Brandt x Havertz - Unterstützung

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  "Ich mache mir allgemein Sorgen um dich." Sanft begann Julian mit einer Hand durch meine Haare zu streichen, was mich dazu brachte, meine Augen mit einem leisen Seufzen zu schließen. "Rede mit mir", bat mein Freund leise. 

  "Tue ich doch die ganze Zeit", erwiderte ich, obwohl ich wusste, dass der Satz so nicht gemeint war. 

  "Verrat mir, was in deinem Kopf vor sich geht", formulierte Jule seine Bitte neu. Ein Kuss wurde an meiner Schläfe platzier. "Wir sind ein Team, Kai, vergiss das nicht. Wenn es dir schlecht geht, geht es mir auch schlecht. Ich kann nur glücklich sein, wenn du es auch bist."

  "Ist es nicht noch etwas zu früh am Morgen, um emotional zu werden?"

  "Die Sorge um einen Menschen hält halt keinen Zeitplan ein."

  "Es gibt gar keinen Grund zur Sorge. Es ist alles okay."

  "Das glaubt dir vielleicht die komplette restliche Welt, aber nicht ich. Ich kenne dich, Harvey." Ein Seufzen entfuhr mir. "Wenn du nicht drüber reden möchtest, kann ich dich nicht zwingen, aber bitte lüg mich nicht an." Wir lagen einige Sekunden schweigend dort, ehe ich zögerlich nickte. "Möchtest du drüber reden?"

  "Es gibt ...", setzte ich an, realisiert dann jedoch, dass ich erneut dabei war, Jule zu belügen, um ihn auf Abstand zu halten. Ich brach den Satz ab und schüttelte einfach den Kopf. 

  "Okay. Wenn du es dir anders überlegst, habe ich immer ein offenes Ohr für dich.  Ich bin immer für dich da."

  "Ich weiß", flüsterte ich. Jule platzierte einen Kuss in meinem Nacken. 

  "Wollen wir baden gehen?" Ohne meine Antwort abzuwarten, stand der Blonde, der bis zu dem Moment noch auf mir gelegen hatte, auf. "Aufstehen, Havertz." 

  "Was ist mit dem Frühstück?", versuchte ich ihn von seiner Idee abzubringen, da ich das Bett nicht verlassen wollte. 

  "Bis die Wanne voll ist, ist das Frühstück sicher auch da und dann können wir beim Baden frühstücken."

  "Du willst in der Badewanne frühstücken?", versicherte ich mich skeptisch, wobei ich den Kopf hob, um meinen Freund ansehen zu können. 

  "Ich möchte frühstücken und ich möchte mir dir baden, wieso sollte ich auf eins von beiden verzichten, wenn es sich kombiniert lässt?"

  "Weil man es auch nacheinander machen könnte." 

  "Aber dann geht ja Zeit verloren und wir haben heute noch einiges vor." 

  "Haben wir?", hakte ich irritiert nach. 

  "Ja", lautete Julians schlichte Antwort, während er aufm Weg zur Zimmertür war. Unterwegs zog er sich sein T-Shirt aus. "Kommst du jetzt mit oder muss ich Marius anrufen, damit ich beim Baden etwas Unterhalt hab?" Seine Jogginghose blieb im Schlafzimmer zurück. Nur noch in enger Boxer verließ mein Freund den Raum. 

  "Du spielst mit unfairen Mitteln", beklagte ich mich, während ich mich jedoch tatsächlich aufraffte. 

  "Du musst ja nicht mitkommen. Wie gesagt, ich kann auch Marius anrufen. Ein Videoanruf wäre doch sicher eine gute Idee." Jule wusste nur zu gut, dass er mich mit Marius eifersüchtig machen konnte. Anfangs hatte er das gleiche Spiel mit Marco gespielt, was solange funktioniert hatte, bis ich realisiert hatte, dass Marco nur seinen Mario im Kopf hatte und nicht mal einen Hauch an Interesse an Julian hatte. Irgendwann hatte Jule jedoch realisiert, dass er sein altes Spiel mit Marius wiederaufleben lassen konnte. Ich vertraute Julian bedingungslos und uns war auch beiden bewusst, dass zwischen ihm und Marius niemals etwas passieren wird, dennoch ließ ich mich hin und wieder dazu hinreißen, auf Julians Teamkollegen eifersüchtig zu werden.

