Kapitel 1

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Louis P.O.V:

Um zehn Uhr war das Spiel zu Ende. Wir hatten verdammt nochmal verloren! Ich konnte es nicht glauben. Unglaublich wütend wie ich war, warf ich mein Bierglas auf den Boden, wo es in tausend Teile zersprang. Harry kam daraufhin aus dem Schlafzimmer gerannt. Ein besorgter Blick lag auf seinem Gesicht.

"Lou! Oh Gott! Ist alles okay?", fragte er hastig und kam auf mich zu. Ich zuckte zurück. "Nein! Diese Arschlöcher haben einen Scheiß gespielt, das kannst du dir nicht vorstellen!"

Er sah mich traurig an. Erkannte ich da etwa auch ein wenig Angst in seinen Augen? Wieso schaute er mich so an? "Harry....", sagte ich sanft. Als er nicht reagierte, fügte ich hinzu, "Tut mir Leid." Nun endlich nahm er mich zaghaft in den Arm. Ich küsste sanft seine Schläfe. Als wir uns trennten, fühlte ich wieder dieses Loch in meiner Brust. Es war schon seit einiger Zeit da, jedoch wusste ich weder was es war noch wo es herkam. Ich wusste nur eines, es war schrecklich!

"Hab ich dich geweckt?", fragte ich schuldbewusst. Harry nickte und gähnte zugleich. "Ich..." Warum konnte ich es ihm denn nicht sagen? Wir hatten uns doch immer alles erzählt!

"Ich...", begann ich erneut. "Geh ins Bett", weichte ich schließlich aus, "ich werde aufräumen." Harry drehte sich um und ging zurück ins Schlafzimmer. Ich seufzte während ich die größeren Glasscherben einsammelte. Vorsichtig versuchte ich alles zu beseitigen, doch ich war schon immer etwas ungeschickt. Es kam wie es kommen musste. Ein kleiner Schnitt zierte nun meine Hand.

Wie in Trance starrte ich auf meine Hand. Ich versuchte wegzusehen, doch es wollte einfach nicht klappen. Als hätte Harry geahnt, dass so etwas passieren würde, kam er wieder aus dem Zimmer. "Wir müssen reden..-Oh Lou!" Mit schnellem Schritt kam er auf mich zu und kniete sich neben mich. Ich bemerkte all dies nur aus dem Augenwinkel, denn meine Augen starrten immer noch auf meine Hand.

"Louis?" Keine Antwort. "Baby" Wieder keine Antwort. "Hey Boobear, sieh mich bitte an", forderte er auf. Boobear. Das hatte er schon lange nicht mehr gesagt. Harry legte seine Finger sanft unter mein Kinn und drückte es nach oben.

Hastig taumelte ich zurück. Ein gekränkter Blick machte sich in Harrys Gesicht breit. Ohne auf ihn zu reagieren räumte ich die restlichen Scherben ein und entsorgte sie. Harry befand sich immer noch in derselben Position, in der ich ihn verlassen hatte. "Wollen wir nicht ins Bett gehen?", fragte ich ohne ihn anzusehen.

Er stand auf und folgte mir ins Schlafzimmer. Dort angekommen schnappte ich mir meinen Pyjama und eilte ins Badezimmer. Fertig angezogen kam ich zurück. Harry lag schon auf seiner Seite des Bettes. "Sag mal, warum trägst du in letzter Zeit immer einen Schlafanzug?", wollte er wissen. "Er ist flauschig und warm. Du weißt doch, dass ich es gerne flauschig und warm mag", antwortete ich und schlüpfte unter die Decke.

"Louis wir-" "Ich bin wirklich müde! Können wir einfach schlafen?", unterbrach ich ihn. Harry seufzte. "Ja." Ich hatte erwartet, dass er sich an mich kuschelt. Doch er drehte sich von mir weg. "Gut so", dachte ich bevor ich einschlief.

*************

Harrys P.O.V:

Als ich am Morgen aufwachte, schlief Louis noch. Er hatte sich in die Decke eingerollt. Ich beschloss das Frühstück vorzubereiten. Deshalb zog ich mir also eine graue Jogginghose an und ging leise ins Bad. Nach dem Zähne putzen, fing ich dann an in der Küche ein Spiegelei zu kochen.

Plötzlich erinnerte ich mich an gestern. Ich konnte einfach nicht verstehen, was mit Louis los war! Mal war er ein riesiger Arsch und dann tat es ihm auf einmal wieder Leid. Das ganze geht schon seit einer Weile so. Jedoch konnte ich noch immer nicht heruasfinden was dahinter steckt. Irgendeinen Grund musste er doch haben! In diesem Moment schwor ich mir es herauszufinden. Was auch immer es kosten mag!
Kurz bevor die Eier fertig waren, hörte ich die Schlafzimmertür aufgehen. Wie erwartet kam Louis fertig bekleidet heraus. Ich hatte ihn schon seit Monaten nicht mehr ohne Klamotten gesehen. Zu behaupten ich wäre nicht frustriert wäre eine eindeutige Lüge. Ich vermisste ja nicht unbedingt den Sex, viel mehr vermisste ich einfach die Nähe, die man dabei hat.
Ich durfte ihn ja kaum noch anfassen. Sobald ich versuchte mit Lou zu reden blockte er total ab und seine gemeine Seite kam wieder zum Vorschein. "Morgen", grummelte er. "Guten Morgen." Ich versuchte mir meine Stimmung nicht versauen zu lassen.
"Wegen gestern...es tut mir Leid Haz", sagte Louis schuldbewusst. Es schien mir eine gute Gelegenheit um ihn auszufragen. "Lou, was ist los mit dir?", fragte ich seufzend. "Was meinst du? Ist doch alles gut!", entgegnete er. "Du bist in letzter Zeit so gereizt." "Das bildest du dir nur ein! Ich würde ja wirklich gerne noch länger mit dir sprechen aber ich muss los", meinte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?", wollte ich wissen. Er verschwand regelmäßig am Samstag um 10 Uhr morgens. Wohin wollte er mir nie sagen. Auch dieses Mal antwortete er mir nicht und verschwand aus unserer Wohnung.
"Mir reicht's! Ich will jetzt wissen wo er immer hingeht!", Sagte ich zu mir selbst. Ich zog mir zügig meine Schuhe und eine Jacke an. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hinab. Das Adrenalin in meinem Blut ließ mein Herz schneller schlagen. Natürlich wollte ich wissen wo er immer hingeht, jedoch hatte ich Angst davor was mich an diesem mysteriösen Ort erwarten wird. Damit Louis mich nicht entdeckt, hielt ich immer genug Abstand, was dazu führte, dass ich ihn einmal fast verloren hätte. Rückblickend wäre das wohl auch besser gewesen, denn das was ich jetzt sah hätte ich niemals erwartet!

Everything Has Changed (Sequel to EBM)Where stories live. Discover now