Kapitel Eins.

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Sie fährt nervös durch ihre grünen Haare. Wozu lebt sie in einer Modernen technisch hochintelligenten Gesellschaft, wenn diese Menschen sich im Straßenverkehr nicht benehmen können? Warum hat ihre Welt die Technologie um intelligente Roboter zu erschaffen, aber man diese nicht Autofahren lässt? Und warum fährt Clelia nicht mit der Metro oder der Straßenbahn, sondern mit Auto, mit dem sie fast um die Hälfte länger braucht um von A nach B zu gelangen.

Aber Sie liebt ihr kleines hellblaues Cabrio über alles, vor allem im Sommer. Wenn der Wind durch ihre Haare fährt und sie belebt, sie von den Sorgen der Welt und des Universums ablenkt. Sie die wenig befahrenen Landstraßen unsicher macht und hofft das ihr niemand entgegen kommt, weil die Straße nur aus Serpentinen besteht und sie einfach viel zu schnell in die Kurven fährt. Und so ein Unfall würde nicht gut ausgehen und das weiß sie.

Die Autos vor ihr bewegen sich endlich weiter. Sie drückt leicht auf das Gas und fährt durch die Stadt, deren Alleen aus verglasten Wolkenkratzern bestehen. Vor einigen Jahren war diese Stadt nichts weiter als ein kleines Kaff, niemand hat sich für dieses Stück Land interessiert. Es gab zu dieser Zeit auch nur einige kleine Geschäfte, einige Wohnhäuser und sonst nichts. Rund um die kleine Stadt war brachliegendes Ackerland, das jetzt zubetoniert worden ist um die Konsum gierige Gesellschaft bei Laune zu halten.

Sie tritt wieder auf die Bremse. Schon wieder steht sie vor einer roten Ampel. Sie ergreift die Chance und nimmt ihren roten Lippenstift aus einem Fach und lässt ihn über ihre Lippen gleiten. Die Farbe verteilt sich leicht auf den noch roten Lippen. Sie wirft das Kosmetikstück zurück auf seinen Platz und macht einen prüfenden Blick in den Rückspiegel. Ihre Lippen sind schön rot, auch der Rest des Gesichtsmakeup sitzt noch als hätte sie es erst jetzt aufgetragen, obwohl Sie ist aber schon seit Stunden auf den Beinen ist.

Sie musste heute um Fünf Uhr aufstehen um mit einigen Soldaten ihres Vaters die nächsten Schritte zu besprechen. Diese Besprechung dauerte fast zwei Stunden und dann sind alle ihrer Wege gegangen. Danach musste sie noch etwas erledigen und jetzt sitzt sie in ihrem kleinen Blauen Käfer und fährt nachhause in ihre Wohnung.

Clelia setzt sich ihre Sonnenbrille auf. Obwohl links und rechts neben ihr Betonbauten sind, blenden die Glasfassaden ihre grünen Augen. Die schwarze Sonnenbrille mit den gespiegelten Gläsern sitzt auf ihrer gepuderten Nase. Sie bewegt sich noch immer mit Schrittgeschwindigkeit fort. 

Würde ihr Vater jetzt an ihrer Stelle sein würde er einfach das Gaspedal durchtreten und fahren, ohne Rücksicht auf Verluste oder Menschenleben. Aber sie ist nicht er. Clelia hält sich an die Straßenverkehrsordnung und fährt so langsam wie eine Schildkröte hinter einem schwarzen Bentley her, der sicherlich mehr auf dem Kasten hätte, würde der Verkehr nicht so stocken.

 Ihr reicht es. Sie biegt in eine kleine Seitengasse ab, weg von der Hauptstraße mit ihrem Schildkröten ähnlichem Verkehr. Sie kommt auf eine weniger befahrene Fahrbahn und gibt Gas. Wenige Minuten später kommt sie bei ihrem Wohnhaus an. Ein modernes Haus mit einer weißen Fassade und vielen Glaselementen. Sie parkt ihren Wagen auf ihrem Privatparkplatz und stellt den Motor ab. Nimmt sich ihre Tasche vom Beifahrersitz und steigt aus. Sie klappert mit ihren Stöckelschuhen zum Eingang, welcher sogleich geöffnet wird. Norman, ein Roboter mit menschlichen Gesichtszügen steht vor ihr und lächelt sie kühl an. Sie schenkt ihm keine Beachtung geht gleich zum Pult, wo Norman, ein weiterer Roboter vor ihr steht.

„Buongiorno Norman. Hast du Post für mich?" Sie lächelt ihn an, wohlwissend, dass seine Prozessoren das nicht verstehen. Er sieht aus wie ein Mensch, wie jeder andere auch, aber besteht nur aus Metall und komplizierten Verdrahtungen. Er dreht sich um und sucht die Post durch, er trägt einen schwarzen Anzug, genauso wie Norman der bei der Tür steht und die  ein- und austretenden Personen begrüßt und anlächelt.

„Tut mir leid Signoria Clelia. Heute ist keine Post für Sie angekommen." Die Stimme von Norman ist sehr maskulin, genauso wie die von anderen Tausend Normans seiner Ausgabe. Er verzieht seinen Mund zu einem Lächeln.

Clelia wendet sich ab und geht zum Fahrstuhl. Der Fahrstuhl reagiert sofort auf ihre Anwesenheit, denn seine Türen gleiten sofort auf. Sie drückt den Knopf und der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung. Sie ist immer wieder überrascht wie menschlich diese Dinger auf sie wirken. Sie bewegen sich wie Menschen, sehen aus wie sie, die neuersten Modelle sprechen sogar schon wie sie. Nicht mehr so Wissenschaftlich und ohne jegliche Emotion wie die vor ihnen.

Die Tür gleitet lautlos auf und sie steht in einem Gang. Weiße Wände und ein schwarzer Marmorboden. Sie geht zum Ende des Ganges und legt ihren Finger auf den Scanner. Die Tür wird aufgesperrt, ohne dass sie einen Schlüssel heraus kramen muss. Sie geht in ihr Vorzimmer und stellt die Tasche auf einen kleinen Tisch. Sie fischt ihr Handy heraus und schreibt schnell eine Textnachricht.

Sie geht direkt in  ihr Wohnzimmer, das sich direkt vor ihr befindet. Es befinden sich eine bequeme Couch, ein großer Fernseher und auf der anderen Seite des Raumes befindet sich eine Essecke. Die Terrasse erstreckt sich vor ihr, hinter der Glasfront. Das Poolwasser macht beruhigende Geräusche und sie sieht wie sich ihr Sonnenschirm im Wind hin und her bewegt. Sie biegt links um die Ecke und geht in ihr Schlafzimmer. Ein Kingsize Bett mit grünem Bettbezug steht mitten im Raum und nimmt diesen völlig ein. Rechts neben dem Bett ist eine Tür in der man in ihren begehbaren Kleiderschrank kommt, gegenüber ist die Tür die in ihr Badezimmer führt. Sie wirft ihr Handy auf das Bett und legt sich darauf und zerwühlt das frisch gemachte Bett. Ihr Handy gibt einen Ton von sich. Sie nimmt es in ihre Hand und tippt mit ihren Finger herum. Der rot lackierte Nagel zeigt auf den erhaltenen Text und sie steht auf.

Die Mafia Prinzessinحيث تعيش القصص. اكتشف الآن