„Es ist alles in bester Ordnung" Mit diesen abschließenden Worten trat ich an ihm vorbei und lief die Treppen herunter, die ich vor zwei Tagen hinauflief, mit dem Gedanken nur ein kurzes Gespräch mit Izàn zu fuhren. Dabei war es der Weg in eine Zukunft, die in keiner Sekunde meines Lebens auch nur ansatzweise geplant war.

Der Tisch wurde im Garten aufgestellt. Die Sonne war bereits untergegangen. Die Tür des Balkons wurde für mich geöffnet, nachdem meine Augen einen Tisch entdeckte, welcher keine einzige kahle Stelle zeigte. Gazpacho, Salmorejo, Fabada, Gambas al Ajillo, Jamón Ibérico - alles was das spanische Herz begehrt.

Gerade wurde die traditionelle kalte Suppe Gazpacho, welche meist auf andalusische Art zubereitet wird, von den jüngeren Mädchen in Serviceuniform, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, auf den Tellern der Gäste verteilt. Andalusien könnte auch ein Ort sein, in dem ich diese elendigen Gesichter vergessend mein Leben in zufrieden stellendem und selbst ausgesuchtem Alleinsein genießen werde.

Die Gäste sahen zu mir. Am Tisch saßen ungefähr zwanzig Menschen, von denen ich nur einige erkannte.

Es waren nur noch vier Plätze frei. Ich erkannte Candelas Gesicht, welches mich musterte, als ob sie mir beweisen wollte, dass sie mir niemals im Leben verzeihen würde, was ich ihr angetan hätte. Wie könnte ich ihr am Besten zu verstehen geben, dass sie sich nicht die Mühe zu machen braucht, weil mir nichts daran liegt, ob die Schwester meines Erzfeindes mich leiden kann oder nicht?

Zudem saßen am Tisch ihr Onkel Adnan, sein junger Sohn und seine rothaarige Frau, vermutete ich. Meine Augen erkannten außerdem Bené und zwei weitere Gesichter, die ich durch meine Recherche gefunden hatte. Diese zwei Männer waren an einem Raubüberfall der Belluccis beteiligt, das hatte ich vermutet. Dass ich sie nun hier sitzen saß, bewies es.

Niemand von ihnen kannte mich als Komissarin Ivana. Nur als die neue Verlobte von Bené.

Izàn war noch nicht anwesend. Der Platz neben Bené war frei, weshalb ich meine Würde wegpackte und zu ihm lief. „Schön siehst du-"

Benés restliche Worte wurden von meinem Kopf überhaupt nicht mehr aufgenommen, denn ich hatte meinen Kopf nach vorne gerichtet und die Gesichter der gegenübersitzenden Menschen gesehen.

Das war es also.

Das gefährlichste Paar des letzten Jahrhunderts.
Das die meisten Schlagzeilen einnehmende Duo.
Der Teufel und sein Engel.
Die Liebenden, die ihren Sonnenschein verloren, weil sie in die gefährlichste Welt hinein geboren wurde, die nicht für eine Seele bestimmt war.

Milana und Nael Yurek.

Tief sitzende Menschenkenntnis und ein sehr aufmerksames Gespür für dunkle Seiten sahen durch ihre Augen zu mir.

Es gab keinen Menschen auf dieser Welt, welcher mich herausfordern konnte. Außer Izàn.

Und nun zählte ich auch Milana Yurek dazu.

Während ihr Mann seinen Blick von mir abwandte und Candela fragte, wann sein Enkel auftauchte, neigte Milana den Kopf leicht schief.

Kleine Falten zierten ihr schönes Gesicht.

Wusste sie es? Ich betete dass sie es wusste und Izàn drauf ansprach. Sie musste einen Verstand haben. Einen so gut funktionierenden Verstand, dass sie sich für mich einsetzte.

Oh, Gott. Die Frau hat sich in ihren gottverdammten Entführer verliebt. Was erwartete ich? Ich hoffte auf eine Frau, die mit einem Mann zusammen kam, der tötete, folterte, köpfte.

„Wie ist dein Name?"

Ihre Stimme war kühl, doch es schüchterte mich nicht ein.

„Ivana" Candela sprach für mich. „Oder doch nicht? Vielleicht wieder Florencia? Für welchen entscheidest du dich heute?"

Ihre Großmutter sah zu ihr. „Sie kann für sich selbst reden, Candela" Candela verstummte augenblicklich und schüttelte nur leicht den Kopf. „Sì, abuelita", murmelte sie.

„Ivana, ja?" Ich nickte und brach den Augenkontakt keine Sekunde ab. Und dann zerbrach Izàn diese absurde Situation in dem er einen von den freien drei Stühlen zurück zog und sich an den Königsplatz ganz vorne saß. Rechts und Links von ihm waren die Plätze frei.

Im Nachhinein erfuhr ich, dass diese zwei Plätze aus einem ganz bestimmten Grund immer frei blieben.
Er sah mich nicht einmal an.
„Guten Appetit", sprach plötzlich Nael, der Großvater und gleichzeitige Oberhaupt der Runde, und mit einem Mal begannen alle zu Essen.

Klirrende Gläser, Besteck, Gelächter, Flüstern hinter vorgehaltener Hand.

Das war seine Familie.
Die Belluccis und Yureks.

Kinder rannten um den Tisch herum, ihre Tanten strichen ihnen durch die Haare, ihr Idol Izàn kniff ihnen in die Wange, doch bevor ich ein Lächeln in seinem Gesicht erkennen konnte, sah er schon wieder ernst zu seinem Gesprächspartner, welcher meistens Candela, Adnan oder Milana war.

Es war laut, energetisch- mit einer Menge an Gestik. Der Wind des Landes schlängelte sich warm über den Tisch, während dampfenden Gerichte ihre Düfte in die Luft steigen ließen. Im Hintergrund lief spanische Musik, wie ich es aus den kleinen Geschäften aus den warmen Gassen Cancùns kannte.

„Bené, wartest du auf den dritten Weltkrieg oder wann willst du uns deine Sitznachbarin vorstellen?", fragte ein Mann, den ich nicht kannte und der eher am Ende des Tisches saß. Bené lachte verlegen auf. „Tut mir leid. Ich dachte, Izàn hatte sie sich gestern schon vorgestellt"

Wieso hätte er das tun sollen, wenn du doch der Mann bist mit dem ich verlobt bin?, wollte ich ihn fragen. „Das ist Ivana, meine Verlobte. Einladungen wurden noch nicht verschickt" Er zwinkerte charmant in die Runde und plötzlich lachten alle heiter auf und nickten mir begrüßend zu.

Als ob sie mich erst jetzt wahrgenommen hätten. Meine Augen fielen auf Izàn, der mich nicht ansah, sondern sein Gericht weiter aß. Mistkerl.
Mein Blick fiel vor mich. Auf Milana, die mich aufmerksam musterte. Ich lächelte nicht. Nein. Und auch wenn ich wusste, dass ich sie deshalb zu meinem Feind machen könnte, war es mir gleichgültig.

Ein Feind mehr oder weniger würde nichts ausmachen. Auch wenn sie als die stärkste weibliche Persönlichkeit im ganzen Mafiageschäft zählte.
Es gab Geschichten, Beschreibungen über sie-die nahmen sich hunderte von Menschen als Vorbild.

Aber nicht ich.

Mir wurde schlecht von all dem. Von den Menschen, die alle so glücklich wirkten, dieser ganzen Familie, diese Situation, diese schöne heimische Atmosphäre, für dich mich aber nicht selbst entschieden habe.

„Entschuldige mich, mir geht's nicht gut. Ich ruhe mich aus" Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, erhob ich mich und verließ den Raum.

Ich öffnete die Tür ‚meines' Zimmers in der ersten Etage und hörte im selben Moment jemand die erste Stufe der Treppen betrat.

Wer folgte mir?















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merkt ihr wie anders ivana im gegensatz zu penelope und milana ist? penelope & milana hatten bisschen die selbe energie, aber ivana ähnelte ihnen in so vielen punkten gar nicht -

deshalb mögen viele von euch sie nicht, aber es ist mal was neues einen menschen zu haben der nicht eine SOOOO reine seele hat

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