Teil 2

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So...hier der zweite Teil meiner Tut-mir-leid-story. 

Hoff es gefällt euch^^ Und der Rest folgt auch bald^^

Stunden später saß er in einem Zug Richtung Kairo. Er kannte dort einen Einheimischen, der ihm vielleicht helfen konnte, die Hieroglyphen zu entschlüsseln.

Er hatte das Lesen von Schriftzeichen immer gehasst und auch die meisten der Vorlesungen zu diesem Thema geschwänzt, was beinahe dazu geführt hatte, dass er durchgefallen wäre. Inzwischen könnte er sich dafür selber in den Hintern treten, wenn er dort hinkommen würde. Es passte ihm gar nicht, seine Beute jemand anderem zeigen zu müssen. Aber hatte er eine andere Möglichkeit? Nein, die hatte er bedauerlicherweise irgendwo zwischen Studium und jetzt verloren. Aber gewisse Dinge sollte man einfach nicht verlieren. Man wusste nie, wann man sie als eine bessere Möglichkeit brauchen konnte.

Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, war Johnny noch immer damit beschäftigt, auf einem Bein balancierend, seinen anderen Fuß um 180° zu drehen, um sich selber zu treten. Doch als ihn nur noch wenige Zentimeter von seinem werten Hinterteil trennten, hielt der Zug und ein Lawine von Koffern und Taschen ging über ihm nieder und schwemmte ihn aus dem Zug. Draußen angekommen, rappelte er sich schnell auf, bevor er von einer aufgebrachten Menschenmenge, die aus dem Zug stürmte, wie eine Herde wild gewordener Elefanten niedergetrampelt werden konnte. Er sprang beiseite und ließ die Menschen, die unter der weit verbreiteten und höchst ansteckenden Seuche Tourismus litten, vorbei. Plötzlich wurde sein linker Arm nach unten gezerrt und der Rest folgte automatisch. Er wunderte sich, was der Grund für die plötzlich recht einseitige Schwerkraft war und blickte in ein bärtiges Gesicht, das sich im Augenblick auf Augenhöhe, ansonsten eher in Hüfthöhe, befand.

„Du sein Johnny Smith?“, quiekte eine ziemlich hohe Stimme, die gar nicht mit dem Gesicht, zu dem sie gehörte, zusammenpassen wollte.

„Ähm. Ich denke doch“, antwortete er verdutzt. Wer war dieser Zwerg?

„Du seien Mann, der Museum geklaut. Haben du Museum auch halbe Stunde zu spät geklaut?“ Endlich ließ der Mann ihn los und Johnny richtete sich wieder auf, was ihm sein Rückrad knirschend dankte. Er schaute den Giftzwerg verdattert an: „Naja. Ich...“

„Sein ruhig und folgen!“

Er wackelte durch die Menschenmasse davon und Johnny starrte ihm entsetzt hinterher. War etwa dieses in Bettlacken gewickelte Etwas der Gelehrte, der für ihn übersetzten sollte? Ja, er war es.

Stunden später saß Johnny noch immer in dessen verstaubtem Wohnzimmer, eine Tasse muffig schmeckenden Tee in der Hand. Wie lange konnte es denn schon dauern, ein paar dämliche Schriftzeichen zu übersetzen? Anscheinend sehr lange. Unschlüssig warf er einen Blick auf die Uhr. Er stellte den Tee auf den Tisch zurück und erhob sich. Er würde diesem lahmen Gelehrten jetzt Beine machen.

Er schritt durch den kleinen düsteren Raum, doch gerade, als er in das nächste Zimmer wollte, stieß etwas Kleines gegen seine Beine. Es war der Gelehrte.

„Na endlich“, entfuhr es Johnny, doch er bereute es sofort.

„Da ist man hilfsbereit und hilft einem Dieb und was bekommt man als Dank? Nichts als Worte des Missfallens.“ Er verzog das bärtige Gesicht.

„Und was ist jetzt?“

„Ist ja gut…ist ja gut. Hier steht alles drauf.“ Er reichte ihm einen vollgekritzelten Zettel. Johnny starrte auf den Zettel. Bei dem Gekritzel brauchte er ja noch einen Übersetzer. „Ähm, was steht da?“

Der Gelehrte schaute ihn beleidigt an und schnappte sich den Zettel. „Ist doch klar. Da steht: Der du den Vater suchst, wisse: Er sucht, was du findest. Dass du ihn von seinem Fluch entbindest. Gegen Osten du dann gehst, bis du dann in der Wüste stehst. Füge das Verlorene in das Leere zur Mittzeit ein, dann weckst du sein Gebein. Sogleich öffnet sich das verborgene Tor und der Vater tritt hervor.“

Gejagt, erfolgreich, verarschtWhere stories live. Discover now