Denn nur ein kleiner Blick in die Gesichter von allen Anwesenden reichte aus, um ihre erschöpften Blicke ablesen zu können. Es war definitiv zu viel Aufregung an einem Tag, vor allem da wir auf keinen Fall damit rechneten. Absolut niemand rechnete damit, dass wir Taehyung heute wiedersehen würden. Dennoch war ich unglaublich froh, dass es heute so gekommen war.

Ein erschöpftes Seufzen entwich meinen Lippen, während ich die Streicheleinheiten von Hobi Hyung genoss, meine Augen schloss und dabei fast einschlief. Doch das leise Schniefen, welches immer wieder unmerklich erklang, störte mich sehr. Bis mir auch irgendeinmal bewusst wurde, von wem es kam...

Abrupt öffnete ich meine Augen und blickte wieder einmal direkt in Taes. Wie von selbst reagierte mein Körper wieder auf seinen intensiven Blick, welcher mir eine Gänsehaut verschaffte. Doch auch mein Herz sprach mit, da Taehyungs Anblick schmerzte. Leichte rote, wässrige Augen sahen mir entgegen, während er sein Gesicht leicht in Jins Schulter versteckte.

Besorgt lagen meine Augen eine ganze Weile auf ihm, während mein Körper einfach nur verrücktspielte. Ich konnte ihn nicht so sehen... Ich konnte niemand von meinen Hyungs so sehen. In so einer Situation hätte ich nichts anderes gemacht und hätte ihn einfach in den Arm genommen. Doch jetzt? Was sollte ich jetzt tun?

Sollte ich zu ihm gehen? Würde er es überhaupt zulassen, dass ich ihn in den Arm nehmen konnte? Durfte ich das überhaupt?

Trotz meiner vielen Zweifel löste ich mich vorsichtig aus den Umarmungen meiner Familie und schenkte ihnen kurz ein leichtes Lächeln. Ohne noch weiter zu überlegen stand ich auf, fuhr mir kurz müde durch meine Haare, bevor ich wieder zu Tae sah. Immer noch lagen seine Augen permanent auf mir, was mich gleichzeitig unglaublich nervös machte, aber mich trotz allem ein wenig beruhigte.

Viel zu schnell stand ich schliesslich vor Taehyung und Jin, wobei mich zweitgenannter wahrscheinlich nur so halb wahrnahm. Zögerlich und voller Angst, vor einer Ablehnung, streckte ich meine Hand nach Tae aus, nur um sie vorsichtig auf seiner nassen Wange abzulegen. Sanft und bedacht fuhren sie über seine weiche Haut, was mich leicht schmunzeln liess.

Leicht legte ich meinen Kopf schief und sah Taehyung wachsam in die Augen. Die Augen waren doch bekanntlich der Spiegel zur Seele. Sie gaben uns mehr preis als wir zu Beginn möglicherweise eigentlich wollten, doch dagegen tun konnten wir leider nichts. So sehr wir unsere Gefühle auch teilweise verstecken wollten. Doch in diesem Moment war ich nur mehr als froh darüber...

Denn ich wusste, dass er uns nun mehr als denn je brauchen würde. Selbst wenn er mich immer wieder von sich stossen würde, würde ich immer wieder für ihn da sein und ihm einen Teil meiner Energie schenken, welche er brauchte. Dabei würde es mir egal sein, wie sehr der Ältere mich verletzten würde.

Taehyung konnte mich wegstossen, mich verfluchen, mich wegschicken, anschreien oder sonst noch andere Sachen machen und ich würde es akzeptieren. Dass es mich fertig machen würde, stritt ich nicht ab. Aber wenn es geschehen würde, würde ich nicht dagegen ankämpfen. Gerade in solchen hoffnungslosen Momenten bemerkte ich nur allzu gut, wie sehr ich für den Mann vor mir gefallen war.

Denn nur wenigen Minuten später, in welchen wir uns einfach tief in die Augen sahen und ich ihm sanft über seine Wange fuhr, löste er sich abrupt von Jin und mir und versetzte mir somit den ersten Stich in mein Herz, welchen ich eigentlich schon viel früher erwartete.

Leicht verletzt sahen meine Augen in sein Gesicht, worauf er schnell zu Boden blickte und sich kurz die übriggebliebenen Tränen wegwischte. Fest biss ich mir währenddessen auf meine Unterlippe und liess es einfach über mich ergehen. Ich wusste doch, dass er mich von sich stossen würde... Ich kannte ihn einfach zu gut...

Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen sah ich Taehyung dabei zu, wie er mit schnellen Schritten zu seinem schlafenden Sohn lief und ihm liebevoll durch die Haare strich, bevor er ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn schenkte.

Ohne noch weiter auf mich zu achten, drückte er Jin ein kleines Kärtchen in die Hand, auf welchem ich seine Handynummer ausfindig machen konnte. "Schick mir bitte den Standort, von eurem Zuhause. Wir treffen uns bei euch. Passt bitte auf Jungwon auf, ich brauche gerade einfach eine kurze Auszeit..."

Nach einem letzten schneidenden Blick zu mir, wandte er sich schliesslich von uns allen ab und verschwand durch die Tür, bevor wir auch nur irgendwie reagieren konnten. Komplett überrumpelt sahen wir ihm hinterher, während ich nicht wusste, wie ich mich fühlen sollte. Was ich überhaupt noch fühlen sollte... Denn ich hatte wirklich keine Ahnung, was dieser Junge mit mir anstellte...

🥀⌛🍃


Tut mir leid, dass in den letzten zwei Tagen nichts kam, aber ich kam überhaupt nicht vorwärts mit diesem Kapitel. Irgendwie hatte ich eine kleine Schreibblockade, worauf ich mich fast zwang zu schreiben und das wollte ich nicht. Ausserdem war ich auch nicht zufrieden mit dem Kapitel und wollte es dann nicht hochladen. 😖

Ich bin immer noch nicht zu hundert Prozent zufrieden, aber es ist auf jeden Fall viel besser als den Mist, welchen ich zuvor schrieb. Werde das Kapitel wahrscheinlich noch irgendwann ein wenig überarbeiten. Hoffe ihr mögt das Kapitel und danke fürs Verständnis💜

My Time / TaekookWhere stories live. Discover now