F1 Short Stories - Kurzgeschichten zur Heart Reihe

Pierre & Nicole (1)

Pierre macht Nicole einen Antrag

„Ev, pass auf, wohin du gehst", schimpfte Lacey meine Schwester. Everleigh war beinahe in einen Passanten gelaufen, bevor Lacey sie weggezogen hatte. Augenblicklich begann die jüngste von meinen Schwestern, zu lachen und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Ich schmunzelte und sah zu Pierre hinauf, der lächelnd zu mir hinab blickte. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee war, mit ihnen ins Disneyland zu fahren", meinte ich und legte meinen Kopf schief. Mein Freund beugte sich zu mir hinunter und küsste mich auf die Lippen, bevor er mich zaghaft anlächelte.

„Sie haben es sich aber gewünscht", argumentierte er lachend, wirkte dabei aber nicht ganz so, wie immer. Eher nervöser als sonst. Schon die Autofahrt hier her war mir sein Verhalten aufgefallen. Er zupfte viel öfter an seinen Klamotten herum und griff auch ständig nach seinen Jackentaschen, was unüblich für ihn war.

Bis jetzt war ich noch nicht dazu gekommen, ihn darauf anzusprechen, doch ich hatte es definitiv vor. „Alles gut bei dir? Du wirkst heute so anders, als sonst", sagte ich flüsternd und sah ihn mit großen Augen an. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, entfernte mich dann aber nicht ganz von ihm.

„Es ist alles in Ordnung", versicherte er mir und küsste mich auf die Stirn. Ganz abkaufen konnte ich ihm das aber trotzdem nicht, immerhin wirkte er angespannt und sonst war er das eigentlich nie. Zumindest nicht in solchen Momenten, wie jetzt.

Ich wollte dennoch nicht weiter nachhaken. Es würde einen Grund geben und wenn Pierre wollte, dann würde er mir auch davon erzählen. Das alles sollte mich nicht zu sehr beunruhigen.

„Hey Pierre, kaufst du mir was aus dem Laden?", fragte Everleigh und sah meinen Freund mit ihren großen grün-blauen Augen an. Pierre lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Na komm schon Ev, such' dir was Schönes aus", meinte er und ging mit meiner kleinsten Schwester in das Geschäft.

Emma und Lilian folgten den beiden sofort, während ich mit Lacey hinter ihnen blieb. „Lacey", begann ich und meine Schwester sah mich fragend an. Ich seufzte und fuhr mir durch meine blonden Haare.

„Pierre ist so komisch drauf heute. Ich weiß nicht, ich mache mir irgendwie Sorgen um ihn, obwohl mich eigentlich nichts beunruhigen sollte, aber trotzdem komme ich nicht von dem Gedanken los, dass da irgendwas ist. Was soll ich machen?", bat ich meine Schwester um Rat.

Lacey hatte von uns immer die besten Ideen. Von ihr war ja auch die geniale Idee gekommen, Garreth und meine Mutter aufzunehmen und ihnen dabei ein Geständnis heraus zu locken. Genau deshalb vertraute ich mich auch jetzt ihr an.

„Was hat er denn gesagt?", wollte sie neugierig wissen und legte den Kopf schief. „Naja, dass alles in Ordnung sei", meinte ich und zuckte mit den Schultern. Ich schaute auf meine Fingernägel und seufzte leise.

„Ich würde mir da an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen. Pierre liebt dich doch und wenn er etwas vor dir verheimlicht, dann sicher nur sehr ungern", versicherte sie mir.

Nervös runzelte ich die Stirn und schaute Lacey verwirrt an. „Verheimlichen? Wieso sollte Pierre mir etwas verheimlichen?", fragte ich und schaute mich im Laden um, um sicher zu gehen, dass er nicht hörte, was wir hier gerade beredeten.

Meine Schwester riss die Augen auf und schüttelte gleich den Kopf. „Nein, nein. Ich meine ja nur, dass wenn es so wäre, er das sicher nicht aus Absicht tut, sondern irgendwelche Hintergedanken hegt. Nicole, du brauchst dir bestimmt keine Sorgen machen."

Unsicher atmete ich tief durch und schaute Lacey nochmal nachdenklich an. Vielleicht hatte sie Recht, aber irgendwas ging hier vor sich und meine Schwester hatte anscheinend ebenfalls Geheimnisse vor mir. Genauso wie mein Freund und das wurmte mich sehr.