David gab ihr ein filmreifes Grinsen. "Klar, Dayna. Rede."

Oh man. So dumm wie er war, würde das schwieriger werden als erwartet.

"Ich meine irgendwo, wo wir etwas ungestörter sind", erläuterte sie es dem Jungen, der wohl ein wenig langsamer von Begriff war, nochmal deutlicher.

"Uuuuhh", ertönte es von den Sportlern um sie herum.

Genervt rollte sie mit den Augen. David schien zuerst verdutzt, hatte sich aber schnell wieder im Griff. Schmierig, dachte die 17-Jährige sich, das ist die passende Bezeichnung für ihn.

"Gerne", erwiderte er mit demselben dümmlichen Grinsen wie zuvor und folgte ihr, während sie den Weg zur Hintertür vorausging, durch den sie sich schon in so mancher Nacht heimlich mit den Zwillingen davongeschlichen hatte. Von dort aus kam man direkt in eine Seitengasse.
Dort würde sie wohl niemand belauschen können.
Sollte der dümmliche Dave - sein heimlicher Spitzname - für ihre Bff also nicht das gleiche empfinden, könnte sie alles was sie zu ihm sagen würde immernoch abstreiten, um Cate im Nachhinein eine Blamage zu ersparen.

Doch Dayna bezweifelte stark, dass Dave nicht gerne etwas mit dem Geburtstagskind anfangen würde. Sie flirteten immerhin am laufenden Band. Er erschien fast überall wo sie war und - zugegeben hinter ihr selbst - waren die Zwillinge die beliebtesten Mädchen der ganzen Schule. Die junge Liebe brauchte nur noch einen kleinen Schubser, da war sie sich sicher.

Nachdem sie die Tür vorsichtig geschlossen hatte, wandte sie sich dem Mitschüler zu und wollte direkt zum Thema kommen: "Also David, ich will aus einem bestimmten Grund mit dir reden. Es geht um-"

"Ich weiß, worum es geht", unterbrach der Teenager sie sofort.

Überrascht runzelte das Mädchen die Stirn. "Wirklich? Noch besser, dann müssen wir ja nicht lange um den heißen Brei herum reden." Vielleicht ist er ja doch schlauer als er aussieht.

"Nein", stimmte er zu. "Mir geht es genauso."

Ein selbstgefälliges Lächeln breitete sich auf Daynas Gesicht aus. Sie hatte slso richtig gelegen. "Super", sagte sie. "Dann sollten wir keine Zeit mehr verschwenden.

Der dümmliche Dave nickte und Dayna machte sich sofort daran, an ihm vorbei zurück zur Tür zu laufen, als er sie unerwartet am Handgelenk packte. Völlig ohne Vorwarnung zog er sie zu sich heran und drückte ihr einen fetten, feuchten Schmatzer auf ihre wohlgeformten Lippen. Sein Atem stank nach billigem Fusel und ein Schauer des Ekels fuhr durch sie hindurch.

Entsetzt riss das völlig überrumpelte Mädchen sich von dem Athleten los und schlug ihn mit ihrer flachen Hand mitten in sein dümmliches Gesicht. Das laute Klatschgeräusch, dass von den Wänden widerhallte, konnte man sicherlich noch bis in die Innenstadt hören.

"Autsch", beschwerte er sich auch noch ganz dreist und rieb sich dabei die Wange. "Was soll das? Ich dachte du hörst jetzt endlich damit auf, die Unnahbare zu spielen. "

"Wie kannst du es wagen?! Ich hab dich nur hier raus gerufen, um mit dir über Cate zu sprechen!", schrie sie fassungslos. Ihre Hände hatte sie zu wütenden Fäusten geballt, um sich mühevoll davon abzuhalten, dem schmierigen Möchtegern-Schönling gleich noch eine reinzudonnern. Was stimmt nur nicht mit diesem Typ?

Da schnaubte der Belästiger allen Ernstes noch hochmütig. "Ist das dein Ernst? Ich weiß doch ganz genau, dass du auch auf mich stehst", behauptete er mit herausgestreckter Brust.

Ein erneuter Schauder erfasste Dayna und sie musste sich schütteln, um das Gefühl wieder loszuwerden.

"Wie kommst du auf sowas?", fragte sie ihn ungläubig.

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