Jedenfalls hatte ich das vor, bis meine Mutter mich auf den fehlenden Vorrat des Heilmittels anwies.

Also sitze ich nun auf dem Waldboden und fahre mit meinen Händen über die Wiese. Vielleicht finde ich ja ein paar Pilze - gewiss für das Heilmittel, nicht aus anderen Gründen.

Ungeduldig stopfe ich verschiedene Gräser und Blumen in meine Schüssel, welche ich dann auf meiner Schulter trage. In Gedanken versunken, begebe ich mich auf den Heimweg.

Ich sollte traurig sein, meine Freunde vermissen und Pläne schmieden, wie ich sie wiedersehen könnte - aber das tue ich nicht. Und es bereitet mir Sorgen.

Schliesslich sind sie mir wichtig, aber aus irgendeinem Grunde, tut mir die Einsamkeit gut. Scheisse, ich werde ja noch verrückt.

Schnaufend komme ich zu Hause an und lege meine Schüssel unsanft vor die Treppen. Verdammt, jetzt muß ich all diese Stufen hinauf, mitsamt meiner Kräuter. Nennt mich einen Schlappschwanz, aber ich besitze weder die Motivation noch die Disziplin dazu, mir Muskelkater hinzuzufügen.

Zusätzlich arbeite ich nicht wirklich ergonomisch und zerstöre daher, - langsam aber sicher - meinen Rücken.

Keuchend komme ich zuoberst an und huste angestrengt. Von wegen bringt das Training etwas, ich bin und bleibe ein inaktiver Faulpelz. Mit meinem Fuss schiebe ich die Schüssel zum Eingang und zucke zusammen, als diese umkippt.

Laut fluchend picke ich die Blätter auf und presse sie in den bereits überfüllten Behälter. Mit letzten Kräften packe ich diesen und stemme ihn auf meinen Baumstamm.

Erleichtert drehe ich mich um, nur um einen verdammten Herzinfarkt zu erleiden, da sich Neteyam in meiner Oase befindet. Verstört blicke ich ihn an und reibe mir die Augen, um sicher zu gehen, dass ich nicht träume.

Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Situation nicht von meinem Kopf produziert wird, da er in meinen Träumen um einiges zufriedener wirkt - und entblösster.

Erneut bewegt sich mein Blick - wie von selbst - auf seine Bauchmuskeln, weshalb ich mich umdrehe, mir einen Schlag auf die Stirn verpasse und inständig hoffe er würde es nicht sehen.

Prüfend drehe ich mich um und entdecke wortwörtlich, den Typen meiner Träume. Dieser blickt mir verärgert entgegen, was ich nicht beachte, stattdessen die Kräuter in mein Wasserbecken tunke.

"Was hast du dir dabei gedacht? Obwohl, nein, lass es mich besser formulieren. Merkst du nicht, was du anstellst?" Fragt er und legt seine Hand grob auf meine Schulter. "Nö." Antworte ich provozierend und wasche friedlich meine Kräuter.

"Sieh' mich an, Mle! Wovon träumst du nachts, dass du solche Scheisse anstellst?!" Zischt er mir zu und lässt mich amüsiert die Augenbrauen heben.

"Wovon ich träume? Diese Frage solltest du dir wohl eher stellen..." Spreche ich meine Gedanken aus und spüre, wie er seine Hand von meiner Schulter nimmt. Kurz wird es still, weshalb ich mir innerlich eine Klatsche verpasse.
Wieso hab ich das nur gesagt? Jetzt weiß er, dass ich es weiss.

"Was für einen Mist hat dir Lo'ak erzählt?" Entgegnet er und versucht nichtmal, seine Unruhe zu verstecken.
"Garnichts. Wovon redest du?" Sage ich und schaue ihn schmunzelnd an.

Augen verdrehend verschränkt er die Arme, weshalb ich flüchtig auf diese sehe und meinen Blick abwende, als mein Gesicht sich erhitzt.
Reiss. Dich. Zusammen.

"Wieso bist du hier?"

Stille. Will der Typ mich verarschen? Zuerst steht er da und starrt mich an, als hätte ich seinen Ikran erstochen, dann beschwert er sich pausenlos und schliesslich steht er nur da und observiert, wie ich meine Pfefferminze in Wasser einweiche?

"Hunger?" Gebe ich witzelnd von mir und ernte einen strapazierten Blick seinerseits, weshalb ich die Pfefferminze aus seinem Gesicht nehme. Seufzend stellt er sich hinter mich und legt behutsam seine Arme um meinen Bauch.

Leicht stocke ich in meiner Bewegung und konzentriere mich, - so gut wie nur möglich - auf das Wasser. "Hör' auf so viel Mist zu bauen, irgendwann muss ich mich gegen meinen Vater stellen, wenn du so weiter machst." Murmelt er delikat in meine Halsbeuge und bringt somit mein Kopf, meinen Bauch, meinen Körper durcheinander.

"Wieso solltest du das tun. Wir sind doch nur Freunde." Entgegne ich beim ausatmen, was ihn falsch auflachen lässt. "War ja klar." Wispert er in mein Ohr und entfernt sich anschliessend von mir. Enttäuscht schliesse ich für eine kurze Zeit meine Augen und vermisse seine Haut auf meiner.

Schwer kämpfe ich mit mir selber und gebe schlussendlich auf, als ich mich zu ihm umdrehe. "Wieso nennst du uns Freunde? Weisst du, Mle. Du machst alles so kompliziert und schwer. Ich renne dir nach und du, tust immer das gleiche. Manchmal lässt du mich in deine Nähe, wann anders wieder nicht." Entgegnet er.

"Deswegen bist du also hier." Antworte ich, da mich seine Wortwahl, sein Vokabular, seine Art überfordert. Sein Blick zieht mich zu sich, aber seine Haltung wirkt zurückgezogen, enttäuscht.

"Fick' dich, Mle." Stößt er laut aus und zeigt dabei mit seinem Zeigefinger zu mir, während er langsam kleine Schritte auf mich zu macht. "Hättest du wohl gerne." Kommt es frech von mir, was ihn dazu bringt, schlagartig seine Lippen auf meine zu pressen.

Erleichert keuche ich auf und schlinge meine Arme um seinen Nacken, woraufhin er meine Beine packt und mich auf dem Baumstamm abstellt. Holla die Waldfee.
Als hätten wir keine Zeit mehr, lässt er seine Hände über meinen gesamten Körper fahren und bittet mit seiner Zunge um Erlaubnis, was mir den Atem verschlägt. Die Küsse werden feucht und schnell und lösen unter meiner Haut ein Feuerwerk aus.

Während seine Finger sich in meine Oberschenkel bohren, wage ich den nächsten Schritt und fahre mit meiner Hand über seine Brust - abwärts. Kurz grinse ich in den Kuss, als ich spüre wie sich seine Muskeln unter meiner Berührung anspannen.
Sukzessiv nähert auch er sich meinen Hüften, weshalb ich meinen Körper dichter an ihn presse.

Fiebrig gleitet meine Hand noch tiefer, bis er sie packt und sich schwer atmend von mir löst. "Mach' das nicht. Bitte." Gibt er flehend von sich und blickt mir . "Du, du weisst nicht, was du dadurch mit mir anstellen würdest, Mle."

AVATAR - What is this weird feeling? (Neteyam×oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt