Torn - Formel 1 Fanfiction (Deutsch)

Jason

Nach einer aufregenden Nacht zu zweit, machten sich Carlos und Olivia am nächsten Morgen auf den Weg nach Nizza. Sie kauften noch kurz ein, tranken einen Kaffee in einem Starbucks und gingen dann zum Flughafen, um ihren neuen Mitbewohner abzuholen. Zuhause hatten sie alles vorbereitet, damit sich Olivia's Neffe auch wohlfühlte.

Nach einer Weile warten, kamen endlich einige Leute aus der Tür vom arrival. Als Olivia ihren Neffen das letzte mal gesehen hatte, war er neun. Darum war sie sich nicht mehr ganz sicher, wie er aussieht. Doch plötzlich, kam ein Junger Mann auf sie und Carlos zu. Er trug eine schwarze Cargohose, einen schwarzen Hoodie und eine Baseball cap, die ebenfalls schwarz war und er umgedreht trug. In einer Hand schob er einen riesigen Koffer, in der Anderen eine Gitarrentasche. Auf seinem Rücken trug er einen Rucksack, auf welchem die finnische Flagge abgebildet war. Der Junge hatte blonde, etwas längere Haare, welche etwa bis zum Nacken gingen. Sie waren leicht gelockt, was gar nicht mal so schlecht aussah.

"Hey Tante Liv, Hallo Carlos" Sagte der Junge, als er bei dem Paar ankam. Er verzog keine Miene, was auf jeden Fall seine Nationalität bestätigte. "Hallo Jason, schön dass du hier bist" Olivia schenkte ihrem Neffen ein liebes Lächeln, Carlos hingegen schüttelte seine Hand. "Ich bin Carlos, das weisst du ja schon. Freut mich, dich kennenzulernen" Die Beiden waren sehr nett zu ihrem neuen Mitbewohner, welcher aber nicht wirklich redselig war. Als sie aber in der Garage ankamen, sah der Junge total begeistert aus. "Der Ferrari ist wunderschön" Sagte er, während Carlos Jason's Gepäck, welches er auch getragen hatte, ins Auto lud. "Du magst also Autos?" Fragte er. "Ja, sehr. Vor allem Ferraris" Jason redete noch immer sehr knapp, doch wenigstens sagte er etwas.

Als die Drei zu Hause ankamen, brachte Carlos das Gepäck in Jason's neues Zimmer. Dieser folgte ihm, und bewunderte dabei das Haus. "Das ist dein Zimmer. Wenns dir nicht gefällt kannst du gerne Änderungen vornehmen, das ist voll okay, gib dann bitte einfach bescheid. Wenn du zum Beispiel die Wand neu streichen willst oder neue Möbel... Sag einfach, ja?" Carlos lächelte den Neffen seiner Verlobten an and ging dann aus dem Zimmer. "Carlos?" Jason schaffte es tatsächlich, mit Carlos zu reden. "Ja?" Der Spanier drehte sofort um und ging zurück ins Zimmer. "Danke" Jason lächelte kurz, dann schaute er wieder auf sein Handy. Carlos freute sich sehr über Jason's Dankbarkeit, ging dann aber wieder aus dem Zimmer und schloss die Türe, um ihm etwas Freiraum zu geben.

Zwei Wochen lang, redeten Jason, Olivia und Carlos kaum. Der einzige Zeitpunkt am ganzen Tag wo Jason aus seinem Zimmer kam, war zum Essen. Auch am Tisch redete er sehr knapp, gab eher Laute von sich als zu reden. Aus seinem Zimmer hörte man ständig eine Gitarre. Auch wenn er sehr cool aussah und nie Emotionen zeigte, spielte er keine E-Gitarre. Er spielte Akustische Gitarre. Langsame Lieder. Traurige und emotionale Lieder.

