Vollmond

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Es war eine ganz normale Nacht für den jungen Nachwuchsdetektiv. Der Vollmond stand kurz vor seinem höchsten Punkt. Er starrte ihn einfach an. Sein Licht tauchte die Stadt in ein schönes, weiß, gelbliches Licht. Er sah so riesig aus von dem Dach des doch recht kleinen Hotels. Kaito Kid hatte mal wieder die Polizei herausgefordert und hatte ein Ankündigungsschreiben geschickt. Dieses mal war es aber anders. Der junge Kudo dachte an den frühen Nachmittag heute. Er war ganz hastig vom Herrn Kommissar angerufen worden und zum Polizeipräsidium beordert worden. Er hatte sich also schnell seinen Mantel geschnappt und war los gerannt. Als er in das Präsidium gestürmt war, waren sofort alle Blicke auf ihn gerichtet. Er war das eigentlich gewohnt, aber heute waren die Blicke irgendwie anders. Sie waren nicht bewundernd oder erstaunt sondern irgendwie... verhasst?

Er hatte sie aber ignoriert und war direkt zum Herrn Kommissar gerannt. Er hatte ihm still das Schreiben Kaitos überreicht. Der junge Kudo nahm es natürlich sofort entgegen und machte sich daran es zu entschlüsseln. Er las es sich schnell durch und bekam große Augen. „Bitte sagt mir, dass das ein sehr schlechter Scherz ist." hatte es gesagt. Aber sie hatten nur den Kopf geschüttelt. „Ich werde heute nicht nur diese wunderschöne Kette stehlen, nein. Heute werde ich noch etwas sehr viel wertvolleres, etwas wahrlich unbezahlbares und einzigartigeres stehlen. Heute Nacht, zur Stunde des Phönix werde ich das Herz von Shinichi Kudo stehlen." hatte ganz unten in dem Schreiben gestanden. Der Rest war auch leicht zu entschlüsseln und schnell war klar, welches Hotel und welche Kette er meinte. Auch die Stunde des Phönix war ziemlich einfach zu verstehen. Er meinte natürlich Mitternacht, wo der Sonntag aus dem Samstag aufstand. Wie der Phönix aus der Asche.

Shinichi hatte sich von der Ankündigung nicht beirren lassen und war natürlich, auch wenn unter Protest aller, mit gekommen und befand sich nun auf dem Dach des großen Hotels. Seine Gedanken schweiften überall hin ab. Seid er diese Zeilen gelesen hatte, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seinem Freund, Kaito Kuroba, hatte er auch nichts gesagt. Warum hätte er auch? Es waren ein paar belanglose Worte ohne Bedeutung. Der Dieb kannte ihn sowieso nicht richtig und wenn er tatsächlich versuchen sollte ihm „sein Herz zu stehlen" würde er ihn schon in seien Schranken weisen.

Er hörte die Tür hinter sich knallen, drehte sich aber nicht um. Er wusste schließlich bereits wer da gerade auf das Dach getreten war.

Shinichi pov:

Der Wind blies durch meine Haare und ich wartete darauf, dass Kaito Kid das Wort ergriff. Er tat es allerdings nicht und blieb einfach still. „Willst du also schweigend mein Herz stehlen oder was?"ergriff ich nun endlich das Wort und drehte mich zu ihm um. Er sah mich lächelnd an. Ich stand in der Mitte des Daches, während er eher am Rand stand. Langsam kam er jetzt aber auf mich zu. Ich kniff meine Augen zusammen und warnte ihn mit meinen Blicken, mir ja nicht zu nahe zu kommen. Er aber verstand sie entweder nicht oder ignorierte sie einfach gekonnt.

Er stand nun direkt vor mir und sah leicht auf mich hinunter. Er holte die kleine Kette aus seiner Tasche heraus und hielt sie, wie immer, dem Mond entgegen. Er seufzte und ein Hauch von Traurigkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder. Er lächelte mich wieder an und legte mir plötzlich die Kette an. „Sie passt zu deinen Augen, weißt du?" fragte er. Ich sah ihn erschrocken an. Er hatte mich völlig aus der Fassung gebracht. „Weißt du...?" flüsterte er leise und sah auf seine Füße.

„Ich habe schon oft hierüber nachgedacht. Ich habe auch schon oft versucht es dir zu sagen, habe mich dann aber doch nicht getraut." gab er leise zu und sah wieder zu mir nach oben. Ich fand endlich auch wieder meine Stimme wieder. „Ich habe einen Freund." quetschte ich heraus. Kaito hatte es nicht verdient, dass ich ihn so einfach hintergehe, vor allen Dingen, weil ich den Dieb überhaupt nicht mochte. „Ich weiß. Kaito Kuroba." sagte er und geschockt sah ich ihn an. Ich fasste mich aber schnell wieder und zog ihn an seinem Kragen zu mir nach unten. „Wenn du Kaito auch nur ein Haar krümmst dann verspreche ich dir, wird jede restliche Sekunde deines erbärmlichen Lebens die reinste Hölle für dich sein." drohte ich ihm und funkelte ihn wütend an.

