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Die nächsten Monate trainierte ich mit Sabito, Giyuu und Makomo. Sie alle wurden immer besser und auch ich fand langsam meine eigene Atmung. Schließlich mussten wir unsere Felsen zerstören. Unschlüssig stehe ich vor dem Felsen. Er ist fast so groß wie ich. Und mit dem Katana muss ich ihn zerstören? Ich sehe zu den anderen. Sabito zerteilt seinen Felsen gerade, Giyuu und Makomo schaffen es auch. Verdammt! Ich will mit ihnen zur letzten Prüfung! „Naturatmung. Erste Form: Waldbriese", flüstere ich und lasse das Katana herabfahren. Wie ein Messer durch Butter schneidet mein Katana den Felsen. Mit offenem Mund starre ich die zwei Hälften an. „Du hast es geschafft Nash!" Sabito fällt mir um den Hals. Kurz darauf schmeißt sich Makomo auf mich. Lachend sinke ich zu Boden. „Dann wird es wohl Zeit, dass ihr die letzte Prüfung bestreitet", sagt Herr Urokodaki plötzlich hinter uns. Wir rappeln uns auf und sehen zu ihm. „Gut gemacht", murmelt Giyuu neben mir. Strahlend lächle ich ihn an. Er wird rot. Hat er Fieber? „Ihr müsst selbstständig zur Prüfung laufen. Kommt mit, ich gebe euch noch Masken, sie schützen euch vor Unheil", sagt Herr Urokodaki etwas traurig. Gemeinsam laufen wir zur Hütte. Wenn ich mich recht erinnere, bin ich nun schon seit drei Jahren bei ihnen. Ob meine Familie die Suche nach mir aufgegeben hat? Wir bekommen alle Masken von Herrn Urokodaki, mit geliehenen Katanas machen wir uns auf. Während des Weges albern wir herum, trödeln jedoch nicht. Nach einer Woche kommen wir auf dem Berg an. Glyzinien blühen an den Bäumen. Staunend sehe ich mich um. Auf einem Platz sind bereits viele Leute versammelt. Die meisten in unserem Alter. Nervös weiche ich den Blicken auf mir aus. Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Erschrocken sehe ich Giyuu ins Gesicht. „Alles ist gut, wir sind doch da." Seufzend nicke ich und entspanne mich etwas. Sabito und Makomo stellen sich zu uns. „Willkommen zur letzten Prüfung. Ihr müsst sieben Tage auf dem Berg überleben. Dämonen wimmeln dort, sie wurden extra für die Prüfung gefangen. Viel Glück." Damit wurde die Prüfung eröffnet. Gemeinsam mit Sabito, Makomo und Giyuu betrete ich den Berg. Während andere bereits in den Wald rennen, bleiben wir wachsam und laufen geschlossen. Ein Dämon taucht vor uns auf. „Frissschesss Fleissssch", murmelt er und leckt sich über die Lippen. Schaudernd starre ich hin an. „Eisatmung, erste Form: Eisschnitt!" Sabito köpft elegant den Dämon. Erleichtert atme ich ein. Wir laufen weiter. Drei Dämonen auf einmal greifen als nächstes an. Jeder nimmt einen, während ich ihnen zusehe. Etwas packt mich am Fuß. Mit einem Aufschrei falle ich zu Boden, bevor ich nach hinten über den Boden geschleift werde. „Nash!" Dunkelheit verschlingt mich. Fluchend trete ich verzweifelt nach der Hand, die mich festhält. Schließlich komme ich zum Stillstand. Auf einer Lichtung. Der Mond scheint hell. Ein Dämon steht direkt vor mir. Schluckend krieche ich weg. „Wo willst du den hin? Diese Maske, ich kenne sie. Du bist ein Balg von Urokodaki." Kichernd versteckt er seinen Mund unter seinen Händen und Armen. Zitternd stehe ich auf. Schmerzen fahren durch meinen Knöchel und ich falle mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Verdammt! Er