Kapitel 1

14 3 1
                                    

Jasmin

Es ist gerade einmal 4h her als ich meinen Mann mit seiner Arbeitskollegin im Bett erwischte.
Diese geschockten, aber jedoch trotzdem erregten Gesichter spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab.
Schnell probierte ich dieses immer wieder abspielende Geschehnis zu verdrängen und schüttelte dafür leicht meinen Kopf, öffnete meine Augen und sah direkt auf meinen Abteil in der First Class.
Ich befand mich in einem Flugzeug, Kilometer weit entfernt vom Boden und mehrere Kilometer weiter entfernt von dem Geschehnis, welches ich vor 4h miterleben musste.
Es war schrecklich, wenn man denkt man sei glücklich, braucht nichts, nur einander und dann erwischt man seinen Mann mit einer anderen.
Trotz all meinen Versuchen nicht daran zu denken konnte ich nicht anders, als es ständig zu tun.
Mein Mann betrügt mich mit einer Büroschlampe und vor genau drei Jahren versprach er mir noch, dass nur der Tod uns scheiden wird.
Und welches Schwein betrügt einen genau am Hochzeitstag?
Genau in diesem Moment kam die Stewardess und ich bestellte mir ein Glas Champagner.
Danach lehnte ich mich erschöpft in den bequemen Sitz und schloss meine Augen.
Es war ein anstrengender Tag, auch ohne das ich meinen Mann mit seiner Arbeitskollegin erwischt habe.

Flashback(Der Tag des Betruges):

"Guten Morgen Schatz", sagte ich und eilte gestresst durchs Apartment und küsste in sanft auf den Mund.
"Ich habe später eine Überraschung für dich." teilte ich ihm mit und küsste ihn ein weiteres Mal, aber dieses Mal zum Abschied.
Ich stieg in mein Auto und betrachtete mich im Rückspiegel und trug mir meinen hell roten Lieblingslippenstift auf die Lippen und fuhr los.
Am heutigen Tag werde ich in einem Meeting mein neues Buch den Verlag vorstellen und hoffe das sie es raus bringen werden.
Innerlich ging ich immer wieder meinen Vortrag durch, bis ich letzt endlich bei der Arbeit ankam.
Aufgeregt richtete ich mein Haar und trat selbstsicher den großen Hochhaus entgegen.
Es hatte 25 Stockwerke und war grau mit abgedunkleten Fenstern.
Ich stieg in den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf mit der Zahl '07'.
Ich trug eine schwarze skinny Jeans und dazu eine weiße Bluse und weiße Turnschuhe, die ich sobald ich in meinem Büro bin gegen schwarze Pumps austauschen werde.
Der Fahrstuhl stoppte, die Türen öffneten sich und ich stieg aus und ging entspannt ins Büro.
"Guten Morgen, Jasmin!", sagte Emily, meine Arbeitskollegin, beste Freundin und die Person mit der ich ein Büro teile.
"Morgen!", sagte ich und legte meine Tasche auf den Schreibtisch ab und drehte mich zum Schrank und holte meine Pumps aus dem Schrank und zog sie mir an.
"Heute ist dein Meeting, oder?", fragte mich Emily.
Nickend stimmte ich ihr zu, während ich mein Rechner hochfahren ließ.
Vor Aufregung zitterten schon leicht meine Hände
"Heute ist auch euer Hochzeitstag. Ich weiß noch eure Hochzeit damals, also was heißt damals, wohl eher vor drei Jahren. Aber Gratulation!", gratulierte sie mir etwas umständlich.
"Danke.", sagte ich ihr danken und lächelte bis über die Ohren.
"Du liebst ihn immer noch?"
"Ja.", nickte ich verlegen.
Sie kam zu mir und umarmte mich liebevoll.
Es fühlte sich schön an, sie war meine beste Freundin seit der Weiterführenden Schule.
Damals lebten unsere Familien noch in Deutschland, bis sie mit uns nach der zehnten Klasse nach New York zogen.
Emily hatte eine große Schwester und ein eine kleine Schwester, während ich zwei ältere Brüder, eine ältere Schwester und eine kleine Schwester habe.
Mit meinen Schwestern kam ich noch nie wirklich gut klar, weshalb jede Familienfeier zu einem klein Disaster wurde, sogar meine Hochzeit, sie haben so ein drang mein Leben zu zerstören.
Emily löste sich von mir und ging zurück zu ihrem Platz, wo sie weiter Empfehlungen für Bücher schreibt
"Jasmin?!", rief ich eine Person aus dem Flur heraus, bevor sie das Zimmer betrat.
Es war der Chef, der mich auch zum Meeting begleiten wird.
"Sind Sie bereit?", fragte er mich gestresst.
Ich bejahte seine Frage und nahm meine Unterlagen vom Schreibtisch und folgte ihm.
Als wir den Fahrstuhl erreichten drückte er auf die '13' und die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.
Der Chef tippte gestresst auf dem Display seines Handys, was mich nicht beruhigte, eher im Gegenteil es machte mich noch aufgeregter.
Die Aufregung begann mir schon auf den Magen zu schlagen, sodass mir schon fast schlecht wurde.
"BIIIING!"
Der Aufzug blieb stehen, die Türen öffneten sich und wir stiegen aus.
Er betrat das Besprechungszimmer und bat mich vorher vor der Tür zu warten.
Ich hielt wenige Minuten später meinen Vortrag, der 1½h dauerte und die Entscheidung werden sie mir per Post mitteilen.
Nachdem Meeting verschwand der Chef ohne was zu sagen, was mich etwas aufregte, weil ich gerne seine Meinung hören würde.
Als ich fertig mit meiner restlichen Arbeit war fuhr ich nach Hause.
Es war viel Verkehr, aber ich schlug mich durch, als ich endlich vor unserem Haus parkte und mein Geschenk für meinen Mann Jim aus dem Handschuhfach holte zog eine Entspannung über mich.
Alles was ich nach so einem Tag brauche ist mein Mann.
Sobald ich das Haus betrat verabschiedete sich mein gutes entspanntes Gefühl, denn ich blickte auf eine Spur mit Klamotten, die ins Schlafzimmer führte.
Es hätte ja eine romantische und verlockende Geste meines Mannes sein können, jedoch waren da nicht nur seine Klamotten, sondern unbekannte weibliche Kleiding.
Obwohl ich wusste was mich erwartete ging ich weiter in Richtung Schlafzimmer.
Schritt für Schritt, bis ich die Tür öffnete und direkten Blick aufs Bett bekam, wo mein Mann mit einer anderen gerade dabei ist zu schlafen.
Geschockt, wütend und traurig blickte ich aufs Bett, in ihre Gesichter, die mich nun auch wahr nahmen.
Ich sah immer noch geschockt aufs Bett.

