Deamus OS bc why not

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-Dean POV-

Ich saß in einer versteckten Nische der großen Halle und sah den tanzenden Paaren zu. Nein, eigentlich sah ich nur einem paar zu: Seamus und Lavender. Warum nur musste Seamus mit so einer Kuh auf den Ball gehen? Was fand er an ihr gut, was ich nicht hatte? Ihre Brüste? Ihre viel zu tiefen Ausschnitte? Ihr Faible für Wahrsagen? Oder doch ihre blonden Haare, die sie so aussehen ließen, wie eine von den Frauen, die man manchmal vor dem Lusthaus in der Muggelstadt, in der ich mit meiner Mutter wohnte, sah?

Neville und Ginny tanzten an meinen Stalking-Opfern vorbei und Ginny verzog bei jedem zweiten Schritt das Gesicht. Ich vermutete, dass Neville ihr regelmäßig auf den Fuß trat. Sie blieben stehen und Ginny sprach kurz mit Lavender. Danach verschwanden sie aus meinem Sichtfeld.

Schnell folgte ich den vieren. Letztendlich fand ich sie im Rosengarten wieder, wo sie sich mit Getränken auf eine Bank gesetzt hatten und herumalberten. Zumindest sah es so aus. Ich setzte mich auf eine Bank, die im schatten eines Baumes stand, von der aus ich die vier gut im Blick hatte.

Das Mondlicht fiel auf den Anzug ven Seamus, als er gerade über irgendetwas lachte, das von Ginny gesagt wurde. Langsam rollt eine Träne vom inneren Augenwinkel von meinem linken Auge über meine Wange, an meinem linken Mundwinkel vorbei und tropfte auf meinen Anzug, wo sie vom dunklen Stoff aufgesaugt wurde. Warum musste mich auch nur in ihn, meinen besten Freund, verlieben? Hätte es nicht jemand anderes sein können? Harry? Ron? Irgendjemand, aber nicht mein bester Freund. Sogar ein Slytherin wäre mir recht.

Ich hörte, wie sich langsame Schritte von hinten näherten und sah aus dem Augenwinkel, wie sich Luna Lovegood, eine blonde Ravenclaw aus Ginnys Jahrgang, neben mich setzte. Manche hielten sie für verrückt, aber ich wollte nicht vorschnell urteilen und stand dem ganzen neutral gegenüber, weil ich sie bisher nur vom sehen und hören her kannte. "Blöd, wenn die Liebe den besten Freund trifft, was?", fragte sie mit verträumter, aber doch trauriger Stimme. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Es klang nicht so, als wäre sie nur gekommen, um mich zu bemitleiden, weil sie meine Blicke zu Seamy gesehen hatte. Ich folgte ihrem Blick, den sie auch auf die vier gerichtet hatte und runzelte die Stirn.

"Ginny?", fragte ich sie, woraufhin sie den Kopf schüttelte. "Kurz bevor ich nach Hogwarts kam, habe ich mich in meine beste Freundin -ein Muggelmädchen- verliebt. Aber ihre Familie ist kurz danach nach Australien ausgewandert und ich kam nicht mehr dazu, es ihr zu sagen." "Ich habe Seamus das erste mal im Hogwartsexpress gesehen und dachte mir damals sofort 'der erscheint mir nett, mit dem will ich befreundet sein' und seit dem Zeitpunkt an, waren wir beste Freunde. In ihn verliebt bin ich erst seit letztem Jahr. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich in seiner Anwesenheit immer nervöser wurde und ich konnte die Augen einfach nicht mehr von ihm lassen.", ich wurde leicht rot, "Besonders, wenn er sich bei uns im Schlafsaal umgezogen hat."

Wir saßen wieder eine Weile schweigend nebeneinander, bis Luna mit der Frage "Stehst du eigentlich nur Auf Jungs?" die Stille brach. Ich überlegte kurz, bevor ich nachdenklich "Ich glaube nicht", antwortete, "Ich hatte nämlich schon einmal einen festen Freund, der sich dann als non-Binary geoutes hat, kurz nachdem wir zusammengekommen sind. Und du?" "Ich bin Poly, ich stehe auf alle Geschlechtsidentitäten, außer Jungs.", antwortete Luna.

Ich gähnte. Langsam wurde ich müde, aber ich konnte die Augen einfach nicht von Seamus abwenden, wie er da mit Lavender, Ginny und Neville im Licht des Mondes auf der Bank saß und einfach nur glücklich aussah. Ob er bei mir je glücklich war? Ob er mich je als mehr, als nur als sein bester Freund sehen würde? Hat er mich überhaupt jemals als seinen besten Freund oder auch nur als sein Freund gesehen?

Ich vermisste die Zeit, als ich noch nur mit ihm befreundet war. Das gemeinsame herumalbern, die Umarmungen vom jeweils anderen, wenn es einem von uns nicht gut ging, einfach alles. Würde es je wieder wie früher werden, oder werde ich mich irgendwann trauen, ihm meine Liebe zu gestehen. Ich gähnte erneut.

Luna legte einen Arm um meine Schultern und sagte mit einem leicht fürsorglichem, aber doch strengen Unterton, der in ihrer Stimme mitschwang: „Komm, du musst ins Bett, wenn du morgen früh nicht noch mehr nach einem Panda aussehen willst, als sonst." Ich nickte geistesabwesend und stand auf. Sie führte mich durch die fast komplett leeren Gänge des Schlosses, in die, der Musik entgegen gesetzte, Richtung, in der der Gryffindor Turm lag.

Den kompletten Weg war ich Gedanken versunken und konnte mich deswegen weder an die Pärchen erinnern, an denen wir vorbeigelaufen waren und von denen wir, wenn man Lunas Bericht glauben schenken konnte, merkwürdig angeschaut wurden, weil sie ja immer noch die gemobbte Außenseiterin aus Ravenclaw war, noch an die Pärchen, die in den dunklen Nischen und im Schatten von Rüstungen und Statuen Speichel ausgetauscht haben, noch an die verlassenen Bilderrahmen der Porträts, deren Bewohner alle irgendwo da unterwegs waren, wo etwas los war und uns deshalb nicht sehen konnten.

Als wir bei der fetten Dame angekommen waren, nahm Luna mich noch einmal in den Arm und flüsterte mir „Tu nichts unüberlegtes und versprich mir, dass du dich nicht selbst verletzt, egal ob psychisch oder physisch.", in mein Ohr, woraufhin ich nickte. Sie ließ mich wieder los und schlenderte in Richtung Ravenclaw Turm davon.

Ich nannte der fetten Dame, die, nebenbei bemerkt, ziemlich betrunken war, das Passwort. Sie schwang lallend auf und als sie wieder ins Schloss fiel, hörte ich noch, wie sie anfing laut und schräg zu singen.

Eigentlich wollte ich gleich zu Bett gehen, aber ich sah mich vorher nochmal im Gemeinschaftsraum um. Der Raum war eigentlich nur mit ein paar Drittklässlern gefüllt, die auf ihre Freunde, die es geschafft hatten, einen Tanzpartner zu bekommen, um sie auszuquetschen. Ich ging langsam die Wendeltreppe in unseren Schlafsaal hinauf. Dort zog ich den grässlichen Anzug aus und einen Schlafanzug an. Ich ließ mich in mein Bett fallen und fing hemmungslos an zu schluchzen und weinte mich so langsam in den Schlaf.

1026 Wörter

ich hoffe das passt so.

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⏰ Last updated: Dec 27, 2021 ⏰

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