Kapitel 20

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Es war Donnerstagmorgen und in drei Tagen war Silvester. Marc und ich hatten noch zwei Nächte. Neben mir hörte ich ein Gähnen. Ich war schon wach, doch hatte keine Lust meine Augen zu öffnen. Ich war immer noch erschöpft und um ehrlich zu sein auch etwas wund. Beim Gedanken an die letzte Nacht zog sich mein Mund zu einem Lächeln. Langsam öffnete ich die Augen. Ich wurde vom viel zu grellen Sonnenlicht geblendet. Ich schaute mich um, als ich Marc dann am anderen Ende des Bettes entdeckte. Ich bewunderte seinen schönen, mir zugewandten, Rücken. Man könnte meinen, er hätte meinen Blick gespürt, da er sich in dem Moment nach mir wendete. Er sah noch verschlafen aus und fuhr sich über das Gesicht. Dann brachte er endlich ein "Morgen" raus, was eher gemurmelt war. Sein Stimme war kratzig und er musste sich räuspern. Er fuhr sich erneut mit beiden Händen übers Gesicht und durchs Haar, als würde ihn die Geste wacher rütteln.

"Erstmal Kaffee.", murmelte er und erhob sich. Er hatte schon eine dunkelblaue Boxershorts an und lief zur Tür, ohne sich einmal umzudrehen. Ich war zwar auch kein Morgenmensch, doch ein Blick auf die Uhr auf seinem Nachttisch verriet mir, dass wir schon Mittag hatten. Ich beschloss ersteinmal in die Dusche zu steigen, immerhin war ich schon nackt. Beziehungsweise immer noch. Im Bad musterte ich mich im Spiegel. Augenringe hatte ich keine, doch ich sah trotzdem erschöpft aus. Aber irgendwie auch glücklich. Immerhin konnte ich neben Marc einschlafen und auch neben ihm aufwachen. Mehr hatte ich mir nie gewünscht. Oder? Ich verwarf den Gedanken mit einem Kopfschütteln. "Mach jetzt bloß nicht den Moment kaputt!", warnte ich mich selbst. Ich stieg in die Dusche. Sie war edel und sehr groß. Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und ich genoss die Wärme. Ich sah mich nach Shampoo und Lotion um und fand Marcs. Ich rieb mich ein und sein Duft stieg mir in die Nase. Allein davon bekam ich Herzrasen. Sobald ich fertig war und die Haare abgetrocknet und geföhnt hatte, lief ich nur in einem Handtuch bekleidet zurück ins Schlafzimmer. Ihm würde doch sicher nichts ausmachen, wenn ich mir erneut einen Pulli stibitzte? Ich entschied mich für einen weißen mit hellgrauen Streifen, die vertikal gingen. Darunter eine graue Panties. So lief ich runter. Ich hatte mir den Pullover absichtlich ausgesucht, da er ihn vor nicht langer Zeit in der Schule trug. In der Küche angekommen duftete es mal wieder hervorragend und ich musste zugeben, bekocht zu werden war mehr als angenehm. Marc hatte sich zwischenzeitlich auch umgezogen. Er trug ein dunkelblaues Hemd und hatte die Ärmel hochgekrempelt. Es sah verdammt sexy aus. Seine Bartstoppel waren auch schon etwas länger, was mir gefiel. Für die Schule rasierte er sich immer. Der Bart betonte seine Lippen. Er hatte bemerkt, dass ich ihn anstarrte und verzog den Mund zu einem überheblichen Grinsen.

"Auch schon wach Frau Schumann?", grinste er.

"Selbstverständlich Herr Dumond.", erwiderte ich höflich.

"Haben Sie Appetit, Frau Schumann?" Wie lange wollte er das noch machen?

"Bei diesem vorzüglichen Duft, kann einen nur das verköstigen zufrieden stellen.", ich benutzte meine elegantesten Adel-Stimme und entlockte ihm ein leises Lachen.

"Dies erfreut mich sehr. So mag es sein. Bitte, begeben Sie sich zu Tisch.", er versuchte meine Stimme zu kopieren, was mich noch mehr zum Lachen brachte. Mit einer eleganten Armbewegung deutete er auf den bereits gedeckten Tisch. Marc trat sogar zu mir und schob mir den Stuhl hin.

"My Lady.", er machte eine Verbeugung.

"Vielen Dank, der Herr.",  ich nickte.

Grinsend platzierte er Pfannkuchen auf unseren Tellern. Es machte Spaß mit ihm herumzualbern.

"Guten Appetit.", provokant Lächelte er mich an und fuhr sich über den Stoppelbart. Er wusste nicht, wie sehr ich auf Bärte stand. Sie waren so männlich und ich liebte das kratzige Gefühl auf meiner Haut.

Verlangen nach ihmTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon