Kapitel 1

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Flynn

Das hier ist das reinste Massaker, bedrückt lass ich meinen Blick über das Schlachtfeld gleiten. Das hätte nicht sein müssen, zu viele Verluste auf beiden Seiten.

Grade sind meine Leute dabei unsere Verletzten zu bergen und vielleicht finden sie ja noch lebende des Nordrudels.

Das ist allerdings eher unwahrscheinlich, sie haben probiert mit viel zu wenig Mann gegen uns anzukommen, dabei war hat dieser kleine Trupp uns in der Vergangenheit eigentlich immer ziemlich gut in Schach gehalten.
Ein so unüberlegte Angriff passt nicht zu der sonst so sorgfältig ausgereiften Taktik.

Ein tiefer Seufzer verlässt meine Kehle.

"Mr. Hilton, Mr. Hilton! Wir haben die Ursache für den plötzlich starken Verlust unserer Leute gefunden. Folgen Sie mir"

Angespannt laufen ich dem jungen Soldaten hinterher, hinweg über das Schlachtfeld.
Überall liegen Tote des Nordrudels in ihren dunkelblauen Uniformen, und auch ein paar meiner eigenen Leute.

Umso weiter wir voran laufen desto mehr treibt mich mein inneres weiter. Ich kann es mir selbst nicht erklären aber es ist als wäre da etwas was mich anzieht.

Plötzlich halte ich Inne und nicht nur ich, auch der junge Soldat ist stehen geblieben. Was sich vor uns erstreckt ist nicht zu glauben, das reinste grauen. Wer das getan hat ist ein kalter Mörder.

Jetzt verstehe ich warum Leonardo nicht wollte das ich hier hin komme, er hat es geahnt. Manchmal sollte ich auf meinen Beta hören. Jede Menge meiner eigenen Leute liegen grausam hingerichtet auf dem Schlachtfeld. Informationen nach soll dieses Massaker von einem Soldaten verrichtet worden sein.

Drei meiner Leute stehen um einen Leichnam herum.

"Ist das, dass Monster was das hier getan hat" entkommt es einem von ihnen ehe er gegen den leblosen Körper tritt.

Etwas in mir regt sich, ein tiefes Knurren entkommt meiner Kehle. Mit geballten Fäusten schreite ich zügig voran, im Kampf gegen meinen inneren Wolf welcher stark dagegen ankämpft.

Von meiner Alpha Aura verschreckt weichen die Soldaten zurück und eröffnen so denn Anblick auf denn Körper.

Meine Augen weiten sich, vor mir liegt ein kleiner, zierlicher Körper einer jungen Frau. Ihre Augen sind geschlossen, und jegliches Leben scheint aus ihrem Gesicht gewichen.

Doch ihr leicht geöffnete Mund lässt kleine fangzähne hervor blicken.
Sie hat sich noch nicht vollkommen zurück verwandelt, das heißt es steckt noch Leben in ihr.

Hektisch lass ich mich auf die Knie zu ihr runterfallen, und blicke hoffnungsvoll auf ihren schmalen Brustkorb, leicht hebt und senkt er sich.

Die Nähe zu ihr treibt mir ihren wundervollen einmaligen Geruch in die Nase, und ich merke wie mein innere Wolf denn kampf immer mehr zu gewinnen scheint.

Wer auch immer ihr das angetan hat wird dafür büßen, ich muss sie retten, sie bei mir haben und lieben. Dieses Bedürfnis nimmt Dimensionen an welche ich nie für möglich gehalten hätte.

Nie wollte ich einfach so für jemanden empfinden nur weil das Schicksal oder sonst wer mir eine Person als meine mate bestimmt hat.
Aber Sie ist so hilflos und unschuldig das sie an einem Ort wie diesem nichts zu suchen hat.

Eilig greife ich unter ihren Rücken und ihre Kniekehlen ums sie aus dem matschigen Boden hoch zu heben. Ehe ich anfange wie verrückt zu rennen, ich kann mich selbst nicht mehr kontrollieren mittlerweile ist es mein innerer Wolf welcher die Entscheidungen trifft.

Erst nachdem ich an dem schwarzen Wagen welcher mich nach hier gefahren hat ankomme kann ich wieder einen klaren Gedanken fassen.



Zum vierten mal während der Fahrt blicke ich auf die Uhr, der Zeiger bewegt sich quälend langsam voran.

Mittlerweile dürfen wir nurnoch 5 Minuten benötigen ehe wir Zuhause sind, die Ärzte sind bereits über einen Notfall informiert worden.

Tief durchatmend lass ich das Geschehene Revue passieren, vor nichtmal 6 Stunden als ich die Information des großen Massakers erhalten habe hätte ich diese art von Wendungen nie für möglich gehalten.

Doch nun sitz ich hier, auf der Rückbank im Auto. Mit dieser zerbrechlichen Frau in meinen Armen, welche sehr wahrscheinlich meine Mate ist.

Interessiert betrachte ich sie, ihre Haut scheint trotz der bleiche in ihrem Gesicht gebräunt, als wäre die viel draußen an der Sonne. Ihre Lippen sind trocken und aufgeplatzt.
Unter ihren geschlossenen Augen zeigen sich tiefe Augenringe, und auch ihr kurzes schwarzes Haar was bis zu den Schultern reicht scheint, noch voll mit Schlamm bedeckt nicht sonderlich gepflegt.

Und trotzdem ist sie wunderschön, mit ihren vollen rosa Lippen, der kleinen Nase und denn langen Wimpern.


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