17 ‣ ⁿᵃᵗⁱᵒⁿˢ ˡᵉᵃᵍᵘᵉ

Depuis le début
                                    

Meine Augen suchen nach seinen blonden Haaren, die nicht ganz so leicht in der Menge auszumachen sind wie ursprünglich gedacht. Gefühlt ist nach meinem Tor das ganze Stadion aufgesprungen. Kein Wunder. Es fühlt sich an, als hätten wir uns für die letzten fünfzig Minuten endlich belohnen können.

Nach einigen Momenten, die ich auch nutzen kann um nach diesem Tor ein bisschen runterzukommen, sehe ich ein, dass es unmöglich wird, ihn unter all den Leuten ausfindig zu machen. Er wird es trotzdem wissen, davon bin ich überzeugt. Vielleicht macht mein Tor die Tatsache, dass er immer so ein riesiges Verletzungspech haben muss, ja auch irgendwie wieder gut. Wahrscheinlich nicht zu hundert Prozent, dazu ist Marco viel zu sehr der Sportler, der nicht stillsitzen kann. Aber vielleicht tröstet es ihn ein bisschen.


🍂 — MUSIALA X BELLINGHAM

„Schön, dich endlich mal wiederzusehen

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„Schön, dich endlich mal wiederzusehen." Mit einem strahlenden Lächeln schließe ich Jude in eine enge Umarmung. „Haben wir uns nicht erst vor ein paar Wochen gesehen? Vermisst du mich schon so dolle, alter Mann?" Ich bin nur etwa vier Monate älter als er, aber die Bezeichnung von ihm werde ich wohl niemals wieder loswerden. Jude macht sich zwar in diesem Moment über mich lustig, aber an der Art, wie er sich in meinen Armen entspannt und tief durchatmet, merke ich, dass er mich mindestens genauso vermisst hat, wie ich ihn.

„Lass das mit diesem blöden Spitznamen." Comebacks waren noch nie so wirklich mein Ding. Jude sagt immer, dass ich viel zu lieb bin und mich mal wehren muss. „Komm schon, du stehst doch drauf." Ich weiß, dass Jude nur Spaß macht, trotzdem werde ich rot. Hoffentlich bemerkt das keiner der anderen Spieler. Gefühlt liegen immer alle Augen auf uns. Ob nun der BVB gegen die Bayern spielt oder England gegen Deutschland: Uns kann man anscheinend wunderbar miteinander vergleichen.

„Jaja." Ich schüttle auf seine Bemerkung hin nur genervt den Kopf. Vor seinen Teamkollegen der englischen Nationalmannschaft hat Jude irgendwie immer das Bedürfnis, sich wie der letzte Idiot aufzuführen, um zu beweisen, dass.. ja, was genau will er eigentlich beweisen? Dass es ihm nicht an Selbstbewusstsein mangelt? Diese Tatsache erkennt man wohl aus hundert Meter Entfernung. Und ich hatte auch nie das Gefühl, dass er sich unter seinen Kollegen auf jegliche Art und Weise behaupten müsste. Klar, er ist jung. Aber ihnen allen ist bewusst, wie talentiert Jude ist und wie froh sie sein können, dass er mit ihnen in einer Mannschaft spielt.

Manchmal denke ich tatsächlich noch darüber nach, wie es gewesen wäre, hätte ich mich nicht für die deutsche Nationalmannschaft entschieden, sondern weiter für die englische gespielt. Jude und ich zusammen, auf derselben Seite.. wir hätten uns wahrscheinlich unschlagbar gefühlt. Ich vermisse es, das Zimmer im Teamhotel mit ihm zu teilen. Vermisse die gemeinsamen Abende, die wir eigentlich nur mit Lachen verbracht haben. Zwischen uns hat es sich einfach schon immer irgendwie leicht angefühlt. Als müsste ich mir keine Gedanken über irgendwas anderes machen, sondern könnte mich nur auf den Moment konzentrieren und ihn genießen.

„Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken?" murmelt der Jüngere. Irgendwie klingt er dabei selbst ein bisschen nachdenklich. „Nichts wichtiges." antworte ich leicht hin, aber Jude scheint zu merken, dass ich emotional aufgewühlt bin. „Sehen wir uns gleich noch?" fragt er. „Alleine, meine ich."

Jetzt bin ich an der Reihe, eine blöde Anspielung zu machen. Ich lerne schnell, wenn ich das mal so über mich sagen darf. „Wenn du so schlecht auf mich verzichten kannst, mein Schatz." Jude schaut sich nur etwas gehetzt um und nickt dann. Ich bin ganz kurz davor eine bissige Bemerkung in Richtung deine Teamkollegen werden schon nichts merken zu machen, kann mich aber in letzter Sekunde noch davon abhalten.

Keine Ahnung, was auf einmal mit Jude los ist. Aber es hat sich was verändert, von jetzt auf gleich. Jeder weiß, dass wir gut befreundet sind; da ist es normal, auch mal alleine Zeit miteinander zu verbringen. Trotzdem scheint es ihn zu stören, dass man vielleicht mehr in unsere Beziehung reininterpretieren könnte.

Ich will jetzt aber auch nicht so tun, als hätte ich das nicht selber schon gemacht. Es lag einfach irgendwie schon immer auf der Hand.. wir kennen uns schon ewig und haben eine dementsprechend tiefe Bindung zueinander, manchmal habe ich echt das Gefühl, er könne meine Gedanken lesen. Jude ist zuvorkommend und fürsorglich mit gegenüber, zumindest wenn grade keine Leute in der Nähe sind, die er mit seiner Coolness unbedingt beeindrucken möchte. Alles in allem wissen wir einfach, dass wir bei dem jeweils anderen wir selbst sein können. Wir teilen die gleichen Interessen und können zusammen lachen.. also eigentlich erfüllt er alles, was man sich von einem Partner wünschen würde. Oder zumindest vieles davon.

Auf der anderen Seite funktionieren wir beiden auch super auf rein freundschaftlicher Ebene und das möchte ich auf gar keinen Fall kaputt machen, dafür ist Jude mir zu wichtig. Wahrscheinlich ist das zwischen uns auch das einzige, wo ich seine Gedanken nicht erahnen kann. Gerade jetzt wäre also eine Superkraft in die Richtung wirklich praktisch.

Als Jude etwa zwei Stunden später vor meinem Zimmer im Teamhotel auftaucht, bin ich immer noch kein bisschen schlauer aus meinen Gedanken geworden. Wahrscheinlich mache ich mir auch einfach zu viele davon.. früher oder später machen sie einem viel zu viel von dem kaputt, was die eigentliche Realität ist.

In eben diesen Gedanken bin ich mittlerweile dazu übergegangen, Jude meinen Kumpel zu nennen. Ganz bewusst. Damit dieses Gefühl nicht überhand gewinnen kann. Mein ach so toller Kumpel hält sich nur leider so gar nicht an die Spielregeln und hat andere Pläne. Es wäre alles andere als die Wahrheit, würde ich sagen, sein Gestarre wirft mich nicht aus der Bahn. Nur anmerken lassen darf ich mir das natürlich auf gar keinen Fall.

„Ich muss was ausprobieren und du musst mir versprechen, nicht auszurasten und mich auch nicht umzubringen." Die Ernsthaftigkeit in Judes Stimme macht mir zugegebenermaßen Angst. „Okay." stammle ich überfordert. Gerade sitzen wir zusammen auf meinem Bett im Hotelzimmer und ich versuche nicht auszurasten. Oder etwas in simple Gesten rein zu interpretieren, das kann ich nämlich auch super.

Als Jude aber näher an mich heranrückt und meine Gedanken schon wieder Karussell, wird die leise Hoffnung in mir geweckt, es könnte doch alles realer als gedacht gewesen sein. Sein sanfter Atem auf meinem Gesicht bestätigt diese These irgendwie.

Mein Herz springt mir fast aus der Brust, als sich seine Lippen zögerlich auf meine legen und ich muss mich wirklich zurückhalten, nicht laut zu seufzen. Ja, dass hier fühlt sich für meinen Geschmack viel zu real an.

˚ ༘✶ ⋆。🏷 AUTHOR'S NOTE

danke an meine Lieblingsmaus goretzkashavertz für die inspo, was das pairing MARCO X JONAS angeht 🫶🏻 ich war nämlich an dem Tag selber im Stadion und habe deshalb seinen Jubel gar nicht gesehen (maybe weil meine Augen absolut kacke sind)

JUDE und JAMAL ja eh absolut cute, was die schon zusammen erlebt haben.. musste ich einfach auch mal drüber schreiben

𝗗𝗜𝗘 𝗠𝗔𝗡𝗡𝗦𝗖𝗛𝗔𝗙𝗧⁀➷wm 22Où les histoires vivent. Découvrez maintenant