„Leonardo"

3

"Das geht dich denke ich nichts an." erwiderte ich ehrlich und freundlich, da ich ihn sicher nicht verärgern wollte. Das war auch nicht meine Absicht, aber es ging ihn nichts an.

Leise fing er an zu lachen, als er das hörte und ich ihn nur ansehen konnte. "Bist du allen euren Gästen so abgeneigt?" hakte er lächelnd nach, was mich selber zu einem lächeln zwang, da es nicht so war.

Ich war eigentlich eine freundliche und offene Person. Nur nicht bei ihnen und vor allem nicht hier bei uns zuhause.

"Ihr seid nicht meine Gäste sondern die meines Vaters." fing ich an zu sprechen, da es so war und ich keinen von ihnen kannte. "Außerdem bin ich euch nicht abgeneigt. Ich kenne euch nicht und will es auch nicht wirklich." erklärte ich ihm weiter, bevor er rau lachte und ich spürte wie schnell mein Herz schlug.

Hatte ich das gerade wirklich gesagt?

"Wärst du jetzt bitte so nett mir aus dem Weg zu gehen?" hakte ich nach, da er mir im Weg stand und ich die Augen in die Richtung schweifen ließ in die er gerade genickt hatte.

"Toll, alles deine Schuld." flüsterte ich leise, bevor er leise auflachte und ich zu ihm hochsah. "Soll ich ihn für dich loswerden?" fragte er mich leise, was mich zu meinem Vater sehen ließ. "Nicht nötig, dass schaff ich ohne dich." sprach ich leise aus, bevor ich meinen Vater breit angrinste.

"Papa." lächelte ich ihn an, als er bei uns beiden stehen blieb und er mich kurz ansah. "Wo willst du schon wieder hin?" wollte er neutral wissen, während mir kalt wurde, so wie er mal wieder mit mir sprach. "In die Küche, wenn das in Ordnung ist." zickte ich an und sah seine Augen die an mir runterfuhren und er die Augenbraue hob. "So?" wollte er wissen und hatte Recht. Wer ging so aufgestylt in die Küche. "Ist das ein Verbrechen?" fragte ich ihn leise und hörte Anastasio leise auflachen was mich zu ihm sehen ließ und er mich lächelnd ansah.

"Ich wollte sowieso gerade zu dir." sprach er meinen Vater dann an, der seine Aufmerksamkeit dann ihm schenkte und ich die beiden kurz anblickte.

Mit seiner Hand gab mir mein Vater zu verstehen, dass ich gehen durfte, weshalb ich dann doch dankend zu Anastasio sah, der mich kurz anlächelte ehe er meinen Vater wieder ansah.

Evet wartete bereits auf mich, als ich es endlich raus geschafft hatte.

"Sorry, mein Vater kam mir dazwischen." entschuldigte ich mich bei ihr und stieg in ihren Wagen ein, denn sie von meinem Vater hatte. "Hab ich mir schon gedacht." erkärte sie mir, als sie losfuhr und ich mich versteckte, damit mich niemand sah. "Dachte du wirst ihn garnicht mehr los." lachte sie leise und riss mich mit, denn davon ging ich auch fast aus.

"Anastasio hat ihn für mich abgelenkt." erklärte ich ihr, als ich meine Zigarette anzündete und das Fenster öffnete, nachdem wir weit genug entfernt waren. "Die sind mir nicht geheur." sprach ich leise aus, bevor ich Evet' schönes Lachen hörte.

"Deine Familie ist auch nicht allen geheuer." lachte sie und riss mich dann mit, weil sie Recht hatte. Es hatten viele Leute Angst vor uns. Die meisten trauten sich nicht mal wirklich uns in die Augen zu sehen. Aber ich verwettete meinen Arsch drauf, dass es ein Witz war, wenn man es mit den fünf verglich. Sogar mein Vater, der sonst nie Angst vor irgendwem hatte, riss sich zusammen bei denen. So wie Anastasio ihn angesprochen hatte, sprach sonst keiner mit ihm.

Nicht mal ich. Nicht nachdem er mich das letzte mal in aller Öffentlichkeit geschlagen hatte, nachdem ich ihm zu frech gewesen war.

Glücklich stieg ich aus dem Wagen, als sie geparkt hatte und wir dann in die Bar gingen, in der man mich zwar kannte, aber die meisten hier so drauf waren, dass es ihnen egal war.

"Übertreib es heute nicht wieder." sprach sie mich mahnend an, als ich mich an einen Tisch mit ihr setzte. "Und wie ich übertreiben werde." lachte ich, als ich den Barkeeper ansah, der mich immer anmachte. Nur war es heute das erste mal, dass ich dran dachte, ihn flachzulegen. Einfach damit ich diesem Irrenhaus, dass ich mein Zuhause nannte, noch ein paar Stunden mehr entfliehen konnte.

"Du siehst unglaublich aus." lächelte er mich an, als er mir meinen Drink brachte und ich mir meinen Joint drehte. Er war zwar nicht wirklich mein Typ, da er mir zu blond war, aber er sah nicht schlecht aus. "Danke du auch." lächelte ich ihn an, bevor er leise lachte und er dann weiter arbeitete, während ich ihm mit meinen Augen folgte.

"Mach das lieber nicht." riet sie mir, als ich auf seinem Schoß saß und er genau wie ich kaum noch was mitbekam. Aber das war mir Recht. Lachend sah ich sie an, bevor ich mich ihm wieder zuwandte und meine Lippen auf seine drückte.

"Du kannst schon mal Heim gehen, wenn du magst. Falls ich morgen zu spät bin, überleg dir eine Ausrede für mich." sprach ich sie an, als ihr ansah, dass sie genug hatte und sie mich kopfschüttelnd, aber dennoch lächelnd ansah. Leicht nickte sie, bevor sie sich zu mir beugte und mir einen Kuss auf die Wange drückte.

"Pass auf dich auf. Bis morgen." sprach sie leise aus, bevor ich nickte und sie dann ging. Eine leere breitete sich in mir aus, als ich ihr hinterher sah  und ich mit dem Kerl alleine zurückblieb.

"Gehen wir zu dir?" fragte ich ihn, ehe er einmal leicht nickte und er mich von sich runterhob und mich vor sich abstellte. "Milan bringt mich doch nicht um, wenn ich dich vögle der?" lachte er und meinte das sicher wie einen Witz. Aber es könnte gut sein, wenn er rausfindet wo ich mich mal wieder rungetrieben hatte.

Mein Gefühl sagte mit, er würde den Schwanz einziehen, wenn er die Wahrheit wüsste, weswegen ich einmal mit ihm lachte, als wäre es nur ein Witz. Als würde meinem Vater ein Menschenleben noch was bedeuten. Als würde er nicht so weit gehen, nur damit er mich bestrafen konnte.

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Die viel zu hellen Sonnenstrahlen, weckten mich am Morgen, was mir nachdem gestrigen Abend gar nicht gut tat.

"Mein Kopf." nuschelte ich leise, als ich die Augen öffnete und ich den Kerl ansah, der neben mir lag. Irgendwie sah er gestern Nacht viel besser aus als heute Morgen. "Wie spät ist es?" fragte ich ihn, als er ebenfalls die Augens aufschlug und seine Augen noch rot waren.

"Fast 13:00 Uhr." sprach er leise aus, was mich die Augen weiten ließ. So spät? Ach du heilige Scheiße.

 „Fuck man." Kam es von mir als ich schnell aufstand und mich anzog und ich froh war mich nicht an den Sex erinnert zu haben, denn der Burner war es scheinbar nicht. „Du gehst schon?" rief er mir hinterher bevor ich die Tür hinter mir einfach zuzog und rauslief auf die Straße.

"Da ist sie doch schon." hörte ich Evet's Stimme, die unsicher klang und sie mir dann in die Arme lief. "Du hast bei mir geschlafen, falls sie fragen." flüsterte sie mir leise zu, ehe sie sich von mir löste und ich einmal kurz in die Runde sah. Dankend sah ich sie an, bevor ich mich dann einfach setzte ohne ein Wort zu sagen.

"In welchen Stock wohnt sie?" fragte mich mein Vater, bevor ich anfing zu lachen, da ich keine Ahnung hatte. Evet hatte mir bisher nie angeboten zu ihr zu fahren. Entweder wir waren bei mir oder eben unterwegs. "Weiß nicht, hab nicht nachgezählt." erwiderte ich und hoffte einfach auf das beste.

Evet schenkte gerade einem von Leo's Brüdern was zum trinken ein bevor sie den Kopf schüttelte und mich dabei ansah. Was soll das denn heißen?

"Sie wohnt in einem Haus und keiner Wohnung." informierte mich mein Vater, der wenig erfreut ausssah und klang. Mein Glück, dass wir scheinbar Gäste dahatten, sonst hätte ich sicher gleich am Boden gelegen.

Leise fing ich an zu lachen, als ich ihn ansah und ich dann zu meinem Teller sah. "Das musst du ja bestens wissen." sprach ich aus und wusste genau wie alle anderen, dass sie was am laufen hatten.

"Mara." sprach Evet mich mit großen Augen an, bevor ich mit den Schultern zuckte und sie dann kaum merklich den Kopf schüttelte und verschwand.

"Wie bitte?" sprach er mich dann selber an, was mich wieder zu ihm sehen ließ und ich ihm die Wut ansah, die er später an mir rauslassen würde. "Jeder weiß, dass ihr Sex habt. Warum macht ihr so ein Ding draus?" sprach ich ehrlich aus, da ich sie nicht verurteilte. Aber ihn. Denn sie hatte vielleicht nicht mal eine Wahl.