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Furlan platzt herein und reicht seinen besten Freund die Nadel, Faden, Alkohol, Tücher und einen neuen Verband. Zum ersten Mal kommt mir in den Sinn, dass die Sachen mit Sicherheit unmengen an Geld gekostet haben.

Levi fordert mich auf, mich wieder aufs Bett zu setzen und meine Muskeln zu entspannen. »Levi, zieh die Fäden stärker zu, damit es nicht droht bei jeder Bewegung zu reißen« meine ich wohl bewusst das es mir mehr als nur Schmerzen bereitet wird. Er schüttelt den Kopf »Nein das mach ich nicht, lehn dich zurück.«

Ich verdrehe die Augen und lasse ihn machen, dabei tut es diesmal nicht so sehr weh, wie beim letzten mal.

Natürlich versuche ich nicht zu denken, was als nächstes passieren würde sondern entspanne mich tatsächlich und denke mit geschlossenen Augen nach.

Geld. Das ist was ich brauche um zu überleben, ich muss dringend raus aus dieser verfluchten Unterirdischen Stadt und da mein Bruder ja sozusagen ein Vermögen hat, habe ich mir damals auch mit der Zeit immer was zu Seite gelegt.  »Du musst schon sagen, wenn es weh tut« murmelt er, während ich wieder spüre wie er die Nadel ansetzt. »Es tut nicht weh«

Ich höre ihn leise auflachen »Lüg nicht« ich öffne wieder die Augen um direkt auf seine kristallblauen zu treffen, die wirklich wunderschön sind. »Glaub mir, zu wissen das dein eigener Bruder dich tot sehen will, tut mehr weh« damit hab ich ihn anscheinend überzeugt, denn er konzentriert sich wieder.

»Tch. Du hast dir vorhin bereits Gedanken gemacht, wo du untertauchen möchtest. Also an welchen Ort hast du zuerst gedacht?« ich weiß nicht ob es wirklich schlau ist ihn es anzuvertrauen, aber ich tues. »Ich würde wahrscheinlich nach oben gehen und mir vielleicht ein neuen Namen ausdenken oder so« meine ich und beobachte, wie er mit seiner Hand sanft die Narben nachfährt, die ich damals von Kämpfen abbekommen habe, unteranderem ist auch eine von ihn dabei.

Wer hätte jemals gedacht, dass ich ihn mal so nah an mich ran lasse?

»Kletter einfach nicht mehr aus dem Fenster zumindest für eine Woche bis ich die Fäden wieder ziehe« sagt er ernster als zuvor und tupft mit einen Tuch das ganze Blut wieder weg, erst dann wischt er seine Hände ab. Ich setze mich vorsichtig auf, wobei er mir hilft und ich mich einfach nur schwach fühle.

Ich meide sein Blick und lass ihn wie gestern meinen Bauch verbinden »Danke« ist das einzige was über meine Lippen kommt. »Wir werden gleich was essen, dann überlegen wir was wir bezüglich zu Jasper machen.« stellt er klar und ich erwiedere darauf nichts und zieh mir das schwarze Tshirt rüber.

»Komm« dabei reicht er mir seine Hand und ich lass mir wieder stumm von ihm helfen. »Du brauchst Geld um nach oben zu kommen« fasst er wieder das Thema auf und ich nicke »Ist mir bewusst oder ich bekomme wieder Spaß am Morden« beim zweiten Teil verfinstert sich sein Blick und ich lächel leicht »Das war ein Spaß, entspann dich« ich helfe ihn noch beim aufräumen und folge ihn in die kleine Küche, wo Furlan und Isa sich unterhalten.

»Hat er dir wehgetan?« fragt Isabel mich direkt und ich spüre von allen den Blick auf mir »Nein Isa, wie du schon sagtest er hat wirklich ruhige Hände« ich merke, wie Levi die Augen verdreht und Isabel genauso wie Furlan anfangen zu grinsen.

Beim Tisch steht aufeinmal ein vierter Stuhl, der zumindest gestern noch nicht da war. Isa fordert mich auf, mich zu setzen und gießt bereits jeden Suppe in vier Schüsseln ein. Zuerst reicht sie mir eine Suppenschüssel, dann erst den Jungs und zu Schluss setzt sie sich dazu. »Guten Appetit!« meint sie begeistert und ich muss darauf leicht lächeln.

Levi und Furlan beginnen über irgendwelche Geschäfte sich zu unterhalten, während Isa auf mich einspricht »Es fühlt sich gut an endlich weibliche Gesellschaft zu haben, wirklich! Wusstest du das Levi und Furlan die größten Putzvernatiker sind?« flüstert sie mir zu, worauf ich sie ungläubig an sehe. »Nein das glaub ich dir nicht« flüster ich genauso leise zurück, was den Jungs auch aufgefallen ist.

»Eyy Isa, was flüsterst du ihr zu?« fordert Furlan auf sie zu gestehen, doch sie lächelt nur und anstatt zu antworten nimmt sie ein Löffel Suppe in den Mund. »Isa du bist unmöglich« grinst Furlan leicht, worauf das Mädchen einfach nur zustimmend nickt.

Levis Lippen gehen auch leicht nach oben und ich verstehe das diese Drei bereits wie ihre eigene kleine Familie sind.

After this life ➴ 𝔏𝔢𝔳𝔦 𝔄𝔠𝔨𝔢𝔯𝔪𝔞𝔫 Where stories live. Discover now