Timeless Connection

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Ich fühlte mich, als wäre ich in einer komplett anderen Welt gelandet. Überall wimmelte es von Technik, die ich nicht verstand und Dingen, die für mich keinen Sinn ergaben. Der junge Mann mir Gegenüber sprach; doch verstand ich nur zwei Worte: Fatasi und Liam.

Ich hatte keine Ahnung, was hier los war. Was zur Hölle bedeutete dieses fremde Wort 'Fatasi'? Im nächsten Moment verblasste Liam vor meinen Augen. Wo war er hin? Was war hier los?

Kurz darauf drehte ich mich zu meinem Spiegel und weitete meine Augen geschockt. Auf meinem Nacken konnte ich feine schwarze Linien erkennen, die ein Wort bildeten. 'Liam' stand dort. Wieso stand dort der vermeintliche Name dieses Typen? Hatte ich ein Tattoo bekommen?

Ich wusste nur eine Sache: Ich verspürte den ständigen Drang, diesen Liam zu finden und ihm in die Arme zu fallen.

~

Ich schreckte auf und augenblicklich saß ich in meinem Bett.
Ein Traum.
Es war alles ein Traum.

Ich blinzelte schnell, wischte mir mit den Händen über das Gesicht und entfernte so den kalten Schweiß, der sich gebildet hatte. Nach einigen Augenblicken hatte ich mich wieder gefangen und schob langsam die Decke beiseite. Dann stand ich vorsichtig auf und stützte mich an dem kleinen Schränkchen direkt neben meinem Bett ab. Meine Beine fühlten sich wackelig an.

Ich tapste Schritt für Schritt Richtung Kleiderschrank. Ich öffnete diesen ohne groß nachzudenken und nahm mir ein einfaches dunkles Shirt und eine kurze Shorts heraus. Als nächstes hievte ich mich zum Badezimmer, wusch mich grob mit einem kleinen Lappen ab und atmete ein Mal tief durch.

Zögernd drehte ich mich langsam vor dem Spiegel über dem Waschbecken hin und her und untersuchte somit meinen Oberkörper. Als ich meinen Kopf zur Seite bewegte, stockte mir der Atem. Mein Kopf war wie leergefegt und mein Mund klappte fassungslos auf. Auf meinem Nacken erkannte ich feine schwarze Linien, die wie ein Tattoo aussahen.

Immer weiter versuchte ich die dunklen Linien zu erblicken und verdrehte meinen Kopf so weit es ging. Ich sah nicht alles, aber es wirkte, als ob dort etwas geschrieben stand. War es also doch kein Traum? War das real oder träumte ich noch immer?
Ich wusste es nicht; wusste nichts mehr. Alles stellte ich in Frage und fiel in eine Art Trance. Die leicht geschwungenen Linien verzauberten mich und verwirrten mich gleichermaßen.

"Zane", ertönte plötzlich eine recht leise, aber tiefe Stimme aus meinem Schlafzimmer. Mir fuhr ein Schauer über den Rücken und es bildete sich eine Gänsehaut, die meinen gesamten Körper einzunehmen schien. Ich bewegte mich nicht einen Zentimeter und stand da wie versteinert. "Alex?", rief ich vorsichtig und legte den nassen Lappen beiseite; hoffte innerlich, dass es wirklich nur mein bester Freund sein würde, der sich mal wieder selbst herein gelassen hatte.

Dann zwang ich meinen noch immer steifen Körper dazu, sich in Bewegung zu setzen. Ganz langsam ging ich durch die Tür, die in mein Zimmer führte und glaubte augenblicklich, dass meine Augen mich täuschten.

Mitten im Raum und somit unmittelbar vor meinem Bett stand ein ungefähr 1,80m großer junger Mann, den ich auf etwa 25 schätzen würde. Er trug ein weißes Hemd, das nur zur Hälfte geschlossen war und eine schwarze eng anliegende Jeans. Seine Haare schimmerten in einem Weiß-Blond und er wirkte sehr muskulös. Seinen linken Unterarm zierte ein mächtiges Tattoo, das ich allerdings nicht genau beschreiben konnte. Es wirkte eher wie verwahrloste und zusammengewürfelte Linien, die sich ab und zu trafen. Darunter befanden sich ein Kreis und einige kleinere Symbole, die ich ohne meine Sehstärke nur verschwommen wahrnehmen konnte. Meine Brille lag noch auf meinem Nachttisch und auch Kontaktlinsen trug ich beim Schlafen nicht.

Der Fremde strich sich durch das Haar, das ihm bis zum Kinn ging und setzte dann wieder zum Reden an. Das Zimmer war nun hell erleuchtet, da die grauen Vorhänge weit aufgerissen worden waren und auch zwei der drei Fenster wurden geöffnet, weswegen die sommerlich frische Luft den herrlichen Duft von Blüten herein wehte. Dieser Moment wirkte schon fast magisch; wäre da nicht der fremde Mann, der mir gegenüber stand.

MinistoriesWhere stories live. Discover now