Er sah mich erst ziemlich geschockt an, lächelte dann aber. Sanft legte er eine seiner behandschuhten Hände auf meine Wange. „Danke." hauchte er und erneut sah ich ihn verwirrt an. Er nahm sein Monokel ab und lächelte mich an. „K-kaito...?" flüsterte ich geschockt. Er setzte das Monokel wieder an seinen Platz und lächelte mich an. Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Das konnte doch nicht sein oder? „Verzeih mir Meitantei." flüsterte er. Langsam beugte er sich zu mir herunter und kam langsam meinem Gesicht immer näher.

Nach wenigen Sekunden legten sich dann seine Lippen auf meine und alles um mich herum schien stehen zu bleiben. Vorsichtig fuhr nun seine Zunge über meine Unterlippe und fragte so nach einlas. Ich gewährte ihm diesen, wenn auch etwas zögerlich. Wie immer dominant übernahm er sofort die Kontrolle. Er legte nun auch seine andere Hand auf meine Hüfte und presste mich an sich heran. Plötzlich spürte ich eine Tablette in meinem Mund, welche durch seine Zunge weiter hinein gedrückt wurde. „Mh!" keuchte ich erschrocken. Er ließ aber nicht nach und drückte die Tablette weiter gegen meine Zunge. Langsam löste sie sich auf und ich hatte das Gefühl auf einmal ganz benommen zu sein.

Meine Sinne wurden betäubter und ich fühlte mich, als würde ich schon ohnmächtig sein. Ich schloss also meine schweren Augenlieder und hoffte, dass Kaito keinen Mist baute.

Nobody pov:

Kaito Kid löste sich noch nicht von dem jungen Detektiv, auch wenn dieser schon lange nicht mehr bei Bewusstsein war. Der Helikopter war nämlich gerade aufgetaucht und filmte sie, während sie sie auch sofort live im Fernsehen zeigten. Kaito grinste breit und löste sich endlich von Shinichi. Er sackte schlaf in seinen Armen zusammen. Kaito Kid grinste breit zu dem Helikopter hoch, bevor es den jüngsten Kudo über seine Schultern warf und langsam und elegant an den Rand des Daches trat.

Seinen Plan, mit Shinichi ab zu hauen, wurde aber durchkreuzt, als die Tür hinter Kaito plötzlich knallte und aus ihren Angeln flog. Etwas genervt drehte er sich um. Der Kommissar war dort, einige Polizisten und andere bekannte der Polizei. „Womit kann ich euch heute Nacht dienen?" fragte er sie. „Lass Kudo sofort frei!" schrie Inspektor Takagi aufgebracht. Ein schelmisches lächeln bildete sich auf Kaitos Lippen. „Aber wieso sollte ich? Ich hatte Ihnen schließlich angekündigt, dass ich das Herz von Shinichi Kudo steheln würde?" fragte er sie. Der Inspektor war sichtlich angespannt. Kommissar Megure ergriff für den leicht zitternden Takagi das Wort. „Las Kudo sofort gehen! Er hat dir nie etwas getan!" schrie er. „Nun gut." seufzte Kid nun doch. „Dann müsst ihr ihn euch aber schon holen!" fügte er hinzu und sprang dann auch schon vom Dach. Schnell entfaltete er seinen Gleiter und sauste durch die kühle Nachtluft.

Er landete in einem nahegelegenen kleinen Wäldchen, wo er sich blitzschnell umzog. Mit seinem Meitantei auf seinen Schultern, lief er dem Hotel wieder ein paar Meter entgegen, bis er bei dem kleinen Pool angekommen war. Vorsichtig legte er Shinichi dort auf eine der Liegen. Er begutachtete ihn. Unter dem Schein des Mondlichtes sah er noch bezaubernder aus als sonst und die Kette passte perfekt zu ihm. Erneut zog sich Kid blitzschnell um. Schnell zog er sich sein Sakko (?) aus und breitete es über Shinichi, wie eine Decke, aus. Kaito Kid war schließlich ein Gentleman, vor allen Dingen wenn es um seinen Meitantei ging und er wollte schließlich auch nicht, dass dieser sich eine Erkältung wegen ihm holte. „Schnell! Sucht auch beim Pool, na los!" hörte er die panische Stimme Takagis. Nachdem Kaito also noch einen letzten Kuss auf den rosanne Lippen des jungen Detektivs hinterlassen hatte, verschwand er wieder im Schatten der Nacht.

Takagi und einige Polizisten rannten in den Poolbereich und entdeckten Shinichi beinahe sofort. Takagi rannte zu ihm und steckte als erstes seinen Atem und Puls. Erleichtert atmete er auf und hob Shinichi danach hoch. „Bringen wir ihn zum Krankenwagen. Wer weiß was Kaito Kid ihm eingeflößt hat." sagte er an die Polizisten gewandt, welche zustimmend nickten. So also gingen sie zum Krankenwagen. Dort wurde er, unter den Wachsamen Augen Keito Kids und der Wache des strahlenden Mondes, versorgt.

Vollmond

1500 Wörter

Vollmond - KaiShin OSWhere stories live. Discover now