ist wahrscheinlich verstaucht oder gebrochen. Schluckend packe ich mein Katana fester, während ich mich selbst heile. „Da waren noch mehr Masken. Du wirst sie herlocken." Ein irres Lachen. Das darf ich nicht zulassen. Ich muss ihn töten. Verzweifelt stehe ich auf und gehe in Angriffsstellung. „Ohh du hast Kampfgeist Göre." Lachend greift er nach mir. Verbissen weiche ich immer wieder aus oder trenne ihm die Arme und Hände ab. In die Luft springend weiche ich Armen direkt unter mir aus. „Naturatmung, dritte Form Wurzelstrang!" Ich nehme seinen Hals in Visier. „Wie hast du meine Verteidigung durchbrochen", kreischt der Dämon. Weitere Arme greifen nach mir. Ihnen in der Bewegung ausweichend nehme ich immer mehr Schwung. „Meinen Hals wirst du nicht durchtrennen, das konnte niemand! Er ist zu dick", schreit der Dämon triumphierend. Mich nicht beirren lassend schlage ich zu. Mein Katana schneidet heftig durch den Hals. „W-Was? Wie?" Der Kopf fällt zu Boden. Die Schwerkraft lässt grüßen und ich folge ihm. Während der Dämon langsam zu Asche zerfällt, klettere ich auf einen Baum. Erschöpft schließe ich meine Augen und schlafe ein. Irgendwann wache ich wieder auf. Blinzelnd sehe ich in den bewölkten Himmel. Wie spät ist es? Ist die Prüfung bereits vorbei? Nervös sehe ich mich um. Warum hat mich kein Dämon angegriffen? Bestimmt, weil Sabito, Giyuu und Makomo sie umgebracht haben. Ich muss zurück. Zitternd klettere ich vom Baum und laufe leise durch den Wald zum Treffpunkt. Der Platz auf den Glyzinien ist leer. Bin ich zu früh? Oder vielleicht zu spät? Entsetzt sehe ich in den Himmel hinauf. „Oh, du lebst?" Erschrocken sehe ich nach vorne. Die beiden Mädchen, welche die Prüfung eröffnet, haben stehen vor mir. „Du bist zwei Tage zu spät. Aber wir lassen dich die Prüfung bestehen, du hast länger ausgehalten als alle anderen." Eine Krähe kommt auf mich zugeflogen. Ohne Scheu strecke ich meinen Arm aus. „Das ist deine Kasugai-Krähe. Sie gibt dir Aufträge oder Befehle von oben." Nickend streiche ich ihr über den Kopf. „Komm her und suche dir das Eisen für deine Waffe aus." Zögerlich komme ich näher. Auf einem Brett liegen verschiedene Metallklumpen. „Muss es eines sein", frage ich verlegen. Überrascht schütteln sie mit den Köpfen. Erleichtert deute ich auf mehrere Klumpen, welche nah beieinander liegen. Diese riechen vertraut und nach Pfirsichwasser. Die Mädchen nicken. „Dann kannst du nun nach Hause gehen." „Wartet bitte noch kurz! W-Wer ist gestorben bei der Prüfung?" Die Mädchen tauschen einen unsicheren Blick aus. „Niemand, nur du. Aber da du jetzt aufgetaucht bist ändert sich das." Makomo, Giyuu, Sabito, sie müssen denken das ich gestorben bin. Urokodaki dann auch. Und nun soll ich nach Hause? Ich will sie nicht ablenken bei ihren Missionen. „Du kannst natürlich auch in einem Glyzinienhaus wohnen bleiben, bis deine Waffen ankommen." „Vielen Dank für das Angebot, das nehme ich gerne an." Sie nicken, geben mir noch eine Beschreibung und gehen dann. Traurig mache ich mich auf den Weg. Meine Krähe fliegt über mir. Im Glyzinienhaus ist bereits eine ältere Dame. „Willkommen, bist du unser Gast?" „Ja Ma'am", ich verbeuge mich respektvoll. Sie kichert geschmeichelt auf. „Na dann komm rein." 

Sanemi x Giyuu x Sabito x Male OCWhere stories live. Discover now