Kimmich x Goretzka - Neuer Nachbar (Teil 4)

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Als ich das Trainingsgelände erreichten, hatten meine Mannschaftskollegen bereits angefangen sich warm zu laufen. Ich verschwand kurz in der Umkleide, um mich umzuziehen, dann schloss ich mich ihnen an. Da im Verein alle von unserer Beziehung wussten und bekannt war, dass heute der Gerichtstermin war, blieben mir Sprüche bezüglich meiner Verspätung erspart. Die Stimmung beim Training war bei weitem nicht so ausgelassen, wie sonst.

Serge, der aufgrund einer Verletzung für einige Tage aussetzen musste, saß am Rand und schaute uns zu. Vermutlich wollte er, während sein bester Freund mitten in einer Gerichtsverhandlung war, nicht allein Zuhause herumsitzen. 

  "Leon!", rief er plötzlich aufgebracht meinen Namen, wobei er bereits vom Boden aufstand und mit seinem Handy auf mich zu lief. Ich unterbrach die Übung, die ich mit Niklas gemacht hatte, um Serge entgegen zu gehen. Ohne Erklärung hielt er mir sein Handy hin. Die dort angezeigte Schlagzeile sorgte dafür, dass ich ihm das Handy aus der Hand riss, um den vollständigen Bericht lesen zu können. 

Joshua Kimmich wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht

In München findet heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Gerichtsverhandlung statt. Vorm Gerichtsgebäude wurde Bayern-Star Joshua Kimmich in Begleitung seiner Schwester gesichtet. Bereits die Kleidung der Beiden ließ darauf schließen, dass sie sich nicht zufällig aufm Parkplatz des Gerichts aufhielten. Die Geschwister blieben nicht lang allein. Ein bisher Unbekannter stürmte auf sie zu, wobei er Joshua Kimmich lautstark beschimpfte. Dabei wurden auch Details zur anstehenden Gerichtsverhandlung, dessen Inhalt bis dahin unbekannt gewesen war, bekannt. Der Unbekannt warf Joshua Kimmich schwere Körperverletzung mit Einsatz einer Schusswaffe, sowie versuchten Mord vor. Bisher ist unbekannt, was hinter der Anschuldigung gegen den Spieler des FC Bayerns steckt. Kimmich selbst schwieg zum Thema. Ohne Äußerung zum Vorwurf  verschwand er gemeinsam mit seiner Schwester im Gerichtsgebäude. Sobald uns neue Informationen vorliegen, werden wir berichten. 

Ich sah vom Handy auf zu Serge. 

  "Es gibt mehrere Berichte zu diesem Thema. Einige haben sogar ein Video dabei, wo die beschriebene Szene zu sehen ist. Ich habe den Kerl schonmal irgendwo gesehen. Vielleicht ein Freund von David."

  "Aber was will er damit bezwecken?", hinterfragte ich die Aktion. 

  "Vielleicht hat er Jo ganz bewusst dort angesprochen, weil er wollte, dass die Reporter vor Ort es mitbekommen. Immerhin werden jetzt einige Leute, die die Wahrheit nicht kennen, spekulieren, was dahinter stecken könnten und vielleicht wirklich glauben, dass Jo als Täter vor Gericht steht."

  "Ich ruf Josh an und ..." Serge unterbrach mich. 

  "Nein, das bringt jetzt nichts. Er sollte sich erstmal komplett auf die Verhandlung konzentrieren. Wir können Deborah den Link schicken. Sie kann vor Ort eher einschätzen, ob der Vorfall Teil der Verhandlung sein sollte."

  "Aber..."

  "Ich kläre das und du trainierst währenddessen weiter", unterbrach er mich erneut, ehe er mich einfach stehen ließ und dadurch das Gespräch beendete. Nur Widerwillig ging ich zurück zu Niklas. Zuvor war es mir schon schwer gefallen, mich aufs Training zu konzentrieren, doch nun konnte ich es komplett vergessen. 


