44. starry sky

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Die Klippen waren steil und zerklüftet, und die Wellen des Sees schlugen in einem gleichmäßigen Rhythmus gegen sie. Sie erhoben sich hoch über dem schwarzen See, und darüber öffnete sich der Nachthimmel voller Sterne, die in der Dunkelheit wie Diamanten funkelten.

Als er näher an das Licht herantrat, konnte er ein zierliches blondes Mädchen erkennen, das an einer Staffelei stand und ihren Pinsel über die Leinwand tanzen ließ.

Sie malte den Nachthimmel, und mit jedem Pinselstrich wurde die Leinwand durch leuchtende Farben und wirbelnde Muster lebendiger.

Die Lichtkugel schwebte in der Nähe und warf einen warmen Schein auf ihr Werk. Regulus beobachtete, wie sie malte, ihr Pinsel bewegte sich mit einer fließenden Anmut, die ihn in den Bann zog.

»Pandora?«, flüsterte er leise und sein Herz schlug schneller.

Sie drehte sich beim Klang seiner Stimme um und ihre blauen Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie ihn erkannte.

Regulus trat aus dem Schatten ins Licht, seine Augen fixierten die ihren. Einen Moment lang standen sie einfach nur da und sahen sich an.

Regulus konnte nicht anders, als von ihrer Schönheit fasziniert zu sein, von der Art, wie ihr Haar im Licht der Kugel schimmerte, von der Art, wie ihre Augen ein ganzes Universum in sich zu tragen schienen.

Regulus beobachtete, wie ihr zartes Gesicht von einer Seite durch das warme Licht beleuchtet wurde und ihre blauen Augen wie die Sterne leuchteten, die sie malte. Sie trug ein langes, fließendes Kleid aus weißer Seide, das im Wind flatterte, darüber einen dunkelblauen Strickpullover und ihr Haar war zu einem lockeren Zopf gebunden, der ihr über die Schulter fiel.

Regulus beobachtete, wie Pandora ihn mit einer Mischung aus Neugierde und Überraschung ansah. Er näherte sich ihr langsam, nahm jedes Detail ihres Gesichts und ihrer Bewegungen wahr.

»Was malst du?«, fragte er, kaum mehr als ein Flüstern in der Stimme.

»Den Nachthimmel«, antwortete Pandora, ihre Stimme war weich.

»Es ist wunderschön«, sagte Regulus und sah zu, wie Pandora lächelte und ihre Kunst fortsetzte.

»Was tust du hier?«, fragte sie nach einer Weile und malte einen besonders hellen Stern.

Regulus zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Ich habe das Licht gesehen und war neugierig«, sagte er. »Ich habe nicht erwartet, dich hier zu finden.«

Pandora lächelte leicht. »Ich komme oft hierher«, sagte sie. »Es ist ein friedlicher Ort, und er inspiriert mich.«

Regulus ging ein paar Schritte vorwärts, bis er am Rand der Klippen stand, seine Todesser-Robe und sein schwarzes Haar peitschten im Wind.

Er blickte auf den schwarzen See hinunter und atmete die kühle Nachtluft ein. Ein paar Schneeflocken verfingen sich in seinem Haar, als er den Kopf zurücklegte und in den Sternenhimmel starrte.

Er dachte darüber nach, wie lange es her war, dass er sich das letzte Mal so frei, so lebendig gefühlt hatte. Die Magie in der Luft, der Nachthimmel über ihm und die Gesellschaft von Pandora gaben ihm das Gefühl, in einem Traum zu sein.

Pandora trat neben ihn, ihre zierliche Gestalt wurde von der magischen Lichtkugel beleuchtet, die neben ihr schwebte.

»Was siehst du?«, fragte sie leise.

Regulus senkte langsam seinen Blick und sah sie an. Er nahm ihre feinen Züge wahr, ihr zartes Gesicht, das von dem warmen Licht erhellt wurde. Er beobachtete, wie sie gedankenverloren in den dunklen Himmel starrte.

Reign of Lies | regulus blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt