Raum | 1

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Als ich zu mir kam spürte ich erstmals keine Federn einer Matratze die sich in meinen Rücken bohren und meine Nächte unerträglich machen. Ich hatte zwar immer noch Kopfschmerzen, doch diese kamen nicht durch laute, vollbefahrene Straßen, sondern durch ein ständiges Gepiepe links neben mir. Ich wusste nicht wo ich mich befand, aber ich hatte eine Vermutung. Als ich langsam meine Augen öffnete, strahlte mir ein viel zu helles Licht direkt in meine Pupille, sodass ich sie direkt wieder geschlossen habe. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme, die andauernd meinen Namen wiederholte. Claire, Claire! Begleitet wurde diese Stimme mit einer zarten Berührung meiner Hand. Ich hätte gerne geantwortet, doch irgendwas hinderte mich daran meinen Mund zu öffnen. Langsam bemerkte ich wie sich eine zweite Stimme einmischte. Sie rief ebenfalls meinen Namen. Aber es war als würde sie in meinem Kopf schweben. Wie ein Echo wiederholte sie sich immer und immer wieder. Sie wurde immer lauter bis ich nur noch sie hören konnte. Sie versuchte mir etwas mitzuteilen, doch ich konnte es einfach nicht entziffern.
Claire,...Claire...immer wieder.... Meine Kopfschmerzen wurden wieder stärker. Doch aus dem nichts stoppte alles. Keine Stimmen mehr. Nur noch das unerträgliche Gepiepe.
Plötzlich hörte ich wieder die Stimme und es war als würde jede Ruhe durch ein lautes Gewitter unterbrochen werden...

Claire Collister, ich weiß, du kannst mich nicht sehen. Aber ich kann dich sehen. Und ich kann sehen, dass du dich in großer Gefahr befindest. Du musst mir zuhören. In ein paar Stunden wird die Sonne aufgehen und damit werden die Türen im 2. Gang links geöffnet. Dann musst die Chance ergreifen um sofort zu verschwinden. Du wirst einen starken Widerstand spüren, aber lass dich nicht von diesem verunsichern...

Mit einem Mal verschwand die Stimme wieder und hinterließ mich mit tausenden von Fragen. Trotz der Angst die sie mir machte, spürte ich großes Vertrauen. Als ich diesmal meine Augen öffnete, sah ich nichts. Es war Nacht, dunkel, nur die Lichter eines Landeplatzes waren zu erkennen. Es müssen Stunden vergangen sein.

Es dauerte nicht lange und schon sah ich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont blicken. Mein Zimmer erhellte und ich konnte endlich erkennen wie es eingerichtet war. Doch die leere beängstigte mich noch mehr. Es gab nur zwei weiße Schränke, verziert mit einem Holzknopf und vor dem Fenster, da stand ein Tisch mit Stühlen. Die Wände waren hoch, was den Raum noch leerer wirken lies. Das einzige bunte hier, war ein kleines Gemälde von einem Mann an der Wand. Ständig versuchte ich mich zu erinnern wie ich hier gelandet bin und was mit mir passiert war. Doch eine Art Blockade verhinderte es. Als ich versuchte die Ereignisse der letzten Nacht einzuordnen, hatte ich plötzlich nur noch eine einzige Adresse im Kopf.
Alice-Avenue 48
Wo ist die Alice-Avenue? Was soll ich mit dieser Adresse? Und warum zum Teufel ist sie das einzige an das ich mich erinnern kann? Fragen über Fragen und ich fand keine Antwort...

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hey, ich würde mich über ein kleines Feedback in den Kommentaren freuen :) vielen Dank fürs lesen!

Claire Collister - the unknown voiceWhere stories live. Discover now