2. Kapitel

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Da saß...ein Monster mitten in deinem Hotelzimmer! Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus wie eines. Eigentlich war es ein sehr dickes Wesen. Moment mal, das war doch ein Mensch, oder nicht?? Mit gierigem Blick sah das Wesen dich an und du erstarrtest sofort. "Darf ich sie essen?" Schockiert risst du deine Augen auf. Dieses...Ding da wollte dich essen? "Na na Gluttony, hast du denn überhaupt keine Marnieren? Du darfst sie nicht essen. Du gibst ihr noch nicht einmal eine Gelegenheit, sich vorzustellen, das ist wirklich sehr unhöflich", vernahmst du nun auch noch eine zweite Stimme. Diese gehörte ohne Zweifel einer Frau. Du tratst unsicher ein paar Schritte weiter in den Raum. Irgendetwas in dir sagte dir, dass der fette Kerl nicht gefährlich war, solange man ihm keinen Befehl gab. Sonst hätte er dich schon längst gefressen, oder? Er erinnerte dich ein bisschen an ein Kind, das Hunger hatte.

Vorsichtig sahst du dich um und erkanntest eine Frau, die lässig an deinem Kleiderschrank lehnte. Sie trug ein eng anliegendes dunkles Kleid, welches ihr beinahe bis zu den Knöcheln reichte und schwarze Stiefel. Dazu trug sie lange Handschuhe. Dein Blick wanderte über den Körper der Frau und blieb an ihrem Oberkörper hängen. Auf ihrem Dekolletébereich prangte ein auffälliges Tattoo von einem schlangenartigen Drachen, der sich selbst in den Schwanz biss. Eine Ouroboros-Tättowierung! Das bedeutete...diese Frau war ein Homunculus! Du starrtest wie gebannt auf ihren Vorbau, ganz in deinen Gedanken versunken. Dieser war sehr groß, was ihr Kleid noch stark betonte. "Aber aber, findest du es nicht unhöflich, einer Dame so ungeniert auf die Brust zu starren?", fragte sie dich mit gespieltem Entsetzen. Als dir klar wurde, dass du sie tatsächlich etwas unverschämt angeschaut hattest, wurdest du rot und wendetest deinen Blick stattdessen zu Gluttony. Bestimmt war auch er ein Homunculus. Verzweiflung machte sich in dir breit. Was solltest du nur tun? Ängstlich blicktest du zwischen den Beiden hin und her und wartetest darauf, dass sie sich auf dich stürzen und umbringen würden. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen öffnete die Frau erneut den Mund und sagte: "Ach, du bist wohl eine Freundin vom Fullmetal-Knirps. Gluttony hat mir vorhin bereits berichtet, dass in diesem Zimmer ein fremder Geruch ist. Der stammte dann wohl von dir." Betont lässig schlenderte sie zu dem anderen Homunculus hinüber, welcher bestätigend nickte. "Ja das ist der Geruch, Lust, der Geruch kommt von dem Mädchen da!" Moment mal Lust? Etwa die Lust, von der Edward dir gestern erzählt hatte?

Sie schien verwundert, dass du nur schweigend dastandest. Erstaunt sah sie dich an. "Sieh an, du bist wohl nicht so vorlaut wie der Knirps." Gluttony leckte sich über die Lippen und du erkanntest eine Ouroboros-Tättowierung auf seiner Zunge. "Ich hab Hunger, Lust. Ich will sie essen", beschwerte er sich bei der Frau, woraufhin du reflexartig einen Schritt zurückmachtest. "Das habe ich dir doch verboten", wies Lust ihn streng zurecht. Plötzlich verzog sie ihren Mund zu einem gemeinen Lächeln. "Ich habe das Gefühl, sie könnte uns noch nützlich sein. Wir werden sie als Geisel mitnehmen und somit die Elric-Brüder in Schach halten. Die haben in Liore schließlich schon genug angerichtet." Was? Als Geisel? Du musstest schnellstmöglich hier weg und Hilfe holen! Du gabst dir einen Ruck und wolltest gerade losrennen, als Lust ihre Fingernägel ausfuhr und dich gegen die nächstbeste Wand pinnte. "Aber aber, nicht so stürmisch, wir haben uns doch gerade erst kennengelernt. Willst du mir nicht deinen Namen verraten?" Ihre Stimme ließ dich zusammenfahren. "M-mein Name ist [V/N] [N/N]", stottertest du. Diese Frau war extremst einschüchternd. Ihre Aura war so bösartig, dass du ein flaues Gefühl im Magen bekamst. „Nun gut, da wir uns nun alle vorgestellt haben, sollten wir von hier verschwinden, bevor irgendjemand bemerkt, dass wir die Handschuhe vom Flammenoberst vernichtet haben, oder was meinst du, Gluttony?", fuhr Lust fort. In deinen Ohren klang jedes einzelne Wort wie eine Drohung. Gluttony nickte nur. Was? Sie hatten die Handschuhe von Oberst Mustang vernichtet? Du konntest dich noch daran erinnern, dass Edward gestern zwei paar Handschuhe in deinem Zimmer versteckt hatte. Den Grund hattest du allerdings nicht erfahren. „Gluttony, wir gehen. Und du wirst natürlich mitkommen, [V/N]. Würden wir dich hierlassen, würdest du den Brüdern doch sofort alles petzen, hab ich Recht?" Bei diesen Worten sank dir dein Herz in die Hose und du sahst beschämt zur Seite. Widerstandslos ließt du dich mitzerren, wohin auch immer die beiden Homunculi dich bringen würden. Du hattest schon bald keine Ahnung mehr wo du warst und merktest, wie deine Augen feucht wurden und Tränen sich den Weg nach draußen bahnten.

