Kapitel 1

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Ich öffne die Augen. Oh nein! Nicht schon wieder..
Ich schlucke einmal. Vielleicht vertreibt das ja den faden Geschmack in meinem Mund, den ich fürchten gelernt habe. Es bringt nichts.
Hastig winde ich mich aus Christian's Armen. Verdammt.
''Christian" krächtze ich.
"Hmmm" brummt er und wacht auf. Ich nutze die Gelegenheit und Winde mich stärker, so stark, dass ich aus dem Bett falle.

Ich stöhne auf.
"Ana!" Christian sitzt aufrecht im Bett und schaut mich schockiert an. Ich schaffe es noch rechtzeitig auf zu springen und ins Badezimmer zu rennen. Nicht, ohne gegen die Komode zu laufen.
Ohne Rücksicht auf meine nackten Beine lasse ich mich schnell auf die Fliesen plumpsen.
Hinter mir höre ich Christian, wie er mir hinterher eilt. Schon habe ich seine Hände in meinen Haaren und seine beruhigenden Worte in meinem Ohr.
Keine Sekunde zu früh, denn ich beuge mich genau in diesem Moment über die Kloschüssel und erbreche mich.

Ich lehne meinen Kopf auf den geschlossenen, kalten und äußerst angenehmen Klodeckel.
"Ich hasse es, dich so zu sehen" murmelt mein über alles geliebter Mann und streichelt mir beruhigend über den Rücken.

"Ich find's auch nicht lustig" murmel ich erschöpft.
Ich höre sein abfälliges Schnauben.
"Geht's wieder?" seine Hände wandern zu meinen Schultern und massieren sie sanft.
Ich schließe meine Augen.
"Hmm" murmel ich und gähne.
"Komm.. Du brauchst Schlaf" mit diesen Worten hebt Christian mich leicht hoch und trägt mich zum Bett. Ich bin so erschöpft, dass ich meine Augen nicht offen halten kann.

Christian's Schritte verschwinden wieder im Bad und man kann den Wasserhahn hören. Ach, mein Christian. Denkt an alles.
Ich lege meine Hand an meinen Bauch. Es ist eine kleine Kugel zu fühlen. Unsere kleine Blase. Christian tritt wieder neben mich und wartet bis ich mich aufgesetzt habe.
Ich schaue ihn bewundernd und dankend an. Mein wunderbarer Christian.
"Trink das" spricht er und reicht mir ein Glas Wasser. Ich lächel leicht und setzte das Glas an meinen Lippen an.

"Danke" seuftze ich. Ich hasse dieses ekeligen Geschmack im Mund.

Christian kniet sich vor das Bett und legt seine Hände auf meinen Bauch.
"Manchmal vergesse ich, dass ich dirbdas angetan habe" murmelt er leicht gequält.
Ich fahre mit meiner freien Hand durch seine Haare.
Ach Christian.

"Du hast mir gar nichts 'angetan'. Wir bekommen ein Baby. Ein Kind. Ein kleines Du. Und ich liebe unsere Blase jetzt schon. Und du auch. Und sie uns auch. Ich würde zehn mal schlimmere Sachen auf mich nehmen, um dieses Wunder zu spüren." ich hebe sein Kinn an, damit er mich ansieht.

In seinen grauen Augen steht Liebe und Schmerz. Ich ziehe seine Hand ein bisschen nach rechts.

Unsere Blase turnt in meinem Bauch herum.

Der Schmerz in seinen Augen weicht vollkommen und wird durch Liebe ersetzt. Er spürt es auch.

"Noch vier Monate" spreche ich sanft und küsse ihn kurz.

"Und jetzt komm schlafen" maule ich gespielt.
Grinsend erhebt sich Christian und legt sich wieder neben mich.
"Mrs. Grey, Sie sollten an Ihrem Ton arbeiten, wenn sie weiterhin einen hilfsbereiten Ehemann haben wollen."
Wohlig schnurrend schmiege ich mich in seine muskulösen Arme und küsse sie.
"Gute Nacht, hilfsbereiter Ehemann" murmel ich.

"Gute Nacht, Ana" flüstert er mir ins Ohr

50 Shades Of GreyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt