Hernández x Pavard - Depressionen

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Wunschsatz: "Ich hab Depressionen"

Lucas PoV

Ich wollte endlich zurück zum Mannschafts-Training. Ich wollte im Stadion wieder mit der Mannschaft um den Sieg kämpfen. Ich wollte Siegen. Stattdessen verbrachte ich meine Trainingszeit in der Reha-Abteilung, wo ich zwar derzeit Gesellschaft von Sadio hatte, doch es war einfach nicht das, was ich wollte. 

Und wäre das nicht schon schlimm genug, zerbrach ich mir in meiner Freizeit auch noch den Kopf über meine Beziehung. 

Seit zwei Jahren waren Benjamin und ich ein Paar. Eigentlich war alles in Ordnung gewesen. Ich hatte die Veränderungen zunächst gar nicht realisiert, doch inzwischen war es gar nicht mehr zu übersehen. 

Benji zog sich von mir zurück. 

Jedes Mal, wenn ich ihn fragte, ob wir uns treffen wollten, hatte er bereits etwas anderes vor. Er hatte inzwischen gar keine Zeit mehr für mich und verbrachte die Abende lieber mit anderen Männern. Es waren nur Freunde, doch das waren Benji und ich auch mal gewesen. Aus Freundschaft konnte mehr werden. Ich hasste den Gedanken, dass ich den Jüngeren an einen anderen Mann verlieren könnte, doch ich bekam den Gedanken nicht aus meinen Kopf verbannt. Ich wollte Benji vertrauen, aber je länger er mich auf Abstand hielt, umso lauter wurden die Stimmen in meinem Kopf. Ich wollte nicht Eifersüchtig sein oder an unserer Beziehung zweifeln, doch ich konnte es nicht verhindern. 

Benjamin hatte keine Zeit für mich. Andere Personen waren ihm wichtiger und das verletzte mich. 

Ich wusste jedoch nicht, wie ich das Thema ansprechen sollte, ohne Benji das Gefühl zu geben, dass ich an seiner Treue zweifelte und ohne als nerviger, anhänglicher Freund dazustehen. Selbst wenn mir die richtigen Worte einfallen würden, würde es noch immer daran scheitern, dass mein Freund gefühlt in jeder freien Minute unterwegs war und dadurch gar keine Zeit für ein klärendes Gespräch hätte. 

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Aufm Display wurde ein Anruf von Benjamin angekündigt. 

Es war mitten in der Nacht. Soweit ich wusste, wollte er, da am nächsten Tag kein Training war, mit irgend Jemand in eine Bar gehen. Vermutlich sollte ich ihn von irgendwo abholen. Als Fahrer war ich scheinbar noch zu gebrauchen. Da ich mich nicht ausnutzen lassen wollte, nahm ich den Anruf nicht an und wartete bis der Display wieder dunkel wurde. Der Zustand hielt jedoch nur für wenige Sekunden, da ein zweiter Anruf meines Freund folgte. Seufzend griff ich doch nach meinem Handy und nahm den Anruf entgegen, während ich bereits mein warmes Bett verließ. 

  "Wo bist du?", fragte ich, wobei ich das Zimmer im Dunkeln durchquerte.

  "Zuhause", flüsterte Benji, weswegen ich stehen blieb. Offenbar hatte sein Anruf einen anderen Grund. Plötzlich wünschte ich mir, dass er mich nur angerufen hätte, damit ich ihn abholte. In mir baute sich die Angst auf, dass das Telefonat dazu diente, unsere Beziehung zu beenden. "Ich ..." Benjamin brach seinen Satz ab. 

  "Alles in Ordnung?" Als Antwort erhielt ich ein Schluchzen. "Benji, was ist los?" Als Antwort murmelte er lediglich meinen Namen. "Ich komm zu dir", entschloss ich. 

  "Nein", brachte der Jüngere raus, was mir einen Stich ins Herz versetzte. Wieso wollte er mich nicht bei sich haben? "Ich muss dir etwas sagen, aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe, wenn du vor mir stehst", erklärte er mit zitternder Stimme. 

  "Was muss du mir sagen?"

  "Bitte hass mich nicht", bat Benjamin, woraufhin ich nichts antwortete. "Bitte, Lucas."

  "Erzähl", forderte ich ihn auf ohne etwas zu seiner Bitte zu sagen. Völlig angespannt stand ich im dunkeln Schlafzimmer und versuchte mich darauf vorzubereiten, dass mein Herz in wenigen Sekunden zerbrochen wird. Einige Sekunden herrschte Stille. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now