Teil 48

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Severus

Wie er ihm helfen konnte... „Da ich bisher keine wirkliche Gelegenheit hatte, sie mit dem, was ich weiß, zu konfrontieren und dann eventuell in ihren Geist zu dringen, dachte ich, ich versuche es auf eine sehr rudimentäre Art. Wie ich es in meinem Leben mehr als oft erlebt habe, macht einen eine bestimmte Menge Alkohol redselig und unvorsichtig. Und ehrlich. Kurz bevor man ausfallend wird und später bewusstlos.", setzte er hinzu und dachte an die vielen Male, die sein Vater all diese Stadien durchgemacht hatte. Doch irgendwann war er nur noch stockbesoffen und gewalttätig gewesen, nicht mehr Herr seiner Sinne, was Severus dazu veranlasst hatte, sich immer ganz genau unter Kontrolle zu haben. Dazu gehörte auch, seine Grenzen zu kennen.

Er sah, wie Lucius anfing zu schmunzeln und das Funkeln in den Augen des Älteren, als dieser sich nach Avessa umsah gefiel ihm nicht im Geringsten. „Betrunken ist sie keine würdige Gegnerin, Lucius...", warnte er und sein Freund sah ihn kurz amüsiert an. „Du denkst, ich würde den Zustand, in den du unsere liebe Miss Leary bringen willst, ausnutzen wollen, mich an ihr zu vergehen? Ich bitte dich, so tief werde ich nie sinken. Ich habe noch nie eine Frau gegen ihren Willen genommen, Severus. Das habe ich auch bisher nie nötig gehabt. Auch wenn ich der Gedanken schuldig bin, ihr zeigen zu wollen, dass die Kontrolle über sich und ihren Körper nicht mehr ihr selbst gehört...und wie sehr ihr das gefallen würde..." Er sah einen Moment zu ihr, doch wandte er sich dann wieder kühl und sacht lächelnd an Severus. „Aber sicher nicht heute und sicher nicht, wenn sie unter dem Einfluss von Alkohol steht. Sie wird diese nüchtern und freiwillig an mich abgeben." Severus schüttelte tadelnd, aber amüsiert den Kopf. „Man mag manchmal nicht glauben, dass ich der Teenager bin und du der Erwachsene, Lucius."

„Das Essen ist serviert.", erklang es laut und vergnügt von Professor Slughorn und ein Raunen ging durch den Raum, als sich alle zu Tisch begaben. Kleine Kärtchen zeigten an, wer wo saß. Lucius hatte seinen Platz rechts von Professor Slughorn an der großen ovalen Tafel. Er lächelte erfreut, als er sah, dass Severus zwei Plätze weiter rechts von ihm saß und zwischen ihnen Avessa. Severus hatte es ebenfalls gesehen und deutete ihr ihren Platz. Er setzte sich und Lucius schnalzte mit der Zunge, blieb stehen, bis Avessa da war. „Severus, mein Freund. Du solltest an deinen Manieren arbeiten.", sagte er amüsiert und zog Avessa den Stuhl zurecht, damit sie sich setzen konnte. Sie zögerte kurz, doch schien sie zu entscheiden, dass es nicht der richtige Zeitpunkt für einen Streit war und nickte ihm kühl zu. „Danke sehr.", sagte sie leise und sah zu Lily, die ihr schräg gegenübersaß. Severus sah das mitfühlende Lächeln der Rothaarigen und Ärger regte sich in ihm. Als wäre es wirklich so schlimm, neben ihm zu sitzen. Die Tatsache, dass sie es wohl eher wegen Lucius tat, ignorierte er.

Avessa

Als das Essen serviert wurde, gingen einige Schüler rum und füllten die Weingläser der Gäste und Avessa griff rasch nach ihrem, einen Schluck nehmend. Der Alkohol ließ ihren Magen warm werden. Sie hatte langsam keine Lust mehr, sich zusammenzureißen. Auch wenn sie sich mutig und kühl gab, war ihr Lucius' Nähe und Aufmerksamkeit nicht geheuer und sie befürchtete, dass ihr irgendwas rausrutschte. Also...nicht wirklich, aber sie wusste, dass er ebenso begabt in Legilimentik war wie ihr...wie Aaron und auch wenn er nett tat, wusste sie, dass dem nicht so war. Letztlich war er ein Todesser und saß nicht umsonst in Askaban. Sie atmete tief durch und rieb sich über die Stirn. Sie sollte sich mehr entspannen, er würde schon nichts herausfinden und außerdem waren sie in Hogwarts! Was sollte er tun? Wahrscheinlich würde er eh denken, sie sei einfach ein völlig verrücktes Schlammblut, wenn er etwas in ihren Gedanken sehen würde...

Doch wurde Lucius zum Glück von Professor Slughorn in Beschlag genommen und nur ab und an musste sie lächeln oder nicken, wenn die Männer sie mit einbeziehen wollten. Alles in allem war es wie bei ihr zu Hause. Die Männer führten wichtige Konversation, die Frauen betranken sich. Sie musste ein Lachen unterdrücken, als sie an eine betrunkene Narzissa dachte. Nie würde ihr das passieren... Und eigentlich war sie selbst auch nur genervt. Keine Frau betrank sich auch auf solchen Gesellschaften, das konnten sie sich gar nicht leisten. Dann solltest du es vielleicht auch nicht. Sie schnaubte innerlich. Das sollte ihr innere Stimme ruhig mal ihr überlassen!

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWhere stories live. Discover now