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[Jaemin]

Es waren Osterferien und das Wetter draußen war genauso, wie man es vom April erwartete: Gestern fielen die Sonnenstrahlen vom wolkenlosen, blauen Himmel, sodass wir sogar 20°C hatten und heute war dieser wieder von einer dunkelgrauen Schicht bedeckt, die kein Licht hindurch ließ. Es war kalt, dunkel und regnerisch, so, wie es mir gar nicht gefiel. Zur Zeit war es trocken, aber ich war mir sicher, dass bald wieder dicke Tropfen auf die Erde fallen würden. Mal strömte es wie aus Eimern und zehn Minuten später hatte es wieder aufgehört, nur damit es kurz darauf wieder anfangen konnte, zu regnen.

Ich lag schon den ganzen Tag auf der Couch im Wohnzimmer und schaute Fernsehen. So ein unberechenbares Wetter wollte ich mir nicht antun! Ich hätte gestern eigentlich duschen müssen, aber weil ich noch bis spät abends mit meiner Familie draußen gesessen hatte, hatte ich es kurzerhand auf heute verschoben und da ich nicht mehr vorhatte, heute das Sofa zu verlassen, würde ich wohl erst morgen dazu kommen. Dementsprechend wurden meine blond gefärbten Haare schon leicht fettig, aber hier drinnen störte es ja sowieso Niemanden.

Ich saß eingekuschelt in einer Decke zwischen vielen Kissen, schaute ein K-Drama -wie schon die letzten sechs Stunden- und chillte mein Leben, als es plötzlich an der Tür klingelte. Erwartungsvoll schaute ich zu meiner Mutter hinüber, die am anderen Ende der Couch an ihrem Handy herumspielte, aber sie machte keine Anstalten aufzustehen. Allerdings war ich nicht besonders scharf darauf, jemandem in diesem Aufzug zu begegnen, also wartete ich.

,,Kannst du bitte die Tür aufmachen? Ich bin hier gerade beschäftigt", fragte sie mich dann liebevoll.

'Tja, ich bin auch gerade beschäftigt!', dachte ich.

Genervt verdrehte ich die Augen, befreite mich seufzend aus meiner Kuschelecke und war sauer, weil ich wusste, dass ich gleich nicht mehr diese gemütliche Position finden würde.

Ich ging also bekleidet mit einer schlichten Jogginghose, einem Oversized-Pullover und bunten, flauschigen Socken in den Flur. Eine Gänsehaut legte sich über meinen ganzen Körper als meine Füße die kalten Fließen im genannten Raum betraten. Es war bestimmt nur der Paketbote und ich würde schnell wieder unter die warme Decke kommen.

Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete ich also die Haustür und ... oh mein Gott.

Draußen stand ein braunhaariger Junge, etwa in meinem Alter und ein bisschen aufgebrezelt, der unglaublich gut aussah. Er war ungefähr so groß wie ich und schaute mich leicht verlegen an, während seine Hände in den Taschen seiner blauen Jacke vergraben waren. Seine dunklen Haare waren zu einem angedeuteten Seitenscheitel gestylt, sodass ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen und das Bild perfekt abrundeten. Sie waren nicht zu lang, sodass sie seine Augen verdeckten, sondern gingen bis kurz unter die Augenbrauen und auch der Rest hatte die perfekte Länge, wodurch seine Frisur weder unordentlich noch frisch geschnitten aussahen. Es war komischerweise die makellose Mischung, was mich sehr beeindruckte. Von dieser wurde sein wunderschönes Gesicht ummantelt, von dem ich gar nicht erst anfangen wollte, wenn ich heute noch fertig werden wollte.

Dies hatte mir tatsächlich die Sprache verschlagen, sodass ich vergaß ihn überhaupt zu begrüßen. Warum stand so ein heißer Typ vor meiner Tür und was wollte er? Aber viel wichtiger: Wieso sah ich gerade so scheiße aus?! Ich fühlte mich sofort unwohl. Er würde wohl denken, ich wäre gerade erst aus dem Bett gefallen, was in der Realität auch mehr oder weniger zu traf.

Er begann nun zu reden und mein Blick lag direkt auf seinen vollen, rosa Lippen.

,,Hi, ähm, ich bin dein Nachbar von gegenüber." Mein Nachbar von gegenüber!? Hilfe, wieso hatte ich ihn nicht schon früher getroffen?! Ich war gerade dezent überfordert.

It's Yours | NominWhere stories live. Discover now