Rabenschwarze Tage - Noahs Sicht

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,,Guten Morgen, mein Schatz

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,,Guten Morgen, mein Schatz. Zeit zum Aufwachen'', höre ich meine Ma im Zimmer unseres Nesthäkchens.

Ich stehe in der Küche und bereite uns allen Pfannkuchen zum Frühstück zu. Der erste brutzelt bereits in der Pfanne und ist genauso, wie ich ihn haben will. Er ist Goldbraun, und weder zu dünn noch zu dick.

,,Antonia, komm schon. Die Sonne scheint. Mach deine Äuglein auf.''

Da möchte wohl jemand noch gar nicht in den Tag starten, denke ich grinsend. Ich liebe mein kleines Schwesterlein über alles. Antonia ist unglaublich süß mit ihren großen blauen Kulleraugen, ihren blonden Locken und ihrer kleinen Stupsnase. Ihr helles Lachen ist unverkennbar. Wenn ich es höre, weiß ich sofort, dass es ihr gehört. Ich hätte es nicht geglaubt, doch tatsächlich ist es schön, ihr großer Bruder sein zu dürfen. Sie ist noch ein Baby, doch ich möchte sie jetzt schon, so gut ich kann, beschützen und für sie da sein.

,,Antonia, hörst du mich denn nicht?!''

Die Stimme meiner Mutter klingt irgendwie besorgt. Ich schalte den Herd aus, um nachzusehen, was los ist. Als ich das Zimmer betrete, sehe ich, wie meine Ma Antonia einen leichten Klaps verpasst und sie dann schüttelt, weil sie nicht reagiert.

,,Antonia!!!! Antonia!!!'', schreit sie in großer Angst.

In meinem Schockzustand greife auch ich ängstlich nach Antonia und stelle erschreckt fest, dass sich ihr kleiner Körper kalt und steif anfühlt. Ihre Augen sind weiterhin geschlossen und ihr Gesichtchen hat eine viel zu bleiche Farbe. Ich fühle mich genauso wie meine Mutter, absolut hilflos. Ich sehe meine Ma an, wir beide können diese Situation nicht begreifen. Mit lauter Stimme rufen wir nach meinem Dad, der sofort zu uns geeilt kommt.

,,Wir müssen schnell einen Arzt rufen!'', sagt mein Vater, der als erster von uns wieder zu sich findet.

Er rennt weg, vermutlich wählt er den Notruf. Meine Ma ist in Tränen ausgebrochen und schreit immer und immer wieder den Namen meiner Schwester. Wortlos nehme ich sie in den Arm und hoffe inständig, dass es noch nicht zu spät ist, dass Antonia gerettet werden kann und aufwacht. Für mich kann es keine Welt geben, in der ich nicht ihr großer Bruder bin.

Es ist ein Tag wie jeder andere. Nur hier, in der Wohnung von Familie Baumgartner, scheint die Zeit für einen Moment stillzustehen. Ein Krankenwagen trifft bei ihnen ein, nur um die traurige Botschaft zu übermitteln, dass ihr Nesthäkchen im Schlaf verstorben ist.

𝐃𝐮 𝐛𝐢𝐬𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐢𝐧! ✔️Where stories live. Discover now