Flashback Ende

Ich verbrachte weitere 6h im Flugzeug und war gegen zwei Uhr Nachts beim Frankfurter Flughafen angekommen.

Ich nahm meinen Koffer und checkte aus.
Ich fand ein Hotel namens 'Vital Hotel-Therme&Wellnessresat'.
Von meiner Suit hat man einen direkten Blick auf die Frankfurter Skyline.
Die Suit selbst beträgt 50m² und hat einen getrennten Wohn-und Schlafbereich.
Als ich das Zimmer betrat fiel mir gleich das schöne und wie sich herausstellte bequeme Kingsize Bett ins Auge, wie in der Beschreibung schon erwähnt.
Der Blick auf die Frankfurter Skyline war atemberaubend und ich stelle fest, wie sehr mir Deutschland fehlte.
Die beleuchtete Stadt war im Dunkeln noch viel schöner.
Städte im dunkeln haben mich schon immer inspiriert und lösten etwas entspannendes in mir aus.
Nachdem ich die Aussicht genossen hatte suchte ich auf meinem Handy nach Bars in der Nähe und fand eine nur 1km weiter entfernt.
Ich schnappte mir mein Geld und machte mich auf den Weg.
Es war mitten in der Nacht, in einer Großstadt, weshalb ich vielen betrunkenden, umher taumelten Leuten begegnete.
Hauptsächlich waren es Männer, aber ab und zu auch Frauen, aber es ist sehr gefährlich allein als Frau im Dunkeln durch die Straßen zu laufen, weshalb ich erleichtert war als ich endlich die Bar erreichte.
"Was möchten Sie bestellen?", fragte mich ein Kellner freundlich, als ich mich auf den Barhocker setzte.
"Whiskey pur.", sagte ich erschöpft und lehnte mich an der Theke an.
Nur wenige Sekunden später stellte der Kellner mir mein Glas hin und ich exte es und bestellte mir gleich ein neues.
"Starkes Zeug, für eine junge Frau", murmelte jemand vom letzten Platz der Bar, dessen Gesicht ich nicht wirklich erkennen konnte, weil er im Dunklen saß.
Ich drehte mich nach rechts und schaute in die Dunkelheit.
Langsam trat ein großer Mann, mit braunen lockigen Haar, meeresblauen Augen, gebräunter Haut und einer traumhaft schwarzen Lederjacke ins Licht und zeigte kurz auf mein zweites Glas Whiskey pur.

Für immer wäre eine lange Zeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt