Vorbereitungen

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Hedda P.O.V.

"Also wir haben uns beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir unsere Schule sehr gerne beim Wettbewerb vertreten wollen würden. Allerdings möchten wir dafür das Team erweitern. Es wird ein Casting geben, an dem die Schüler teilnehmen können. Des Weiteren brauchen wir die Zusicherung, dass die Schule sämtliche Koste für Kostüme, Musik, Transport etc. übernimmt.", erkläre ich und sehe unsere Lehrer erwartungsvoll an. Sie diskutieren kurz leise miteinander und wenden sich dann wieder uns zu. „Ok, einverstanden. Euch steht die Turnhalle für das Casting und Proben zur Verfügung. Wenn ihr anderweitig etwas braucht, sprecht uns an und wir werden uns um die Umsetzung kümmern. Die Auditions finden in sechs Wochen statt.", stimmt Ms Cunningham zu. Wir nicken verstehend und werden dann entlassen für heute.

Wir haben die Schule für diese Woche überlebt und genießen unseren Samstag. Leah, Kim und ich sitzen an der Organisation für das Casting. Wir haben nicht viel Zeit. Wir haben einen Flyer entworfen und werden diesen dann am Montag überall in der Schule aufhängen. Wir grübeln noch über einen passenden Namen und ein Logo für das Team. Kein Vorschlag überzeugt uns so richtig. Rachel und Emily sitzen auch bei uns und grübeln mit. „Mir fällt nichts mehr ein.", stößt Leah genervt aus und bekommt zustimmendes Gemurmel von uns.

Von draußen ist Gepolter und Gejaule zu hören. „Die Jungs sind zurück von Patrouille.", sagt Emily. Wir gehen nach draußen und ich falle Seth um den Hals. Ich kuschle mich in sein weiches sandfarbenes Fell und kraule ihn hinter dem Ohr. Zufrieden fiept er. Dann gehen die Jungs aber doch wieder in den Wald und kommen kurz darauf auf zwei Beinen wieder. Seth schlingt seine Arme um mich und wir küssen uns liebevoll. „Hey", wispert er sanft und küsst meine Stirn. „Hey", sage ich ebenso leise zurück und lächle ihn glücklich an. Trotz dessen, dass ich relativ groß bin dank das Wolfgens, überragt er mich immer noch um einen halben Kopf. „Wie kommt ihr mit euren Vorbereitungen voran?", fragt Seth dann. „Naja, wir brauchen noch einen Namen und ein Logo. Sonst müssten wir soweit alles haben.", sagt Leah schulterzuckend.

„Tja, wir würden euch ja liebend gerne helfen, aber die Küche und ein Mittagessen wartet auf uns!", sagt Paul grinsend und die Jungs marschieren Richtung Haus. „Nichts da. Keiner bekommt Mittag, bis dieser Flyer nicht fertig ist!", sagt Emily streng. „Aber, aber, aber... Wieso?", die Jungs sehen Emily bettelnd an. Doch sie knickt nicht ein. „Damit ihr auch noch etwas anderes produktives macht, außer den ganzen Tag durch den Wald zu rennen!", sagt sie mit verschränkten Armen. Die Jungs maulen eine ganze Weile rum. Letztlich lenken sie doch ein, weil ohne Emily, keinen Zugang zur Küche und somit auch kein Essen. „Also, ich habe kein Problem damit!", raunt mir Seth ins Ohr und küsst die Stelle dahinter. Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken.

Wir gehen also wieder zurück ins Wohnzimmer und verteilen uns auf den Sofas und Sesseln. „Wir sind Werwölfe, keine Tänzer. Wir beschützen die Menschen vor den dreckigen Blutsaugern. Produktiver geht es doch schon gar nicht mehr.", mault Paul lauthals rum. Ich sehe zu meiner Schwester und wir tauschen wissende Blicke aus. Sie nickt leicht und sagt dann gespielt wütend: „Na gut, dann geh doch wieder in den Wald! Und ich habe mich schon darauf gefreut, Zeit mit dir zu verbringen..." Sie steht auf und rauscht dramatisch in die Küche. „Nein. Schatz! So war das doch gar nicht gemeint!", panisch versucht Paul sich zu rechtfertigen und geht ihr hinterher. Amüsiert beobachte ich das Ganze und kuschle mich an Seth. Nur wenig später kommen Paul und Rachel händchenhaltend wieder in Wohnzimmer. Meine Schwester trägt ein durchaus zufriedenes Grinsen auf den Lippen. Paul setzt sich und Rachel auf seinen Schoß. „Trotzdem sind wir Werwölfe und keine Tänzer.", nuschelt Paul weiter beleidigt vor sich hin. Werwölfe. Keine Tänzer... Werwölfe... Tänzer... „Das ist es! Paul, du bist ein Genie!", sage ich hoch auf begeistert. „Danke! Endlich jemand der es erkennt!", sagt er mit einem selbstzufriedenen, arroganten Grinsen.

„Warum bin ich ein Genie?", kommt es jedoch dann von einem irritierten Paul. Die anderen zucken nur unwissend mit den Schultern. Ich schenke ihnen keine Beachtung. Ich schnappe mir mein Handy und Leahs Handgelenk, ehe ich besagte Wölfin mit mir nach draußen ziehe. Verwirrt stolpert sie mir hinter her. „Verwandle dich!", sage ich aufgeregt zu ihr. Nach kurzem Zögern tut sie, was ich verlangt habe. „Jetzt tu so, als würdest du den Mond anheulen.", befehle ich ihr. Sie sieht mich etwas genervt an, nimmt dann aber die Pose ein. Ich schieße Fotos von ihr von verschiedenen Seiten. Dann gehe ich schnell zurück ins Wohnzimmer und schließe mein Handy an meinen Laptop an. Ich verwandle Leahs Bild in eine Silhouette und füge sie auf dem Flyer ein. Dann ergänze ich noch den Namen. Ich drehe meinen Laptop um, sodass die anderen es lesen können.

"Achtung: Du bist sportlich, steckst voller Energie und besitzt Teamgeist? Dann bist du bei uns genau richtig! Die La Push Werewolves suchen neue Mitglieder, um unsere Schule beim Washington Tanztalentwettbewerb zu vertreten. Du willst ein Teil dieses Teams werden? Hier erfährst du wie am Casting teilnehmen kannst:

Wo? - La Push High School Sporthalle

Wann? - diesen Mittwoch, 15.00 Uhr

Was du brauchst? - Spaß, Originalität und ein wenig Taktgefühl.", liest Embry laut vor. "Du bist genial!", sagen die Mädels begeistert. Ich nicke und drucke den Flyer 100 Mal aus. Es passt perfekt und keiner wird Verdacht schöpfen, welche Bedeutung tatsächlich dahintersteckt. La Push ist schließlich bekannt für seine Legenden und Mythen.

Bepackt mit den Flyern machen wir uns am Montag auf den Weg in die Schule. In den Pausen bringen wir sie überall auf dem Gelände an. "So, jetzt heißt es warten!"

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Überarbeitet am: 22.02.2021

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