Prolog

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LIFE ISN'T MEASURED IN MINUTES, BUT IN HEARTBEATS.

LIFE ISN'T MEASURED IN MINUTES, BUT IN HEARTBEATS

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Arleen

Ein letzter Herzschlag. Der leblose Körper sackte zu Boden.
  "Das Ziel ist ausgeschalten"
Der tote Mann wenige Meter von mir entfernt war nichts weiter als eine namenlose Person, die zu viel wusste. Emotionslos blickte ich auf ihn hinab. Nichts regte sich in mir.
Keine Trauer.
Keine Reue. 
Nicht einmal Schuldgefühle, als ich den Ehering an seinem Finger sah.

Langsam kroch der Schmerz in meinen Kopf, pochte an den Schläfen und ließ für wenige Sekunden mein Blickfeld unscharf werden. Alles hatte seinen Preis.
Doch wenn es bedeutete, diese Welt besser zu machen, war es mir das wert. Erst jetzt realisierte ich, wie erschöpft ich eigentlich war. Mein Körper fühlte sich schwer und träge an, als ich mich von dem Mann abwandte und die dunkle Gasse verließ.

Ich zog den Mantel enger um meinen Körper, um mich vor dem kühlen Herbstwind zu schützen, der jeden noch so kleinen Spalt in meinen Kleidern fand. Vor mir erstreckte sich der Avengers Tower. Hell erleuchtet, als könne er die Dunkelheit der Nacht verdrängen. Das Böse auslöschen.
Für einen Moment blieb ich stehen. Es schien, als wäre dieser Ort kein vollkommenes Chaos, das kurz davor war, einen in den Abgrund zu reißen und nicht wieder vor dem Verlust des eigenen Verstandes wieder herauszulassen.

Alles, was ich jemals in meinem Leben getan hatte, jede Entscheidung, die ich traf, drehte mein Leben ein kleines Stück, bis es auf dem Kopf stand und ich zu fallen drohte. 

  "Da ist sie wieder"
Der plötzlich wiederhergestellte Funkkontakt ließ mich zusammenzucken und eine weitere Welle Adrenalin schoss durch meine Adern, ließ meine Herzfrequenz steigen.
  "Sie?" Ich war sichtlich verwirrt und wartete angespannt auf eine Antwort.
  "Die Person... von vor zwei Tagen."
Ich erinnerte mich. Dunkler Mantel, eine ins Gesicht gezogene Kapuze. Wie ein Schatten war sie mir einige Minuten lang gefolgt und war ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war.
  "Pass... hinter... nahe..."
Die Verbindung brach ab. Rauschen.

  "Du bist sehr schwer zu finden, Arleen."
Ein abfälliges Schnauben entfuhr mir. Ich wusste, ich war nun auf mich alleine gestellt.
  "Vielleicht, weil ich nicht gefunden werden möchte", antwortete ich mit ruhiger Stimme. Langsam drehte ich mich um. Da war sie wieder. Die Gestalt im Mantel.
Misstrauisch zog ich die Augenbrauen zusammen, als die Person ins Licht der Straßenlaterne trat.
Ich hatte alles erwartet. Alles, nur nicht das.
Natasha Romanoff.  Eine der talentiertesten Spione, erfolgreiche Assassine und - ein Avenger. Und sie war sicher nicht hier, um mich zu ihrer Geburtstags-Party einzuladen.
Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, wieso ich zu ihrem Ziel geworden bin. Vielleicht liegt es an meinem hinreißenden Aussehen. Oder daran, dass ich vierzehn Menschen in den letzten zwei Tagen getötet hatte. Ich vermute eher letzteres. 

Eines war klar. Natasha war keine Frau der vielen Worte. Sie ließ ihre Waffen für sie sprechen.
Ohne mich aus den Augen zu lassen, zückte sie eine ihrer Schusswaffen aus dem Oberschenkelholster und entsicherte sie. Das Klack durchbrach die Stille zwischen uns.
  "Also das nehme ich jetzt ziemlich persönlich", brummte ich und trat einige Schritte zurück, um Distanz zwischen uns zu bringen.
Sie war damals weitaus mehr als nur ein Schatten gewesen, der mir gefolgt war. Das realisierte ich nun.
Ich gab ihr keine Zeit, den Abzug zu drücken, hob ich meine Hände und richtete sie auf Natasha. Meine linke Hand umklammerte mein Handgelenk, während meine rechte zwei Finger ausstreckte. Sofort spürte ich den Herzschlag der Black Widow, als wäre es mein eigener. Ich könnte es beenden. Hier und jetzt.
Bevor ich jedoch irgendetwas tun konnte, hörte ich den Knall ihrer Waffe und spürte wenig später den Schmerz in meinem Arm. Meine Konzentration löste sich in Luft auf, meine Kräfte wurden unbrauchbar- alles schien nach ihrem Plan zu laufen.

  "Dass wir auf zwei verschiedenen Seiten stehen, ist ziemlich schade", keuchte ich und hielt mir den blutenden Arm.
Unbeirrt lief Natasha auf mich zu. Nur noch wenige Meter trennten uns. Ihre Miene war ausdruckslos.
  "Du hast so ein herrlich sonniges Gemüt. Mit dir ist auf Mission gehen sicher irre lustig."
Ihr Mundwinkel zuckte. Allerdings hinderte mich das nicht daran, mein Messer zu zücken.

  "Jetzt.", sprach Natasha in ihren versteckten Knopf im Ohr.
Noch bevor ich reagieren konnte, hörte ich, wie eine weitere Person von hinten an mich heran trat und mich mit einem gezielten Schlag an die Schläfe ausknockte.

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