"Ich glaube Jason mag dich viel lieber als mich" Sagte Olivia eines Morgens, als sie zusammen mit Carlos auf dem Sofa sass. "Kann sein. Aber ich glaube, er hat dich gern" Carlos kannte den Jungen kaum, doch wusste er, dass er das Dach über seinem Kopf bei Olivia und ihm schätzte. "Ich denke ihm geht es nicht gut" Sagte Olivia. "Ja, denke ich auch... Und ganz ehrlich, ich denke auch, dass es nicht nur mit seinen Eltern zu tun hat... Ich weiss nicht was sonst noch passiert ist, aber etwas bedrückt ihn. Und das ist erst seit etwa einer Woche. Am Anfang ging es ihm besser." Carlos schien sich Sorgen zu machen, was Olivia sehr süss fand. "Weisst du Schatz, vielleicht vermisst er Finnland" überlegte Olivia. "Ich glaube etwas ist vorgefallen. Hast du mal überlegt was für Lieder er auf seiner Gitarre spielt? Ihm geht es nicht gut. Ich sollte vielleicht mal mit ihm reden, was denkst du?" Carlos schien sich nicht sicher zu sein, aber seine Verlobte nickte. Also stand Carlos auf und ging nach oben in Jason's Zimmer. Er klopfte an die Tür, und ein schwarz gekleideter Teenager öffnete sie.

"Kann ich kurz reinkommen?" Fragte Carlos. "Ja klar" Jason war sichtlich verwirrt, dennoch liess er Carlos in sein Zimmer. Dieser, setzte sich auf den Bürostuhl im Zimmer und sah Jason ernst an. "Ich weiss, dass du nicht unbedingt mit mir reden möchtest, das verstehe ich auch. Mir ist klar, dass du es nicht leicht hast und auch nicht hattest... Aber ich weiss auch, dass seit du hier bist, irgendwas vorgefallen ist. Ich weiss nicht was, vielleicht liege ich auch falsch, aber irgendwas ist passiert. Wenn du also mal mit mir oder Olivia darüber sprechen möchtest, dann kannst du das gerne machen. Okay?" Carlos lächelte etwas und wollte gehen, aber Jason begann, ihm sein Herz auszuschütten.

"In Finnland hatte ich eine Freundin. Die hat mich aber vor einer Woche verlassen. Das nimmt mich sehr mit, weil ich sie wirklich geliebt habe... Und irgendwie ist das nicht alles... Ich habe das Gefühl, dass ich nicht der bin, der ich eigentlich sein will. Weisst du? Ich kann das nicht mal erklären, aber irgendwie mache ich nicht das, wofür ich bestimmt bin und ich sehe auch nicht so aus, wie ich gerne will. Ich strahle eine Persönlichkeit aus, die ich eigentlich gar nicht habe. Das ist absolut verrückt, ich weiss, aber ich bin nicht glücklich. Das liegt nicht mal an meiner Mutter, oder dass ich jetzt hier bin, weg von all meinen Freunden... Ich bin sogar froh dass ich weg von meiner Mutter bin, sie schätzt mich nicht wert, die verdient meine Aufmerksamkeit nicht. Ihr schätzt mich, du und Olivia... Tut mir leid, dass ich gerade so viel sage, aber ich habe schon so lange mit niemandem mehr über meine Probleme geredet..." Jason wurde richtig emotional, was Carlos sehr berührte.

"Ich schätze das.... Dass du mir das alles erzählst... Und ja, es stimmt, Olivia und ich wertschätzen dich, selbstverständlich doch. Hättest du denn eine Idee, was du gegen dieses Falsche ich machen könntest? Ich bin voll und ganz bereit dich dabei zu unterstützen" Carlos fühlte sich wie ein Vater oder ein Therapeut, doch er schätzte es, dass Jason sich ihm anvertraute. "Ich brauche ein Umstyling oder sowas. Ich mag meine Klamotten, aber es ist so modern... Ich sehe aus wie jeder andere Junge in meinem Alter, das will ich eigentlich gar nicht... Ich habe mich nur nie getraut etwas zu verändern..." Carlos verstand Jason's Problem gut, also wollte er ihm helfen. "Bist du so n' Typ der von Aesthetic spricht?" Fragte Carlos scherzhaft. "Ja, das bin ich in der Tat" Auch Jason entwich ein leichtes Lächeln. "Also gut, was für eine Aesthetic willst du denn eigentlich?" Carlos war voll und ganz ins Teenager-Alter zurückversetzt. "Old Money. Ich habe das schon immer bewundert, aber ich habe mich wie gesagt nie getraut, es durchzuziehen" Jason wiederholte sich selbst ständig, da er scheinbar etwas aufgewühlt war. "Gut, dann machen wir das jetzt zusammen. Ich rufe jetzt gleich meinen Friseur an und danach gehen wir zusammen shoppen. Wir machen einen neuen Menschen aus dir, was hältst du davon?" Schlug Carlos vor, Jason stimmte sofort zu.