1. Geist

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Er existierte einfach nur.
Es hatte kein Anfang und kein Ende.

Er wusste nicht, woher er stammte und er wusste auch nicht, wo hin er gehen sollte.

Er war eines Tages einfach da. Ohne Bestimmung ohne Wunsch, ohne Willen.
Ohne eine Ahnung, was vor sich ging.

Die erste Erinnerung, die er hatte, war die, dass er auf dem Dach eines Schulgebäudes aufwachte und die Welt nicht mehr verstand.

Seit diesem Tage an lebte, oder eher geisterte Izuku Midoriya durch die Gegend.
Denn der 15-Jährige war schon lange nicht mehr am Leben.

Tag und Nacht bewegte er sich durch die Straßen.
Er hatte kein Hunger, keinen Durst. Er musste nicht schlafen.

Nicht so recht wissend, was er tun sollte, ließ er sich jeden Tag vom Wind treiben.
Kein Mensch sah ihn, egal wie viel er schrie oder brüllte.

Sie liefen durch ihn hindurch und schienen es nicht einmal zu spüren.
Es war hart, doch auch nach zwei Wochen glaubte er noch, dass er träumte.

Schließlich setzte er sich allein auf eine Schaukel. Er hatte diesen Spielplatz irgendwie erreicht. Irgendwie wollte er dort sein.

Er schwang auf dieser Schaukel und beobachtete die Menschen, die vorbeigingen.
Sie schienen ihn anzuschauen, doch sie sahen ihn nicht.

Izuku begann es zu verstehen. Niemand konnte ihn sehen.
Naja fast niemand.

Kleine Kinder konnten ihn sehen.
Sie saßen immer um ihn herum und stellten ihm Fragen. Sie spielten mit ihm und Izuku machte das glücklich.

Doch nach einer Weile mussten auch die Kinder immer wieder gehen und er blieb wieder allein zurück.
Die Erwachsenen konnten ihn nicht sehen und auch Teenager konnten es nicht.
Genau deswegen wunderte er sich, warum ein schwarzhaariges Mädchen sich auf die leere Schaukel neben ihm setzte.

"Was tust du hier?" Fragte sie, während sie mit den Füßen im Sand grub.
Izuku zuckte nur mit den Schultern.

"Wie heißt du?" Fragte sie.
Wieder zuckte er nur mit den Schultern.

"Weißt du, dass du ein Geist bist?" Fragte sie dann, als wäre es nichts Großes.
Izuku wandte seinen Kopf zu ihr.

Seine Augen waren völlig weiß, als hätte er keine Pupillen. Das Blut schien aus seinem Körper gewichen zu sein, so blass war er.

"Ja, ich weiß." Seine Stimme war monoton und schien keinen wirklichen Ton zu haben. Seine Stimme kam überall her, doch trotzdem von nirgendwo.

"Warum bist du immer noch hier?" Fragte sie.

Izuku schaute sie mit schief gelegtem Kopf an.
Sie schien ungefähr 16 Jahre alt und war auch sehr blass. Sie war merkwürdig, denn ihre Augen schienen blau zu leuchten.

Der Junge zuckte nur mit den Schultern als Antwort und richtete seinen Blick in den Himmel, während er seine Schaukel wieder anschubste.

Das Mädchen beobachtete ihn, doch bewegte sie ihre Schaukel nicht.
Es war unangenehm still.

Izuku sprang nach einer Weile von der Schaukel hinunter, als sie ihren höchsten Punkt erreicht hatte. Er kümmerte sich nicht um die Landung und klatschte mit dem Gesicht als Erstes in den Sand.

Der Sand bewegte sich allerdings nicht und es gab keine Spuren seiner Existenz, außer die Schaukel, die noch weiter hin und her schwang.

"Du musst gehen, Geist. Du gehörst nicht in diese Welt." Sagte das Mädchen, doch der Junge ließ sich einfach nur in den Sand plumpsen.

"Was hält dich hier?" Fragte sie, doch auch wieder, gab der Junge keine Antwort.
Das Mädchen seufzte und holte etwas aus ihrer Tasche.

"Nimm das und finde deinen Frieden. Wenn du Hilfe brauchst, ruf einfach nach mir und ich werde dich finden okay? Wirf die Münze einfach in die Luft, lass sie sich dreimal drehen und ruf Aurora." Erklärte sie ihm und drückte ihm die goldene münze in die Hand.

Der Junge drehte sie zwischen seinen Fingern, überrascht, dass er sie überhaupt anfassen konnte.
Er stand auf und bedankte sich bei dem Mädchen.

Doch er ging nicht.
Er setzte sich einfach wieder zurück auf die Schaukel und schaute sich die Münze an.

Das Mädchen seufzte und stand auch auf. Sie schaute nicht mehr auf ihn zurück und ging einfach. Sie hatte ihre Hilfe angeboten, wenn er sie nicht annehmen wollte, dann war es eben so.

Izuku saß weiter auf der Schaukel und wartete auf Menschen, die er vielleicht kannte.
Oder Kinder, mit denen er vielleicht spielen konnte, um sich die Zeit zu vertreiben.

An einem schönen Tag irgendwann später kam eine Gestalt am Spielplatz vorbei.
Es war ein junge in Izuku's alter.
Mit gesenktem Kopf und Hände in den Taschen schlich er da lang.

Er hatte spitzes, blondes Haar und als er kurz mit gerunzelter Stirn auf die Schaukel sah, erblickte Izuku seine roten Augen.

Der Geist Junge war sich nicht sicher, aber er kannte diesen Jungen. Sein Körper schien sich von ganz allein zu bewegen und folgte dem Blonden.

Seite an Seite, ohne dass der blonde etwas von seiner Anwesenheit bemerkte, liefen sich durch einen Park.
Sie gelangten an einen kleinen, nicht wirklich tiefen Bach, über dem ein Baumstamm lag.

Der Junge balancierte auf dem Baumstamm, bevor er sich darauf niederließ und in das Wasser unter sich blickte.
"Wo bist du nur Deku?" Fragte er murmelnd, mit einem hauch von sorge.

Der Geist setzte sich neben ihn.
Deku?
Fragte er und der blonde Junge zuckte zusammen.

"Scheiße ey, jetzt fange ich schon an dinge zu hören. Komm ja bloß lebend nach Hause Nerd." Sagte er, bevor er vom Baumstamm in den Fluss sprang.

Es war nicht weit oder tief, sodass nur seine Schuhe und sein Hosenbein nass wurden.
Er stand kurz regellos da, bevor er sich wieder auf den Weg  machte.

Der Geist folgte ihm wieder.
Er verstand nicht, warum, aber er hatte dieses Gefühl.
Izuku wollte diesen Jungen beschützen, er mochte ihn und er hatte das Gefühl ihn zu kennen.

Der Geist lief weiter neben ihm her. Obwohl von laufen wohl kaum die Rede sein konnte. Er schwebte neben ihm her. Mal flog er auch über seinen Kopf hinweg, um sich sein Gesicht zu sehen.

Doch Izuku erkannte ihn einfach nicht.

Schließlich standen sie vor einem Haus und der blonde Junge fummelte in seiner Tasche herum, bis er den Schlüssel endlich fand und aufmachte.

Er betrat das Haus und warf hinter sich laut die Tür zu.
"KATSUKI MACH DIE TÜR GEFÄLLIGST LEISE ZU!"
Schrie eine Frau stimme.

Der Geist legte seinen Kopf schief.'
Katsuki... der Name war in seinem Kopf irgendwie schon vorhanden. Er wusste, er kannte diesen Jungen, doch nicht unter diesem Namen.

Kacchan!
Sagte er laut und der blonde, der es scheinbar erneut gehört hatte, zuckte bei der Erwähnung dieses Namens zusammen.

Katsuki schluckte hart und ging dann, ohne ein weiteres Wort zu sagen, in sein Zimmer.

Natürlich folgte Izuku ihm.

|~Ein Glück gibt es sowas wie Rechtschreibprüfung, sonst würde ich echt verrecken :,) Ich Dyslexie nur als info hahah.
Naja anyway... viel spaß bei 17 Kapitel Ghost Deku.
Außerdem habt Gnade mit mir. Hab dieses Buch innerhalb 4 tage geschrieben also der Plot hinkt vielleicht ein wenig, aber wenigstens Content ;)

Ghost BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt