Kap.5: Osamu Dazai

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,,Ist was, Dazai-san?" , fragte mich Atsushi, als ich an der Kreuzung zum Wohnheim stehen blieb und in meinen Taschen suchte.
,,Ich habe meinen Wohnungsschlüssel im Büro liegen lassen. Aber geht ihr nur schon mal."
,,Achso, dann bis Morgen und vielen Dank für deine Hilfe!"
Er und Kyouka verbeugten sich.
,,Habt eine gute Nacht ihr zwei." ,meinte ich und ging Richtung Detektei.

Vor der Tür zückte ich den Büroschlüssel, doch als ich die Klinke runter drückte, ließ sich die Tür öffnen. Ist etwa um diese Zeit noch jemand hier? Oder vielleicht ein Einbruch?

Ich drückte die Tür vorsichtig auf und entdeckte eine junge Frau auf meinem Platz. Ich kam auf sie zu und schaute sie mir vom nahen an. Sie schlief. Aber nicht nur das ließ sich feststellen. Sie sieht ziemlich fertig aus.
Ich beugte mich zu ihr runter und legte vorsichtig meine Hand auf ihre Stirn, wodurch sich meine Vermutung bewahrheitete. Sie hat Fieber.

Aufeinmal legte sie ihre Hand auf meine und öffnete schließlich die Augen. Sie fiel fast aus dem Stuhl vor Schreck.
,,Sie haben Fieber." ,erläuterte ich ihr, um meine Hand auf ihr zu rechtfertigen.
,,Kann ich Ihnen irgenwie helfen? Wer sind Sie eigentlich?"
,,Ma-yumi! Ichiko." , entgegnete sie hektisch.
,,Mayumi also, was für ein schöner Name. Passend für eine schöne Frau..." , schmeichelte ich ihr durch alte Angewohnheiten.
,,Ich bin Dazai. Dazai Osamu."

Als ich das sagte, sprang sie mit funkelnden Augen aus dem Stuhl und war wie ausgewechselt.
,,DAZAI?!"
Sogar eine Träne lief aus ihrem Auge.
,,Wow also, dass sich eine Frau so sehr freut mich zu sehen, ist echt was neues, ich fühl mich geschmeichelt. Kennen wir uns woher?...
Hallo?"
,,Äh was nein, nicht wirklich. Der Chef hat dich mit meinem Fall beauftragt. Ein guter Freund von mir wurde von der Hafenmafia entführt."
,,Verstehe. Haben Sie hier etwa die ganze Zeit auf mich gewartet?"
,,Ja..."
,,Er scheint Ihnen also wirklich sehr viel zu bedeuten. Wir werden uns gleich morgen früh darum kümmern, aber erst mal sollten Sie nach Hause. Sie haben den Schlaf noch dringender nötig als ich."

Ich nahm meinen Wohnungsschlüssel und ging mit ihr aus dem Büro. Nachdem ich abschloss betraten wir den Aufzug. Auf dem Weg musterte ich sie unauffällig von der Seite. Sie ist hübsch. Sie wäre auch so eine, mit der es ein Traum wäre Doppelsuizid zu begehen. Aber sie sieht körperlich sehr kaputt und verzweifelt aus. Wegen den Schmerzen oder vielmehr wegen ihrem Freund?

,,Ich versichere Ihnen, ich werde mich gleich Morgen früh darum kümmern. Die Informationen schicken Sie einfach an die Detektei. Also dann, gute Nacht und Besserung!" ,sagte ich draußen vor der Tür.
Ich drehte mich um und ging Richtung Wohnheim.

Das war ja mal ein anstrengender Tag, ich will nur noch in mein warmes Bett...Apropos...
Ich ging keine keine 10 Schritte, bis ich stehen blieb und mich umdrehte. Dort stand sie noch, hatte sich keinen Schritt von der Stelle gerührt und bedeckte ihre Arme mit ihren Händen. Ich musterte sie und kam wieder auf sie zu.

,,Haben Sie denn keine Jacke dabei?"
Sie schüttelte leicht und stumm den Kopf. Sofort zog ich meinen Mantel aus und legte ihn um ihre Schultern.
,,Danke..." , flüsterte sie vor sich hin, doch ich verstand es und lächelte.

Dann machte ich mich wieder auf den Weg, doch ich schaffte es höchstens so weit wie eben, bis mich mein Gewissen wieder zum stehen brachte und ich mich erneut zu ihr umdrehte.
Und immernoch. Sie stand an der selben Stelle. Genauso, nur diesmal im weiten Mantel eingehüllt, was sie fast noch verlorener und hilfloser wirken ließ.
Ich ging noch einmal auf sie zu.

,,Holt Sie hier jemand ab?"
Sie schüttelte wieder stumm den Kopf.
,,Dann werde ich Sie jetzt nach Hause begleiten. Ich möchte sicher sein, dass Sie heil ankommen. Also, wo gehts lang?"
,,Ich...Habe keine Unterkunft. Ich bin von weit hergereist, um die Detektei aufzusuchen."
,,Ach so ist das. Sie können erstmal bei mir schlafen, wenn es Ihnen besser geht, sehen wir weiter."
Sie warf mir einen skeptischen Blick zu.
,,Falls Sie mir misstrauen, kann ich Sie beruhigen. Wie könnte ICH Ihnen als Mitglied der Detektei denn etwas antun? Selbst wenn ich so ein Übeltäter wäre, mein Chef und alle meine Kollegen wissen doch, dass Sie im Büro auf mich gewartet haben. Und sie sehen, dass ich meinen Schlüssel abgeholt und nach Hause gegangen bin, eine Tat wäre viel zu offensichtlich. Würde ich gerne meinen Job verlieren und ins Gefängnis gehen wollen, hätte ich das längst getan. Brauchen Sie noch weitere Argumente, um Sie von mir, dem unschuldigen reinen Engel zu überzeugen? *zwinker zwinker*
,,Ich will nur nicht, dass du-SIE sich Umstände machen, ich schaff das schon, die letzten Tage kam ich auch sehr gut allein zurecht und-"
,,Adadada! Keine Widerworte! Ich lasse Sie hier ganz sicher nicht allein zurück. Na kommen Sie schon."

Our Promise, Dazai x Oc, Bungo Stray Dogs FFWhere stories live. Discover now