Kimmich x Goretzka - Übernachtungsparty (Teil 1)

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  "Die Anderen werden wahrscheinlich auch bald aufwachen." 

  "Noch fünf Minuten", seufzte ich und vergrub das Gesicht in Joshs Haaren. 

  "Das muss du denen sagen, nicht mir." Gerade als ich etwas erwidern wollte, zuckte Joshua plötzlich zusammen. Er löste sich von mir, um sich ein Stück aufzurichten und die Person hinter sich anzuschauen. 

  "Hört auf hier herum zu tuscheln", beklagte sich Leroy. 

  "Bleib mit deiner kalten Hand von mir weg", erwiderte Josh, der nach Leroys Hand griff, die noch auf seiner Matratze unter der Bettdecke lag und sie zurück zu unserem Mitspieler schob. Serge drehte sich zu uns um und sah uns verschlafen an. Ein Seufzen entfuhr mir, da mir klar wurde, dass es das wohl mit der Kuscheleinheit gewesen war. 

  "Lagst du nicht gestern Abend noch auf meiner anderen Seite?", fragte Serge verwirrt. 

  "Ja, aber da wurde es mir gerade zu eng und hier war noch genug Platz für mich. War jetzt auch nicht so wild darauf mit Lucas zu kuscheln", antwortete ich. 

  "Sorry", kam es genuschelt von der genannten Person. Josh, der sich wegen Leroy sowieso schon aufgesetzt hatte, stand nun komplett auf. 

  "Ich gehe mal etwas an die frische Luft. Hilft vielleicht besser gegen Kopfschmerzen als die Luft hier drin." Da es in der Nacht recht kühl geworden war, trug er bereits, sowie ich auch, Jogginghose und Hoodie. Er brauchte also lediglich seine Schuhe anzuziehen. 

  "Warte, ich komme mit", meinte ich und stand nun ebenfalls auf. 

  "Sehr guter Plan, dann hat das Getuschel hier auch ein Ende", kommentierte Leroy ohne die Augen zu öffnen. Bevor irgend Jemand auf die Idee kam, dass er uns begleiten könnte, waren wir in unsere Schuhe geschlüpft und durch eine kleine Seitentür der Scheune nach draußen gelangt. Ich zog mir die Kapuze meines Hoodies über den Kopf. 

  "Warum muss das denn so kalt sein?" Schmunzelnd musterte Josh mich. 

  "Du bist was Kälte angeht einfach empfindlich." Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür, zog Josh an der Hüfte an mich und küsste ihn einfach, statt noch etwas zu erwidern. An meinen Lippen spürte ich noch für einen kurzen Moment das Grinsen meines Freundes, dann erwiderte er jedoch den Kuss, wobei er sich an mich schmiegte. Mit Josh in meinen Armen ließ sich die Kälte auch direkt viel besser aushalten. 

Mir wäre es lieber, wenn wir Zuhause in unserem warmen Bett liegen könnten, doch zumindest war uns so ein Moment der Zweisamkeit vergönnt ohne dass wir aufpassen mussten, dass wir uns nicht verrieten. 

Obwohl wir inzwischen seit über einem Jahr zusammen waren, hatten wir es unseren Mannschaftskollegen noch nicht erzählt. Bisher wussten lediglich unsere Familien Bescheid. Für die Mannschaft blieben wir WG-Mitbewohner. 

Ein Räuspern direkt neben uns, ließ uns auseinander schrecken. Manuel stand neben uns. Einen Moment sahen wir drei uns einfach schweigend an, wobei man Josh und vermutlich auch mir den Schreck deutlich ansah. Manuel schien vor allem überfordert zu sein. 

  "Ich bin gerade echt zu verkatert für so ein Gespräch, also gehe ich, wenn ihr so lieb wärt und mich reinlassen würdet, einfach wieder rein, um weiterzuschlafen. Wir klären das irgendwann anders, wenn es überhaupt irgendwas zu klären gibt." Ich machte schweigend einige Schritt von der Tür weg, wobei ich Josh sanft ein Stück zurück schob. Ohne noch irgendwas zu sagen, verschwand unser Kapitän in die Scheune und schloss hinter sich die Tür wieder. 

  "Nächstes Mal zählen wir durch, ob wirklich alle drinnen sind", murmelte Josh einen Moment später. 

  "Nächstes Mal? Denkst du, Thomas veranstaltet jetzt häufiger Übernachtungspartys? Warum können die Mannschaftsabende nicht einfach auch Abende bleiben und nicht zu ganzen Nächten werden? Es kann doch jeder in seinem eigenen Bett schlafen." Ich zog Joshua zurück in meine Arme und vergrub das Gesicht an seiner Halsbeuge. Josh legte seinen Arme um meinen Nacken. "Manchmal hasse ich Thomas und seine Idee", murmelte ich. 

  "Das haben schon mehrere behauptet", ertönte Thomas gutgelaunte Stimme neben uns. "Ihr blockiert die Tür, könnt ihr irgendwo anders weiterknuddeln?" Statt etwas zu antworten, drehte ich den Kopf ein kleines Stück, damit ich den Störenfried böse ansehen konnte. "Alkohol tut dir nicht gut, Leon, oder bist du jeden Morgen so kratzbürstig?" Thomas sah mich amüsiert an. "Die arme Frau, die das irgendwann mal jeden Morgen ertragen muss." Er lachte, während ich Josh enger an mich drückte. Hinter mir öffnete sich die Scheunentür wieder. Manuel kam wieder raus. 

  "Ich kann nicht mehr schlafen. Das lässt mir keine Ruhe. Was läuft da zwischen euch beiden und seid wann ... " Manuel verstummte kurz. "Oh, guten Morgen, Thomas."

  "Nie wieder gehe ich zu einer Übernachtungsparty von Thomas", murmelte ich Josh zu, bevor ich mich widerwillig von ihm löste. 

  "Wer von den Beiden hat mit wem was am Laufen?", hakte Thomas direkt neugierig nach, schien aber nicht zu begreifen, dass Manuel uns beide damit angesprochen hatte. Josh sah mich kurz an, bevor er die Scheunentür öffnete und Thomas anschaute. 

  "Bitte sehr, du wolltest doch gerade reingehen."

  "Also eigentlich finde ich es hier draußen gerade ganz interessant."

  "Thomas, geh einfach rein, wenn du irgendwas wissen muss, wirst du es schon erfahren", meinte ich.

  "Morgenmuffel", murmelte er noch in meine Richtung, ging jedoch tatsächlich rein. Josh schloss hinter ihm die Tür und wandte sich Manuel zu. 

  "Gilt das auch für dich?", erkundigte sich der Torwart. 

  "Thomas redet noch von Leons zukünftigen Freundin, der ist komplett ahnungslos. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass du zu viel gesehen hast, um dich einfach abwimmeln zu können", antwortete Joshua. 

  "Dann erzählt mal.", forderte Manuel uns auf, wobei er sich gegen die Tür lehnte.

  "Wir sind seit einem Jahr zusammen", berichtetet ich. 

  "Seit einem Jahr?!", fragte er geschockt nach. 

  "Du hast ne Freundin?", hakte Robert nach, der plötzlich neben mir stand. Ich zuckte erschrocken zusammen. "Tut mir leid, ich wollte mich nicht anschleichen oder euch belauschen, habe euer Gespräch nur zufällig mitbekommen." Der Pole lächelte mich entschuldigend an. 

  "Wo warst du?", erkundigte sich Manuel. 

  "Ich war ne kleine Runde spazieren in der Hoffnung, dass es gegen die Kopfschmerzen hilft."

  "Wir gehen auch mal wieder rein", verkündete Josh. Manuel zögerte, gab dann jedoch die Tür frei und ließ zu, dass Joshua rein ging. Ich folge ihm schnell, um dem Verhör von Manuel und Robert zu entkommen. Drinnen musste ich feststellen, dass inzwischen die meisten unserer Mitspieler wach waren. Ein Seufzen entfuhr mir. 

  "Wenn alle wach sind, gibt es bestimmt bald Frühstück und dann geht's nach Hause", meinte mein Freund schmunzelnd, wobei er mich sanft anstieß. 

  "Das warst dann mit Thomas ersten und letzten Übernachtungsparty."

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now