 Jule hatte den Wasserhahn der Badewanne aufgedreht und richtete sich gerade wieder auf, als ich das Badezimmer betrat. 

  "Soll ich solange zu Mason fahren?", erkundigte ich mich, während ich von hinten die Arme um meinen Freund schlang, welcher sich sofort an mich lehnte. 

  "Nein, du bleibst schön bei mir." Was mit mir und Marius funktioniert, klappte mindestens genauso gut mit Julian und Mason. Wobei Mason sogar noch Spaß daran hatte, Julian eifersüchtig zu machen. Für Declans Geschmack hin und wieder etwas zu viel Spaß, aber für mich hatte es bisher nur Vorteile gebracht. Ich lehnte meinen Kopf gegen Jules Schulter und genoss es einfach ihn in den Moment in meinen Armen halten zu können. "Du schläfst da jetzt aber nicht im Stehen ein, oder?", unterbrach der Ältere die Stille, woraufhin ich nur ein Brummen von mir gab. Ich meinen Arme drehte Julian sich um, weswegen mir keine andere Wahl blieb als den Kopf zu heben. Seine Arme schlangen sich um Meinen Nacken. 

  "Ich hatte noch gar keinen Gutenmorgen-Kuss", beklagte er sich.

  "Du hast ja auch einfach ohne mich das Bett verlassen." 

  "Als wärst du freiwillig mit aufgestanden, um Frühstück zu bestellen." 

  "Wieso auch? Du kannst dich ja auch mal nützlich machen, wenn du hier bist." Julian schlug mir leicht gegen den Oberarm, was ich jedoch nur mit einem Lachen kommentierte. 

  "Einen richtigen Charmeur habe ich mir da geangelt", meinte er Augen verdrehend, ehe er jedoch ebenfalls lachen musste. "Ich liebe dich, Kai."

  "Sagst du das, weil ich dein Frühstück bezahlen soll?"

  "Genau deswegen. Das ist der einzige Grund. Na gut und weil du eine Badewanne ist, die viel besser in meiner Wohnung aussehen würde."

  "Wenn du sie durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen bekommst, kannst du sie mitnehmen." Nachdenklich sah Jule zu meiner Badewanne. 

  "Das könnte schwierig werden. Ich befürchte, ich werde zum Baden weiterhin zu dir kommen müssen." 

  "Solange du auch immer brav Eintritt zahlst." 

  "Kann ich mir das denn leisten?"

  "Heute kann ich dir noch Neukunden-Rabatt gewähren. Für nur einen Kuss, lass ich dich in meine Wanne." 

  "Das Angebot kann ich mir doch nicht entgehen lassen", grinsend lehnte Jule sich vor und küsste mich zärtlich. 

Vielleicht war das der erste Schritt für eine Lösung. Vielleicht war Jule aber auch die vollständige Lösung gegen das Gedankenchaos in meinem Kopf. Denn mit Julian in meinen Armen spielte es plötzlich gar keine Rolle mehr, was die Reporter und die Fremden ausn Internet über mich dachten. Es war egal, ob sie mit meiner Leistung zufrieden waren. Viel wichtiger war Jules Meinung. Seine Worte waren die, die zählten. Ich wollte ihn stolz machen und ich würde alles dafür tun, damit er glücklich war. 

Und eigentlich klang ein Abschied vom FC Chelsea auch gar nicht mehr so schrecklich, wenn das bedeuten würde, dass ich wieder näher zu Jule ziehen könnte. 

Ich entschloss die Gedanken über mögliche Wechseloptionen und Leistungsprobleme zunächst zu vergessen und einfach die gemeinsam Zeit mit Julian zu genießen. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now