Kapitel 3 Kennen Lernen

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Es war der nächste Morgen nach Law seiner Diagnose, dass sie eine gebrochene Hüfte hatte. Mit Hilfe des Chirurgen wurde sie von der OP-Liege in ein richtiges Bett gebracht, das dennoch im gleichen Raum stand. Trotz dessen, dass sie nur Schmerzen hatte, bestand der Arzt darauf sie weiter zu überwachen.

Sie wurde zwar das EKG los, aber dennoch behielt sich der großgewachsene Mann vor, dass die Manschette für den Blutdruck und der Fingerclip für Puls und Sauerstoffsättigung dranblieben. Muss das denn sein?, quengelte die Rothaarige gerade drauf los, als der Chirurg fertig war. Ein missbilligendes Schnalzen zeigte der jungen Frau, dass sie es mit Law nicht zu weit auf die Spitze treiben sollte. Hör endlich auf so herumzunörgeln, das Ganze bleibt so lange dran, wie ich es für wichtig erachte!, er war genervt, und machte ihr aber ganz schnell klar, dass er kein "Nein" akzeptieren würde. Die Rothaarige wusste so, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war, deswegen sagte sie nichts weiter dazu und ließ es über sich ergehen.

Sie bekam noch ein Schmerzmittel. Als sie es sich auf dem Bett bequem machte, setzte der Schwarzhaarige sich wieder an seinen Schreibtisch, Leah blickte ihm hinterher. Wie heißt du eigentlich?, fragte er beiläufig, als er sich etwas notierte. Sie überlegte, ob sie ihm ihren Namen sagen sollte oder nicht, entschied sich aber dann dafür. Ich heiße Leah. Er ließ dies wieder unkommentiert im Raum stehen, und schrieb weiter. Geburtsdatum, Gewicht und Körpergröße?, fragte er erneut, sie runzelte die Stirn. Wieso wollte er so was wissen? Ihm schien die Antwort aber zu lange zu dauern, weswegen sein Blick genervt vom Papier wieder zu ihr glitt. Nun?, fragte er nochmals deutlich, Der 12.11, 47kg, und 165cm, antwortete sie kurz und knapp, so langsam wurde sie müde. Du wiegst zu wenig!, schimpfte er. Ja, ich weiß, gab sie genuschelt zurück, ehe sie vollkommen in den Schlaf abdriftete.

Leah hatte den gesamten restlichen Nachmittag, bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen. Die Erschöpfung saß tief und sie war froh endlich etwas Ruhe gefunden zu haben. Die Rothaarige war schon sehr zeitig wach, laut der Uhr im Behandlungsraum musste es morgens um 7 Uhr sein. Langsam meldete sich der Magen der jungen Frau, im gleichen Augenblick schwang die Tür zum Behandlungsraum auf und der bemützte Mann vom Vortag schob seinen Kopf zur Tür herein. Als er sah, dass sie wach war, betrat er den Raum komplett. Hi, ich habe mich gestern gar nicht vorgestellt, grinste er ganz verlegen und kratzte sich am Hinterkopf, ich bin im übrigen Shachi, tut mir echt leid wegen gestern! Der Mann verbeugte sich zur Entschuldigung. Leah beobachtete ihn dabei nur mit ruhigem Blick. Sie nahm es ihm zwar etwas übel, dass er sie gestern nicht losgelassen hatte, als sie danach verlangte, wusste aber auch, dass es ja nicht seine Schuld war, sondern die des Todeschirurgen.

Und wenn man vom Teufel sprach, betrat gerade jener den Raum, der in den der Gedanken, der Rothaarigen herum spukte. Er begab sich kommentarlos zu seinem Schreibtisch, sie sah ihm hinterher, >> Wollte er etwa den ganzen Tag hier verbringen? Hatte ein Kapitän nicht auch noch andere Aufgaben? <<, dachte sie als sich. Als er sich gesetzt hatte, sah Law sie an und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Sie verdrehte die Augen und schaute resigniert weg. Shachi, bring Leah etwas zu Essen, bitte erst mal nur leichte Kost! Okay, alles klar Käptn!, salutierte dieser nur und verschwand ohne weiteres Wort aus dem Raum. Der Schwarzhaarige richtete nun seine Aufmerksamkeit auf Leah.

Er bemerkte ihr Augenverdrehen zwar, beließ es aber bei seinem durchdringenden Blick. Es würde nichts bringen, sich mit der jungen Frau anzulegen, zumal sie sich definitiv wehren würde. Als der Mann sein Medizinbuch aufschlug, öffnete sich die Tür erneut, herein kam ein junger Mann, mittelgroßgebaut, und auch er hatte eine merkwürdige Mütze auf dem Kopf. Sie war schwarz und hatte eine weiße Krempe auf der groß "Penguin" stand. Seine Kleidung bestand aus einem weißen Overall, auf dessen Front ihr fast schon dreist der Jolly Roger der Heartpiraten-Bande entgegen grinste.

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