Ich wollte nicht zu sehr mit ihr in Kontakt kommen. Es löste ein komisches Gefühl in mir aus, wenn ich sie sah und das passte mir gar nicht.

Je weniger ich mit ihr zu tun hatte, desto besser.

Die anderen Member waren gestern Abend ziemlich sauer. Sie verstanden nicht, warum ich es so abgelehnt hatte, vor allem nicht Yoongi. Er meinte, meine Aktion wäre verdammt kindisch und respektlos gewesen, womit er ja auch irgendwie Recht hatte.

Sie redeten den ganzen Abend lang auf mich ein, bis es mir irgendwann zu viel wurde und ich aufstand, um einfach in meinem Zimmer zu verschwinden. 

Seitdem hatte ich keinen von ihnen mehr gesehen.

Ich war heute Morgen wieder extra mit dem Bus gefahren, um ihnen allen aus dem Weg zu gehen.

Dabei hatte ich sie gesehen.

Ich war schon vorbereitet auf irgendwelche blöden Kommentare, aber sie sah einfach nur geradeaus auf den Boden vor sich und schien so tief in Gedanken versunken, dass sie mich nicht einmal bemerkte.

War es wirklich nur wegen dem, was gestern im Dorm los war oder ist noch etwas anderes passiert?

your pov: 

Der Tag verstrich, ohne, dass irgendetwas geschah. Ich traf auf keinen von BTS- und selbst wenn, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht bemerkt, so viel Gedanken, wie ich mir um meine Probleme machte. 

Ich fuhr nach Hause und begann sofort, meinen Koppfer zu packen. 

Appetit hatte ich keinen.

Morgen würde ich meinen Koffer und die Tasche mit zur Arbeit nehmen und dort einige Zeit bleiben.

Ich ging an diesem Abend früh zu Bett, schlief aber trotzdem nicht viel mehr als in der vorherigen Nacht.

Piep. Piep. Piep. 

Ich ließ meine Hand auf den Wecker fallen. Wach lag ich schon länger, aber trotzdem wollte ich noch nicht aufstehen. Jetzt tat ich es. Ich machte mich fertig, aß eine Kleinigkeit und schleppte dann meinen Koffer auf den Flur hinaus.

Die Schlüssel brachte ich bei meiner Vermieterin vorbei und ging dann zu BigHit.

Ich platzierte den Koffer in einer Ecke meines Zimmers und setzte mich in den Stuhl. Eine einzelne Träne rann meine Wange herunter. 

Einige Zeit akzeptierte ich sie, dann wischte kch sie grob mit dem Handrücken weg.

Ich durfte mich davon nicht unterkriegen lassen. Es wäre schließlich nur für ein paar Nächte- obwohl ich bis jetzt trotz ausführlichem Suchen noch keine Alternative gefunden hatte.

Yoongi pov: 

Sechs Hände waren in der Luft. Sechs von Sieben. Es war nicht einstimmig, aber die eindeutige Mehrheit.

Wir würden den Song also aufnehmen. 

"Yoongi, ich schlage vor, du redest mit ihr. Du scheinst den besten Draht zu ihr zu haben.", bat mich Namjoon.

Ich nickte und stand auf. 

Als ich vor dem Raum stand klopfte ich kurz. Ein leises "Herein" war zu hören und ich öffnete die Türe und trat ein.

Sie drehte sich zu mir um, nur um sich sofort wieder abzuwenden.

Der Augenblick aber reichte aus, um ihr beängstigend blasses Gesicht zu sehen, weshalb ich meine Augen kurz aufriss.

Ich wusste nicht, das sie die Auseinandersetzung mit Tae so sehr mitnahm.

"Was willst du, Min Yoongi?", fragte sie leicht genervt.

Ihre Stimme klang leise und brüchig.

Ich ging ein paar Schritte auf das Mädchen zu und setzte mich in den Stuhl neben sie.

Sie drehte sich etwas weg, versuchte, ihr Gesicht zu verstecken.

"Wir haben uns unterhalten. Weißt du... das was da vorgestern passiert ist... das tut uns allen sehr leid. Taehyung ist manchmal wie ein Kind. Eigentlich war er es nämlich, der die Idee hatte, deinen Song für unser Album zu nutzen. Ich weiß nicht, was an dem Abend mit ihm los war. Normalerweise ist er nicht so." Ich seufzte kurz, musste an die Sturköpfigkeit des Jüngeren denken.

"Naja... wir haben heut Morgen abgestimmt und... würden den Song doch gern verwenden... aber natürlich nur, wenn du das auch willst.", erklärte ich die Situation.

Sie hatte sich nicht einmal bewegt, während ich redete. Jetzt drehte sie sich mir etwas zu und schloss kurz die Augen, während sie ausatmete.

"Ihr habt abgestimmt. Heißt wohl, dass nicht alle dafür waren. Wenn Taehyung es nicht will, dann solltet ihr es auch nicht machen.

Er gehört zu euch. Selbst wenn ihr dafür seid, meinen Song zu singen, was ich im Übrigen sehr schätze, solltet ihr es euch besser zweimal überlegen. Und auch ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn ihr nicht alle dafür seid.", meinte sie. Sie wählte ihre Worte bedächtig, um nichts falsches zu sagen. Aber diese Sätze genügten schon, um mir zu zeigen, wie viel es ihr bedeuten würde, wenn wir es machen würden.

Ich überlegte kurz.

"Pass auf... Ich komm heut Abend noch mal vorbei. Überlegs dir bis dahin einfach in Ruhe, in Ordnung? Es würd uns freuen, wenn du zusagst, aber es ist auch okey, wenn nicht. Wir respektieren deine Entscheidung, egal wie sie ausfällt. Also mach dir nicht zu viel Druck.", sagte ich.

Ich bemerkte, wie sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht bildete.

"Danke, Min Yoongi", flüsterte sie und sah mir in die Augen.

Ich breitete meine Arme aus und legte sie um ihren zierlichen Körper. Zuerst schien sie überrascht, aber dann erwiederte sie die Umarmung.

Sie entspannte sich etwas und wir blieben noch etwas so sitzen, bis ich mich verabschiedete. 

"Was hat sie gesagt?", wollte Joonie wissen.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Wollte nicht alles erklären, was eben vorgefallen war.

Namjoon seufzte nur. Er kannte dieses Verhalten meinerseits schon lange. 

Wir trainierten heute länger als gewöhnlich, was mich schon etwas befürchten ließ, dass sie schon nach Hause gegangen war und ich sie heute nicht mehr nach ihrer Entscheidung fragen konnte. 

Sobald wir also fertig waren lief ich aus dem Trainingsraum auf den Bereich der Producer zu.

Ich klopfte, konnte aber niemanden hören. Ich klopfte erneut, aber immer noch passierte nichts.

Ich drückte die Klinke hinunter und versuchte, die Tür zu öffnen. Zu meinem Erstaunen war nicht abgeschlossen. Ich warf einen Blick in den Raum und sah das Mädchen mit dem Kopf auf dem Tisch liegen. Sie war eingeschlafen.

Ich wollte sie nicht wecken, da sie in letzter Zeit wenig Schlaf zu haben schien und verließ den Raum wieder leise.

Ich würde sie einfach morgen früh fragen.

As time goes by | Taehyung x readerWhere stories live. Discover now