭𝓮𝓻𝓼Where stories live. Discover now