Der freie Tag (1. Schreibimpuls)

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Dies hier ist mein Beitrag zu der ersten Aufgabe in der Schreibimpulse-Challenge von SvenjaFo. Wenn ihr mehr über die Challenge erfahren möchtet, könnt ihr gerne in ihrem Buch "Schreibimpulse" vorbeischauen. Und ich glaube, Teilnehmer sind auch noch gerne gesehen :-)

In der ersten Aufgabe ging es darum, sich fünf Wörter, die mit S beginnen, auszusuchen und diese in den Text einzubauen. Ich habe mir folgende Wörter ausgesucht:

Sahnetorte, Sandalen, Spion, Sehenswürdigkeit und Silberring

Gerne könnt ihr mir schreiben, wie ihr meine Umsetzung "Der freie Tag" findet :-)

Es war schon lange her gewesen, dass sie sich mit ihrer besten Freundin treffen konnte

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Es war schon lange her gewesen, dass sie sich mit ihrer besten Freundin treffen konnte. Doch heute hatte Eva angerufen und eine kleine Shoppingtour vorgeschlagen. Julie hatte sich spontan den Nachmittag dafür freigenommen.

In den Läden konnten die beiden Frauen nichts ergattern und schon bald endete der Ausflug in einem belebten Café. Doch noch bevor die beiden bestellen konnten, war Eva wieder davongeeilt, weil sie einen Anruf ihres Chefs bekommen hatte und bei der Arbeit einspringen musste.

Julie seufzte leise, als sie ihrer Freundin hinterher sah, aber blieb an ihrem Platz sitzen.

Ich sollte trotzdem das Beste aus diesem Tag machen und wenn ich schon hier bin, kann ich auch etwas bestellen, munterte sie sich in Gedanken selbst auf.

Ihr Tisch war in der Ecke des im Jugendstil eingerichteten Saals und sie konnte von dort aus alles überblicken. So sah sie auch den Kellner kommen und sie bestellte bei ihm ein Stück Sahnetorte und eine Tasse der besten heißen Schokolade der Stadt.

Als beides vor ihr auf dem Tisch stand, sog sie den Duft des süßen Getränks ein. Sie liebte das Aroma zu jeder Jahreszeit, auch wenn es wie heute draußen sommerliche Temperaturen hatte.

Während sie ihr Mahl genoss, beobachtete sie die anderen Gäste. Jeder Tisch war besetzt und durch die großen Fenster konnte sie sehen, wie der ein oder andere Tourist hineinspäte und nach kurzer Überlegung weiter zog, um mit dem restlichen Besucherstrom auf dem Gehweg zu verschmelzen. Dieser Anblick war nicht verwunderlich. Nicht nur dass diese Stadt das ganze Jahr über zahlreiche Besucher anlockte, gerade dieses Café stand aufgrund seiner einzigartigen Architektur auch noch in jedem Reiseführer.

Der Trubel störte Julie nicht, im Gegenteil. Sie machte sich bald ein Spiel daraus, sich zu fragen, wo jeder Gast wohl herkommen mag und ob es sein erstes Mal hier war.

Gerade als sie den Kellner herbeirief, um das von ihr verputzte Essen zu bezahlen, fiel ihr etwas im Augenwinkel auf.

Schnell gab sie der Bedienung das Geld, sammelte ihre Sachen zusammen und folgte dem Schatten nach draußen.

Sie konnte nur einen kurzen Blick auf den Rücken des Mannes erhaschen, dem sie folgte, doch sie war sich sicher, in richtig erkannt zu haben.

Was macht er um diese Uhrzeit hier? Er sollte doch im Büro sein, wunderte sie sich und nahm entschlossen die Verfolgung auf.

Wie ein Spion versuchte sie, ihm auf den Fersen zu bleiben, ohne dass er sie entdeckte.

Einen Moment lang glaubte sie, dass er sie fast bemerkt hatte, und er beschleunigte seine Schritte, so dass sie Mühe hatte, mit ihren Sandalen auf dem Pflasterstein hinterherzukommen.

Er führt doch nicht etwas Seltsames im Schilde? Wir waren uns doch einig, so etwas nicht mehr zu machen, kam ihr in den Sinn und sie dachte an die Zeit zurück, die sie vor Jahren beim Geheimdienst verbracht hatte.

Vielleicht bin ich auch nur paranoid und ich sollte ihn einfach ziehen lassen?, versuchte sie sich zu beruhigen, doch ihre Füße bewegten sich weiter.

Sein Weg führte sie vorbei an den zahlreichen Reisenden, die sich vor den Sehenswürdigkeiten der Altstadt drängelten. Ein paar Mal hätte er es fast geschafft, in der Menge unterzugehen, doch dann hatte Julie sein markantes Kreuz wieder entdeckt.

In einer Gasse betrat er ein kleines, unscheinbares Juwelier-Geschäft und kam schon bald wieder heraus.

Mit bestimmten Schritten ging er weiter und bahnte sich seinen Weg. Aufgrund der eingeschlagenen Richtung glaubte sie erst, dass er über die Karlsbrücke laufen wollte, doch er bog noch vorher ab.

An einem Wegstück, an dem der Besucherstrom etwas dünner wurde, blieb er stehen und holte sein Smartphone aus der Tasche, um darauf etwas einzutippen.

Ihr fiel auf, dass man hier das Rauschen der Moldau gut hören konnte, und unter zwei Bäumen hindurch hatte man einen schönen Blick auf den Strom und seine berühmten Brücken. An dieser Stelle hatten sie vor einiger Zeit mal ein kleines gemeinsames Picknick gemacht und den Sonnenuntergang beobachtet.

Kurz nachdem er sein Gerät in seine Tasche zurückgesteckt hatte, summte Julies Handy und sie wollte erst nur einen kurzen Blick darauf werfen. Die Nachricht war von ihm!

Ich weiß, dass du mich verfolgst :-) vielleicht sollten wir jetzt damit aufhören."

Ihre Wangen wurden warm und sie wagte es kaum, von dem Bildschirm aufzublicken.

Ich war wirklich zu paranoid, oder? Und es war klar, dass er mich ertappt - er kennt mich zu gut.

Ein amüsiertes Schmunzeln umspielte seine Lippen, als sie endlich ihren Blick hob, und seine Augen waren von seinen Lachfalten umrahmt, die fast bis zu den beiden leicht ergrauten Strähnen in seinem dunklen Haar reichten. Das Funkeln in seinen Augen ließ sie bis heute dieses wohlige Kribbeln spüren, welches nur er auslösen konnte.

„Ich hätte nicht hinter dir herschleichen dürfen, das tut mir leid", brachte sie endlich hervor und stellte dann die Frage, die ihr trotzdem noch unter den Nägeln brannte. „Aber was machst du hier? Ich dachte, du hast im Büro viel zu tun."

Daniel strich sie mit seiner großen Hand durch den Nacken und schien zu überlegen, was er nun sagen sollte. Es kam selten vor, dass ihm etwas die Sprache verschlug. Jetzt brauchte er einen Moment, bevor er ein schiefes Grinsen aufsetzte, und sagte: „Na ja, vielleicht wollte ich auch viel lieber mit dir spielen?"

Julie stand inzwischen direkt vor ihm und boxte ihm leicht in die Schulter. „Das ist nicht dein Ernst, oder?"

Er hielt ihre Hand fest, bevor sie noch einmal ausholen konnte, und sah ihr tief in die Augen.

„Doch, das ist mein Ernst. Ich kenne, dich jetzt schon lang genug, und ich wusste, dass du anbeißen würdest. Eva war mein Lockvogel."

„Und, was hast du jetzt vor?"

Sein Lächeln war jetzt leicht unsicher und er beugte galant das Knie vor ihr. Ihr Herz fing an, wie wild zu pochen, und ihre Hände begannen zu zittern, als er eine kleine, dunkelblaue Schatulle aus seiner Hosentasche holte.

Er klappte das Kästchen auf und präsentierte ihr mit seinem treuesten Blick einen eleganten Silberring, in dem ein kleiner Diamant eingefasst war.

Sie musste nicht lang überlegen, wie die Antwort auf seine Frage lauten sollte.

Sie musste nicht lang überlegen, wie die Antwort auf seine Frage lauten sollte

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