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,,Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?", schnaubt Urouge veräschtlich und tritt einen Schritt von mir weg.
Nachdem das mit Lena passiert ist, habe ich mich nun komplett aufgegeben. Niemand war da, der meiner Tochter und mir hätte helfen können. Was hatte ich auch erwartet? Shanks, der alle auf dem Schiff tötet und mich dann rettet? Ein Wunschgedanke. Die Realität sieht nunmal anders aus und in der Realität bin ich mit Seesteinhandschellen an das Bett von Uroug gefesselt, und zwar nackt. Aber das ist mir egal. Das alles hier ist mir egal. Soll er doch mit mir machen, was er will. Ich bin einzig und allein in meinen Gedanken. Dort war ich kein Versager. Konnte meine Tochter beschützen. Uroug und seine Bande dafür bestrafen, was sie mit meiner Lena vorhatten.
,,Du bist ein nutzloses Stück.", knurrt mein Peiniger und schlägt mir fest in den Magen.
Unter normalen Umständen hätte ich mich gewährt, ihn ebenfalls beleidigt, irgendetwas getan um nicht schwach zu wirken. Nicht der Versager zu wirken, der ich bin. Unter diesen Umständen jedoch kotze ich einfach den kleinen Rest Magensäure und Wasser, was er mir vorhin mit Gewalt eingeflößt hat, neben mich und liege dann weiter nur bewegungslos rum.
,,Na toll. Ich wollte den lebendigen, sich wärenden Trafalgar, doch was habe ich bekommen? Eine lebende Leiche. Nutzlos."
Sauer spuckt der Riese nach mir und stampft dann sauer aus dem Zimmer.
Erneut bin ich allein. Allein mit meinen Gedanken. Meine kleine, heile Welt, die ich mir seit Lenas tot zusammengesponnen habe, beginnt sich zu schwärzen. Die Realität, die ich so heftig versuche von mir wegzuschieben, kommt nun unerbittlich auf mich zu.
Ich bin ein Versager.
Kann nichts richtig machen.
Meine Tochter, mein eigen Fleisch und Blut habe ich auf dem Gewissen.
Fest beisse ich mir auf die Unterlippe. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich fühle mich zerissen, weis nicht wohin mit diesem tiefen Gefühl der Trauer, der Machtlosigkeit.
Meine Welt um mich herum nehme ich mit jedem meiner Herzschläge immer klarer wahr. Der Gestank nach meinem Erbrochenen. Urin, Schweiß, all dies verschmischt sich zu einem Gemisch, das jede noch so fiese Stinkbombe in den Schatten stellt. Ich fühle mich, als würde meine Haut brennen und der Hunger mich von Innen zerfressen. Anscheinend habe ich mich in letzter Zeit öfter übergeben, denn mein Hals brennt höllisch und ich habe einen sehr wiederlichen Geschmack im Mund.
Eine Frage, erst nur ein leichter Gedanke, ich konnte ihn kaum halten, jetzt nun immer presenter werdent.
Wie lange bin ich hier?

Meine HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt