Zurück in Tokio

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~ 🐾 🏐 🐾 ~

Das wird schon! haben sie gesagt...

Verliere die Hoffnung nicht! haben sie gesagt...

Doch wie soll man schon auf solch einfache Worte reagieren, wenn der Grund dafür das einzige in deinem Leben war, was dir wirklich etwas bedeutet hat, dir aus den Händen entglitten ist.
Richtig. Nämlich gar nicht.
Fast schon ganze drei Jahre ist das Singen meine größte Leidenschaft gewesen. Aber nicht nur das hat mich mit der größten Lebensfreude erfüllt. Nein.
Auch das Auftreten auf Bühnen, das glückliche Publikum vor meine Augen. Das Scheinwerferlicht und das Lächeln der Zuschauer, welches durch meine Freude und Hingabe auf der Bühne, immer breiter wurde.
Das alles erfüllte mich mit Energie. Ich wollte nichts anderes mehr in meinem Leben machen.
Ich liebte es, liebe es noch und werde es wohl immer lieben.
Aber dann verriet mich mein eigenes Schicksal. Denn nichts wehrt ewig. Alles Gute hat auch sein Ende und das Ende dieser absolut himmelsnahen Zeit, sollte wohl früher eintreten als mir lieb war. An einem Tag versagte meine Stimme wie auf Knopfdruck. Es schmerzte und Nach einem Arztbesuch stellte sich heraus, dass sich an meinem Stimmbändern Polypen gebildet haben und damit diese sich nicht noch weiter ausdehnen, sollte sie sofort durch eine Operation entfernt werden.
Das allein hätte mich gar nicht gestört. Allerdings ist es so, dass die Wahrscheinlichkeit nach so einer Operation wieder richtig singen zu können oder überhaupt wieder singen zu können sehr gering ist und in den meisten Fällen sieht sie schlecht für den Betroffenen aus.

In dem Moment als ich das erfahren hatte, ist vor mir der Vorhang zu Boden gefallen.
Nie wieder singen zu können.
Als diese Worte an mein Ohr drangen, wollte ich einfach nur aufwachen. Ich wollte, dass das alles nur ein Alptraum sei und dass ich jeden Moment einfach aufwache.
Ich wollte es. Ich wünschte es. Aber wie so oft ist das Schicksal ein mieser Verräter.
Das alles hier war kein Traum, es war real und ich steckte mitten drin. Die Operation verlief zwar gut und ich hatte mich soweit wieder erholt, dass ich normal sprechen konnte. Doch sollte ich größere Belastungen soweit es geht vermeiden. So der gut gemeinte Ratschlag der Ärzte. Wie das Warten auf das Ergebnis einer Diagnose, die über Leben und Tod bestimmte, war es Jetzt für mich. Und es frass mich innerlich fast auf. Die Ungeduld war zu groß und nach und nach fiel ich immer mehr in die Dunkelheit.
Ich wollte mein Leben beenden, immerhin sah ich kein Zukunft mehr vor Augen. Alles war Schwarzweiß. Mein einst so geliebtes Leben war vorbei und ich hatte keine Hoffnung mehr, egal was die andern oder meine Eltern sagten. Für mich war es vorbei.
Ab einen Punkt war es dann meinen Eltern wohl zu viel und sie schickten mich nach Japan zu meinen Großeltern, damit ich nicht ständig an meine vielleicht für immer verlorene Zukunft denken musste. Und, nun ja, nur noch in meinem Zimmer hockte.
In Japan kannte mich niemand als den Juniorstar der USA. Hier wäre ich nur ein normales Oberschulmädchen, welches aussah wie ein amerikanischer Tourist. Ich bin, da mein Vater Japaner ist, zwar Halbjapanerin und konnte auch ohne das es auffallen würde flüssig Japanisch sprechen, jedoch hatte ich das Glück mein gesamtes Aussehen von meiner Mutter geerbt zu haben. Ich sah in keiner Weise so aus, als könnte ich Japanisch. Geschweige denn sah ich so aus, als hätte ich hier mal gelebt oder sei hier sogar geboren worden. Es ist aber wahr, ich bin Japan geboren worden und bin hier bis Ende der Grundschule aufgewachsen.
Und Jetzt bin ich wieder hier.
In Tokio.
Die Stadt meiner Kindheit und blickte in den schon leicht von Sternen bedeckten Abendhimmel. Das rot der Sonne verblasste schon hinter den imposanten Wolkenkratzern, während die grell strahlenden Laternen das Nachtleben ankündigten. Die leichte Brise die meine Nase umspielte war kühl und ließ mich etwas zur Abendsfrische frösteln. Auch hier war es Frühling, somit waren die Nächte noch kalt. Wenigstens eine Sache glich sich mit der Stadt, aus der ich gerade eingeflogen bin, an. Das war auch ziemlich wichtig. Ohne einen mir bekannten Anhaltspunkt, würde ich mich hier wie ein schwarzes Scharf in der von weiß überfüllten Herde fühlen. Wenn dies nicht eh schon der Fall ist. New York sah definitiv anders aus als Tokio. Es roch auch nicht genauso. Aber auch wenn sie wie Nacht und Tag zueinander stehen, gab es Kleinigkeiten die sich in beiden Städten wiederfinden ließen. Die Abgase schwebten auch hier in der Luft und die Lautstärke der vorbei ziehenden Passanten war enorm und kaum zu überhören. Auch dass es nach Essen roch, war typisch für die Großstädte.
Zwar waren es nicht die selben Gerüche, aber das reichte mir schon. Während es in der USA nach Burger und Pommes roch, roch es hier nach Rahmen und Taiyaki. Der Duft der japanischen Fischwaffeln brachte mich schon fasst in Versuchung, doch sollte ich langsam den weg zum Haus meiner Großeltern in Angriff nehmen. Sonst komme ich noch im Mondschein dort an.
Am Ausgang vom Flughafen mit meinem schweren Gepäck im Schlepptau, warte geduldig und leicht angespannt auf ein Taxi, welches mich zum Haus meiner Grandma und meinem Grandpa Neko - so hatten meine Eltern sie früher als ich ein Kleinkind war immer genannt - bringen sollte. Bei der überfüllten Straße war das schwieriger als erwartet. Wie Ameisen flitzen die Menschen an den Rand des Fußgängerweges und hoben die Hand für eine Mitfahrgelegenheit. Schnell schlüpfte ich zwischen zwei Wartende um mich ihrer Tätigkeit anzuschließen. Der Abend wird nicht jünger und ich möchte endlich zum dem geliebten kleinen Häusern mit dem großem Garten hinten dran.
Seit ich meine Großeltern das letzte Mal besucht hatte, sind mehr als drei Jahre vergangen. das war kurz bevor ich ihn der USA meine Karriere startete. Dem entsprechend bin ich aufgeregt und freue mich schon ein wenig darauf sie endlich mal wieder zu sehen, immerhin habe ich früher meine Nachmittage immer bei ihnen verbracht, da meine Eltern erst später nach Hause kamen.

🎶Lost voice🎶// Kuroo x ocWhere stories live. Discover now