Direkt nach dem Training gab es noch eine Besprechung für das anstehende Spiel, welche sich unnötig in die Länge zog. Während die Anderen anschließend duschen gingen, tauschte ich lediglich meine Fußballschuhe gegen die Straßenschuhe, warf meine Sachen in die Sporttasche und machte mich auf den Heimweg. Auf unserer Auffahrt stand bereits Joshs Auto. Ich stellte meins daneben ab, ehe ich mich auf den Weg ins Innere des Hauses machte. Meine Sporttasche ließ ich im Flur einfach zu Boden fallen.

  "Josh?", rief ich. 

  "Küche", ertönte die Stimme meines Freundes. Sofort machte ich mich auf den Weg dorthin. Joshua lehnte mit einer Tasse in der Hand an der Küchenanrichte. 

  "Wo ist Deborah?", erkundigte ich mich. 

  "Sie musste los. Eine Freundin hat sie weinend angerufen."

  "Und dann lässt sich dich hier einfach allein stehen?"

  "Nachdem ich ihr zehn Mal gesagt habe, sie soll zu ihrer Freundin fahren und sie dann halbwegs rausgeworfen habe, ja."

  "Warum hast du mich ..."

  "Leon, mir geht's gut. Ich bin auch ein paar Minuten allein zurecht gekommen", unterbrach der Blonde mich. Seufzend überbrückte ich die letzten Schritte bis zu ihm. Währenddessen stellte Josh seine Tasse zur Seite. Als ich vor ihm stehen blieb, legte er seine Arme um meinen Nacken und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. "David ist im Gefängnis und danach besteht ein Annäherungsverbot. Wenn er mir dann also zu nahe kommt, kann es passieren, dass direkt die nächste Haftstrafe droht."

  "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihn das Annäherungsverbot interessieren wird. Er hat versucht dich zu erschießen. Denkst du nicht, dass ihm dann so ein Verbot egal sein wird?" Ich drückte Josh enger an mich. 

  "Darum können wir uns Sorgen machen, wenn es soweit ist. Erstmal haben wir unsere Ruhe vor ihm."

  "Was ist mit dem Typen, der dich vorm Gerichtsgebäude angesprochen hat?"

  "Deborah hat meinem Anwalt den Link geschickt, den sie von Serge bekommen hat. Er schaut mal, was er daraus macht. Hauptsache ist erstmal, dass das Thema David beendet ist. Vermutlich werde ich in nächster Zeit bei Pressekonferenzen und ähnlichen noch darauf angesprochen werden, aber die können meine Wegen schreiben was sie wollen, ich werde mich dazu nicht äußern." Sanft legte ich eine Hand an Josh Wange und strich mit dem Daumen über seine Haut, ehe ich mich vorlehnte und ihn zärtlich küsste. Der Kleinere schmiegte sich enger an mich, während  er den Kuss erwiderte. Ich löste mich von seinen Lippen. 

  "Ich würde kurz duschen gehen ... begleitest du mich?"

  "Und du bist dir sicher, dass es, wenn wir zusammen gehen, bei kurz duschen bleibt?", hakte Josh schmunzelnd nach. 

  "Vermutlich nicht, aber ich hätte auch nichts gegen eine längere dusche." Ohne seine Antwort abzuwarten, hob ich Josh einfach hoch. Grinsend schlang er seine Beine um meine Hüfte. 

  "Scheint so, als hätte ich keine andere Wahl als mitzukommen."

  "Richtig", bestätigte ich ebenfalls grinsend. Eine Hand vergrub Joshua in meinen Haaren und zog leicht daran, weswegen ich meinen Kopf in den Nacken legte. 

  "Ich liebe dich", sagte Josh mit einem Lächeln auf den Lippen, dann lehnte er sich zu mir und küsste mich bevor ich etwas erwidern konnte.  Ich vertiefte den Kuss und drückte meinen Freund enger an mich. 

Ich war mehr als nur dankbar, dass David sein Ziel nicht erreicht hatte. Denn hätte ich Josh verloren, hätte mein Leben keinen Sinn mehr gehabt. Ich brauchte den Kleineren, um glücklich zu sein. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now