Die beiden Homunculi brachten dich durch die Kanalisation in geheime Gewölbe unter Central City, von denen das Militär offensichtlich nichts wusste. Lust hatte ein fieses Grinsen im Gesicht, als sie dich in einen hell erleuchteten Raum brachte, der keine Fenster hatte. „Du bleibst vorerst hier. Ich gebe Envy Bescheid, er soll sich um dich kümmern. Komm Gluttony, wir müssen bald wieder nach Liore." Du hörtest, wie ein Schlüssel umgedreht wurde. Die Schritte der Beiden entfernten sich schnell und du sankst erschöpft auf dem Bett, dass sich in dem Raum befand, nieder. Was war das nur für ein schrecklicher Tag? Du warst erst einen Tag hier in Central und schon wurdest du von den Homunculi entführt. Wie sollte es jetzt nur weitergehen? Du fuhrst dir mit den Händen übers Gesicht und wischtest die Tränen weg. Ob dieser Envy ebenfalls ein Homunculus war? Wenn ja, war er auch so bösartig wie Lust oder eher so wie Gluttony?

Du warst wirklich ein hoffnungsloser Fall. Anstatt dir Gedanken um mögliche Fluchtmöglichkeiten zu machen, saßt du einfach nur da und dachtest an deine Entführer. Wobei...konnte man das überhaupt als Enführung bezeichnen? Du hattest schließlich keinerlei Widerstand geleistet...und du verfluchtest dich dafür. Wieso warst du nur so ein Feigling?

Nun saßt du hier und konntest nichts anderes tun, als abzuwarten. Wenn du doch bloß die Alchemie beherrschtest...die Grundkenntnisse kanntest du ja, aber dann war es dir zu kompliziert geworden. Dabei wäre Alchemie jetzt wirklich sehr praktisch, mithilfe von ihr könntest du bestimmt einen Fluchtversuch wagen, aber so...du hattest keine Chance. Wieder einmal ärgertest du dich darüber, dass du dich beim Lernen nicht etwas mehr angestrengt hattest, so wie Ed und Al...aber die zwei waren ja regelrecht besessen gewesen von dieser Wissenschaft. Dein Fachgebiet war das Kochen und Backen. Doch damit würdest du hier auch nicht rauskommen, dein Talent stellte sich als komplett nutzlos heraus.

Du wusstest nicht, wie lange du so dagesessen und nachgedacht hattest, doch als du hörtest, wie die Tür aufgeschlossen wurde, spitztest du die Ohren. War das wieder Lust? Nein, als sie vorhin die Tür verriegelte, hatte sich das ganz anders angehört. Angespannt beobachtetest du die Tür. Da, sie öffnete sich! Wer war das?? Im Türrahmen stand ein junger Mann, dessen Alter du nur schwer einschätzen konntest. Er trat in den Raum und hinter ihm fiel die Tür ins Schloss. Seine violetten Augen blitzten auf, als er dich ansah. In seinem Blick konntest du nichts als Hass erkennen. Nichts als Hass.
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Sooo hier ist endlich das 2. Kapitel und das 3. ist auch schon in Arbeit.
Ich will versuchen, öfter etwas hochzuladen, aber ich kann nichts versprechen, da ich in der nächsten Woche noch einmal auf Urlaub fahre :(
Aber auch im Urlaub werde ich schreiben
Okay bis zum nächsten Kapitel :)

Love me-Envy x Reader [wird überarbeitet]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz