Kapitel 3

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,,Muss ich mir deshalb Sorgen machen?", wollte ich von der jungen Frau wissen.
Immerhin hatte der Alpha ja anscheinend untersagt, dass ich mit der Person Kontakt haben sollte. Dazu kam noch, daß ich selber ja nicht mal wusste ob ein Kontakt überhaupt gut wäre. Ich hatte einfach keine Ahnung was das ganze Thema Werwölfe anging. Selbst von der Gefährten Sache wusste ich nur, dass Werwölfe auf der Welt wohl eine Person hatten, die angeblich perfekt zu ihnen passte, der oder die Gefährtin. Das ich selbst eine solche Gefährtin sein sollte schien mir außerdem auch ziemlich verrückt.
Was sollte schon an mir besonders sein, dass ich die Partnerin eines Werwolfs sein könnte?
,,Wegen dem Wolf? Keine Sorge, er wird sich mehr als Bewusst sein, dass du für eine Beziehung noch zu jung bist. Es würde wahrscheinlich die nächsten Jahre auf Freundschaftlichet Basis laufen."
,,Und wegen dem Alpha?"
,,Wegen seiner Weisung? Mach dir da keine Sorgen. Wenn überhaupt bekommt der Wolf dann Ärger. Aber niemand kann sich gegen die Gefährtenbindung wehren und das versteht wohl jeder Werwolf mit einem Gefährten. Es gibt eigentlich nicht schlimmeres, als eine längerer Trennung."

Die Tür des Hauses wurde aufgeschlagen. Ein Mann, wahrscheinlich wohl Jonnas Gefährte gefolgt von drei Personen in etwa meinem Alter, kamen herein.
,,Oh schön, dass ihr wieder zuhause seid. Ich möchte euch jemanden vorstellen.", sagte sie erfreut.
Doch die Blicke der anderen vier Personen drückten keineswegs eine auch nur annähernde Freude aus.
Gerade Jonnas Gefährte und ihre Tochter schienen mich mit Blicken zu erdolchen. Den beiden noch anwesende Jungen schien das wohl egal zu sein und wirkten eher gelangweilt.
,,Das ist Enya. Sie hat hier im Rudel einen Gefährten und wird aufgrund ihres Alters erstmal bei uns Leben."
,,Aber Mama, ich will mein Zimmer nicht teilen!", rief das Mädchen.
,,Ach Lea, ich weiß du magst dein Zimmer allein sehr gerne. Aber John und Mark teilen sich auch eins und irgendwo muss sie ja schlafen."
Das Mädchen knurrte nur und warf mir einen giftigen Blick zu. Danach wandte sie sich ab und ging. Die beiden Jungen verschwanden daraufhin auch recht schnell.
Nur der Mann blieb stehen.
Die Frau seuftzte kurz.
,,Naja, da hast du dann schon mal Lea kennen gelernt. Ihr werdet schon warm miteinander werden. Das übrigens vor dir ist mein Gefährte Boris.", sagte sie und lächelte den Mann an.
Dieser sah kurz seine Frau liebevoll an, bevor er mich jedoch wieder mit Blicken erdolchte.
Das konnte hier also lustig werden.
Bis auf Jonna konnte mich hier anscheind niemand ausstehen. Lea und dieser Boris schienen mich sogar zu hassen.
Wenn es mich nicht gerade so sehr betreffen würde, wäre das sicherlich ein interessantes Verhalten gewesen um es zu beobachten.
Doch da ich hier anscheinend leben sollte, war das wirklich unpraktisch. Am besten war es also ich würd mich von diesen soweit wie möglich fernhalten.
,,MAMA!", rief wohl Lea aus einem anderen Raum.
Entschuldigend sah sie mich an und ging zu ihr.
Ich schnappte mir mein Besteck und fing möglichst ruhig an zu essen.
Denn das Jonnas Mann noch vor mir stand, war mir sehr wohl bewusst.
,,Du kleine Göre hörst mir jetzt mal genau zu. Du bist einzig und allein auf Anweisung des Alphas hier. Baust du Mist, fliegst du hier raus und nervst du uns zu sehr machen wir dir hier das Leben zur Hölle. Du verlässt morgens für die Schule das Haus und kommst nicht vor dem Sonnenuntergang wieder, mir egal was du treibst. Auch wirst du dich nicht mit meinen Kindern anfreunden. Bis auf das allernötigste wechselst du kein Wort mit ihnen. Hast du das Verstanden?"
Ohne von meinem Essen hochzubliecken nickte ich. Es war ja auch ziemlich deutlich ausgedrückt was er wollte. 

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt