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„Mach schneller!" Rief meine Mutter von Unten, während ich mich noch am schminken war. „Noch fünf Minuten!" Gebe ich so laut zurück, dass sie es hören kann. Sie hasst es, dass ich immer so lange brauche um mich fertig zu machen, aber ich brauche halt meine Zeit. Wenn ich nicht geschminkt bin, gehe ich nicht vor die Tür, das ist meine Regel, mit der meine Mutter ganz und gar nicht mit einverstanden ist.

Trotzdem versuche ich mich so gut es geht zu beeilen, denn ich weiß, wie wichtig ihr dieses Essen ist zu dem wir also meine kleine Schwester Rosa, meine Mutter und ich eingeladen wurden. Es ist mit Louis, einem alten Freund von ihr aus Highschool Zeiten, sie und er waren damals wohl enge Freunde gewesen, demnach zu beurteilen wie sie sich gefreut hatte, als er sich nach langer Zeit mal wieder bei ihr gemeldet hatte.

Ich werfe noch einen letzten Blick in den Spiegel, gehe mit meinen Fingern durch meine langen braunen geglätteten Haare, streiche mein lila Cocktailkleid etwas glatt und fahre mit den Fingern die Spur meiner dünne Taille nach. Dann gehe ich schließlich die Treppen runter zu meiner Mutter, die es offensichtlich kaum noch erwarten kann loszufahren. „Sofia, das Kleid ist viel zu kurz, zieh dir bitte etwas anderes an." Entgegnet sie mir. „Mamaaa lass sie doch tragen was sie will, mein Kleid ist auch nicht gerade lang." verteidigt Rosa mich. „Rosa hat recht und außerdem ist das mein Lieblingskleid. Ich werde es anbehalten, egal was du sagst, außerdem müssen wir jetzt eh los." füge ich noch hinzu. Sofort ändert sich ihre Miene, sie wirkt nun etwas unsicherer und aufgeregt, was ich so gar nicht von ihr kenne. Meine Mutter ist so selbstsicher, sie weiß was sie will und lässt sich nicht unterkriegen. Nachdem sie es vor ein paar Jahren endlich geschafft hat, sich von meinem Vater zu trennen, haben wir drei gelernt, sehr gut ohne einen Mann im Haus klarzukommen. Sie hat ihn schon lange nicht mehr geliebt. Wenn er mal nicht arbeiten war, war er mit Draußen unterwegs, er war so gut wie nie zu Hause und hat sich nicht wirklich für seine Töchter interessiert, eine wirkliche Bindung zu meinem Vater hatte ich nie und es geht meiner Familie ohne ihn viel besser.

Jedenfalls merke ich wie wichtig ihr das Treffen ist, zum umziehen fehlt mir aber trotzdem die Zeit. „Solange du dich gleich gut benimmst ist das Kleid okay, ich weiß ja wie gerne du es trägst." Sagte sie dann in einem Ruhigeren Ton. Sie hat damit Recht, dieses Kleid bedeutet mir etwas. Mein Bester Freund Mark hat es mir zu meinem 16. Geburtstag geschenkt, es war so etwas wie ein Abschiedsgeschenk. Er zog letztes Jahr mit seinen Eltern nach London, weil sein Vater ein sehr gutes Jobangebot bekommen hat und er im Gegenzug dazu näher zu seiner Arbeitsstelle ziehen musste, und seine Frau und seine drei Söhne, einschließlich Mark mitnehmen musste. Dieser Job ist tatsächlich sehr gut denn Mark wohnt in einer Villa. Ich war letzten Sommer dort, dieses Haus ist viel zu luxuriös, als dass ich mich dort wohlfühlen würde. Ich habe es lieber gemütlicher. Das Haus in dem meine Mutter, Rosa und ich leben ist sehr gemütlich. Wir haben unsere eigenen Schlafzimmer, dazu noch ein Gästezimmer, ein Badezimmer, eine kleine Küche und der Größte Raum unseres Hauses ist das Wohnzimmer. Unser Haus ist modern mit einem Hauch von Vintage eingerichtet. Meine Mutter hat einen sehr guten Geschmack wenn es ums Einrichten geht.

„Mama du weißt wie gut meine Manieren sind." Ich beruhigte sie damit etwas. „Ich weiß mein Schatz, und jetzt Schuhe an und ab mit dir ins Auto, Rosa wartet schon auf uns." Sie wirkt nun etwas beruhigter aber dennoch genau so aufgeregt wie vorher.

Im Auto herrscht eine angespannte Stille, abgesehen davon, dass Rosa bei jedem einzelnen Lied was aus dem Radio kommt mit singt. Zum Glück ist der Weg zum Restaurant nicht weit, länger hätten meine Ohren das nicht ausgehalten. Dort angekommen gingen wir direkt rein und nach einem kurzen Blick in die Menge findet meine Mutter „unser Date" und geht lächelnd zu ihm hin. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, er sieht so aus als wäre er im gleichen Alter wie meine Mum, die beiden wirken von Anfang an schon sehr vertraut. „Hallo Carmen, schön dich zu sehen!" Begrüßte er sie. „Das ist mein Sohn Emilio." Er deutet auf den Jungen neben ihm, der dann erst meiner Mutter die Hand gibt, dann Rosa und dann mir. „Nennt mich einfach Lio, so nennt jeder mich." Sagte er lächelnd mit Blick zu mir. Er hat lockiges braunes Haar, grünbraune Augen und ein süßes aber auch definiertes Gesicht. Er ist etwas breit gebaut und hat eine schöne Statur. Er sieht nur etwas älter aus als ich. Noch nie in meinem Leben habe ich einen so schönen Menschen gesehen. Sein Äußeres beeindruckt mich. 



so leute das war das erste kapitel, ich hoffe es hat euch gecatcht und ihr lest weiter ;) würde mich super freuen 🫶🏻

EMILIONơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